wagen zu kommen, und wie es in dem Vertrag mit den Kraft- Es wäre dringend zu wünschen, daß sich die Verkehrsver- fahrgesellschaften heißt, „den Eisenbahn- und Kraftwagenverkehr bände auch mit den zahlreichen Anträgen‘ auf Einrichtung von ineinander zu gliedern und aneinander anzupassen‘. Durch ge- Kraftfahrlinien für den Personen- und Güterverkehr beschäftigen meinsame Verhandlungen und gemeinschaftliches Vorgehen will und eine Auswahl träfen. Sie ersparten damit den zuständigen man erreichen, daß der Verkehr im Interesse der deutschen Volks. Staatsstellen viel Arbeit und förderten die Einrichtung der Linien, wirtschaft durch das Verkehrsmittel bedient wird, das den wirt- sie verhinderten aber vor allen Dingen die Aufwendung von Kapi- schaftlich größten Vorteil im Einzelfall bietet. Da über das Vor- talien für Linien, die nicht lebensfähig sind, deren Rentabilität viel liegen dieser Voraussetzung auch bei genauen Kennern der Ver- fach nur in dem lokalen Patriotismus der durchzogenen Gemeinden hältnisse im Einzelfall Meinungsverschiedenheiten bestehen, wird existiert. Gewiß wird es oft nicht leicht sein, die widerstreitenden die Durchführung der Teilung des Verkehrs oft nicht leicht und Anträge zu vereinigen, aber bei ruhiger Veberlegung werden sich manchmal nicht möglich sein. Schaltet die Eisenbahn den Kraft. die Beteiligten sagen, daß sie durch ‚ein Vorgehen in der an- wagen ein, sei es, daß er ihr Verkehr aus einem durch die geregten Weise, durch die Vorbehandlung auch der Kraftverkehrs- Eisenbahn nicht erschlossenen Gebiet zuführt und ihn dahin ab- linien in den Verkehrsvereinigungen letzten Endes nur gewinnen führt, sei es, daß er in bestimmten Beziehungen die Eisenbahn können. Es kann als sicher angenommen werden, daß -die für wegen. seiner Vorzüge ersetzt, so ist der Vorteil darin zu er: die Genehmigung der Kraftverkehrslinien zuständigen Stellen der- blicken, daß eine durchgehende Abfertigung stattfindet für das art vorbehandelten Anträgen von vornherein ganz anders gegen- mit der Eisenbahn vereinigte Verkehrsmittel, es ‚bedarf mithin überstehen, als den jetzt auf sie einstürmenden Anträgen, bei keines Vermittlers bei der Uebergabe von der Eisenbahn zum deren Begründung naturgemäß. eine ganz einseitige Betonung der Kraftwagen und umgekehrt. Es gilt dies für den Personen“ lokalen Interessen im Vordergrund steht. und für den Güterverkehr. Für die Strecke, auf der der Fahr- Die Stellungnahme der Reichseisenbahn zu den zahlreichen An- gast oder das Gut mit dem Kraftwagen befördert werden, wird trägen auf Einrichtung von Kraftverkehrslinien ist nicht ganz der Eisenbahnfahrpreis oder die Eisenbahnfracht erhoben. Im einfach. Die Reichseisenbahngesellschaft ist mit einer Zahlung Gebiet des linken Niederrheins sind derartige Eisenbahnkraft- für Reparationszwecke belastet, die keinerlei Rücksicht nimmt wagenlinien bis jetzt nicht eingerichtet. Es ist aber sicher damit auf die wirtschaftliche Entwicklung. Ganz unabhängig davon, zu rechnen, daß bei einem Wiederaufblühen des wirtschaftlichen ob die wirtschaftliche Entwicklung sich günstig gestaltet oder Lebens gerade in diesem Gebiet der Eisenbahnkraftwagen in nicht, ob Handel und Wandel aufblühen oder zurückgehen, muß größerem Umfange Verwendung findet, da die Voraussetzungen die Reichseisenbahn-Gesellschaft bis zum Jahre 1964 jährlich für die Einrichtung günstig liegen. 660 Millionen und dazu 290 Millionen an Verkehrssteuer für Ein Gebiet von der vielseitigen wirtschaftlichen Struktur er- Reparationszwecke an die Alliierten abliefern. Im Einzelfall wird fordert für jeden Verkehrsfachmann besonderes Interesse. An- diese Belastung nicht irgendwie ausschlaggebend sein können, die sprüche manniefacher Art sind. zu befrie digen. auf dem Gebiete Reichsbahn wird bei der Beurteilung eines Antrages die beste des Personen- wie dem des Güterverkehrs. Dabei muß, im Inter- Bedienung des Verkehrs) vo volkswirtschaftlichen Standpunkte % An x x * EU Am und nach volkswirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht außer Acht esse der Wirtschaftlichkeit, zumal in Zeiten wie wir sie gerade ER 4 ; - . ı x S | . 5 eh lassen können. Die oberste Leitung der Reichseisenbahnen wird Jetzt. durchleben, zu erreichen versucht werden, die Erfüllung der En ; w x « Sn x RA N % . Ze darüber wachen müssen, ob nicht durch die Gesamtheit der ein- sich vielfach durchkreuzenden oder überschneidenden Wünsche . WU . z mit einem Mindettmaß von Aufwand durchzuführen. Es and von gerichteten Kraftverkehrslinien der Reichsbahn in Nennenswertem a für. die‘ Bars 7 ; HA 4 Umfange Verkehr entzogen wird, und wenn das der Fall, darauf en für die Z rfüllung der Wünsche zuständigen Stellen DU dringen müssen, daß, die Belastung mit Zahlungen für Reparations- dankbar begrüßt werden, wenn sich in derartigen Gebieten — zwecke auf die einzelnen Arten der Verkehrsunternehmungen ver- wie dies in zunehmendem Umfange neuerdings allerorten ge- teilt, d. h: ein Teil. der Belastungen der Reichsbahn abge: schieht — Verkehrsverbände bilden, die die vielen Wünsche und nommen wird. Anregungen oft lokaler Art mit den Beteiligten durchsprechen, Die Bewohner des Gebietes am linken Niederrhein dürfen vorbehandeln, ungeeignete oder zurzeit nicht erfüllbare Anträge versichert sein, daß die Reichsbahndirektion Köln, der die Wahrung zurückstellen, sodaß nur bereits eingehend geprüfte Anträge der der verschiedenartigen und manigfachen Belange auf dem Gebiete für die Durchführung der neuen Verkehrspläne zuständigen Stelle des Eisenbahnwesens in ihrem Gebiet anvertraut ist, sich stets vorgelegt werden, welche Anträge‘ dann viel mehr Aussicht auf mit besonderer Hingabe der‘ Aufgaben annehmen wird, die die baldige Erfüllung haben Erfüllung der Verkehrsforderungen stellt Zur geschichtlichen Entwicklung der Eisenbahnen am linken Niederrhein Von Reichsbahnrat Boetzkes, Krefeld Der linke Niederrhein umfaßt das Gebiet zwischen Rhein damals schon rheinabwärts bis nach Holland, rheinaufwärts bis und Maas, gemeiniglich abgegrenzt in Höhe des 51. Breiten- Süddeutschland. grades, wo die über 100 m liegenden Bodenhöhen des Eifel. Zunächst war seit dem 16. Jahrhundert die Leinenindustrie vorlandes in das Flachland übergehen. Er ist im wesentlichen in der Umgegend von M.-Gladbach schon von erheblicher Be- diluvialer Natur, durchzogen von einzelnen Wellen der Haupt- deutung, insbesondere die der Städte Odenkirchen, Rheindahlen, und Mittelterassen des diluvialen Urrheinbettes mit Höhen bis Viersen, Burgwaldniel und ihrer Umgebung, welche in der sumpf- zu 80 und 90 m, nur das eigentliche Gebiet der Rheinstrom- feuchten Niersniederung die günstigsten Vorbedingungen für ihren niederung ist von. alluvialer Bildung. Lößboden findet sich noch Flachsbau fanden. Als durch die Kontinental- Sperre Napoleons in dem kleineren südlichen Teil des Gebietes, während im seit dem Jahre 1806 die Ausfuhrmöglichkeiten des bergischen größeren nördlichen Heide, Moore, Sümpfe, Bruche, Waldungen, Landes für seine Waren unterbunden wurden, vergrößerte sich Büsche, Weiden und Ackerland in schneller Reihenfolge mit- durch den Zustrom von bergischen Fabrikanten und Arbeitern einander wechseln. In diesem Lande ältester und alter Vor- in das Nierstal die Anzahl der industriellen Unternehmungen geschichte, geschichtlicher Ereignisse der Germanen- und Römer- auf der linken Rheinseite erheblich, und von diesem Zeitpunkte zeit, des ritterlichen‘ Mittelalters und der gewerbepflegenden an beherrschte die Baumwolle bis auf den heutigen Tag die neueren Zeiten haben sich blühende Städte entwickelt, deren Industrie der Gladbacher Gegend. Fleiß. schon im 17. Jahrhundert wichtige Produkte hervorbrachte. Die Krefelder Seidenindustrie, welche in der Friedricianischen Der Verkauf derselben vollzog sich in der Hauptsache in den Zeit eine große Blüte erlebt hatte, war durch die Kriege der nähergelegenen Einflußgebieten: unter günstigen Umständen auch Revolution und Napoleons sehr zurückgegangen... Nach diesen