Vorwort. die Theorie des Geldes zu zeigen, und hierin liegt in der Tat die ganze Aufgabe dieser Theorie. Schon früh wurde ich von meiner Preisbil- dungstheorie zu einer solchen Auffassung des Geldproblems geführt. In „The Nature and Necessity of Interest‘“ (Ch. V.) ist diese Auffassung schon in ihren ersten Grundzügen vorgeführt. Auf dieser theoretischen Grundlage habe ich später eine empirische Untersuchung der Ursachen der Veränderungen des allgemeinen Preisniveaus unternommen und die Bedeutung der Geldversorgung der modernen Weltwirtschaft für die Geldpreise festgestellt („Orsakerna till förändringar i den allmänna prisnivän‘‘, Ekonomisk Tidskrift, Uppsala 1905). Damit waren nun die Grundsteine zu einer theoretischen Ökonomie nach dem erwähnten Programm vorhanden. Natürlich erübrigte noch viel zur Vervollständigung und Ausarbeitung der Theorie. Erst 1911 war ich so weit gekommen, daß ich an eine systematische Darstellung denken konnte. Selbstverständlich wollte ich dieselbe gern in einer der Weltsprachen veröffentlichen. Da traf ich im Sommer 1911 mit Herrn Professor Pohle zusammen, und auf seinen Vorschlag teilten wir die Darstellung der allgemeinen Volkswirtschaftslehre, die er da- mals plante, so, daß er den entwicklungsgeschichtlich-soziologischen Teil übernehmen sollte, während die Behandlung der theoretischen Ökonomie im engeren Sinne auf mich fiel. Die Hilfe, die er mit damals versprach, und ohne welche ich wohl kaum an die Abfassung eines größeren Werkes in einer fremden Sprache hätte denken können, hat er später in unerschütterlicher Treue geliefert. In den besonderen Schwie- rigkeiten, die der Kriegsausbruch mit sich führte, hat er keine Mühe gescheut, um die Fertigstellung meiner Arbeit zu fördern. Er hat sämt- liche Korrekturen mit gelesen und selbstverständlich viel Arbeit auf Sprachverbesserungen verwenden müssen. Immer war er außerdem auch ein guter Ratgeber. Keine gewöhnliche Danksagung würde meine Verpflichtung und meine Dankbarkeit ihm gegenüber richtig ausdrücken. Beim Kriegsausbruch lag das Manuskript fertig vor. Das erste Buch war schon im Juli 1914 nach Leipzig abgegangen, und in den übrigen fehlten nur noch kleine Überarbeitungen. Ich hoffte damals, das Werk schon in demselben Jahre veröffentlichen zu können. Der Satz des Werkes hat sich aber zufolge des Krieges sehr verschleppt und jetzt erst, vier Jahre später, kann endlich die Veröffentlichung erfolgen. Ich habe dabei keine nennenswerten Änderungen im ursprünglichen Text vorgenommen. Die Erfahrungen des Weltkrieges haben, soweit ich sehe, meine Darstellung in keinem Punkte veraltet gemacht. Das Wesentliche von dem vielen Neuen, das der Krieg auch auf dem wirt- schaftlichen Gebiete gebracht hat, berühre ich in zwei Nachträgen zum ersten und zum dritten Buch. Die Untersuchungen des vierten Buches, das die Konjunkturbewegungen behandelt, finden m. E. mit dem Jahre 1913 ihren natürlichen, auch für die Zukunft gültigen Abschluß. Die VI