79 — Der Krieg hat mittelbar den Einfluß dieser Unsicher- heitsfaktoren verstärkt. Er hat bei verschiedenen Völkern das Bestreben gesteigert, die von ihnen gewonnenen Roh- stoffe im eigenen Lande zu verarbeiten; er hat die Zahl und Größe der Hemmnisse vermehrt, die Jölle und Ver- bote dem Güterverkehr und Einwanderungsgesetze, Paß- bestimmungen, Beschränkung des Niederlassungsrechts für Ausländer dem Personenverkehr bereiten. Schließlich haben die wirtschaftlichen Strukturwandlungen infolge der Grenzänderungen die mühsame Wiederanbahnung internationaler Beziehungen und die unsicheren Finanz- und Währungsverhältnisse ebenfalls die Anstrengungen gehemmt oder verzögert, die die europäischen Völker unternommen haben, um wieder Ordnung in ihre In- dustriewirtschaft zu bringen. Einige dieser Ursachen sind fortgefallen, obgleich ihre Wirkungen fortdauern mögen. Die Gefahr sofortiger starker Vermehrungen des Produktionsapparates in In- dustrien, in denen dieser Apparat schon übermäßig groß ist, ist in den Hauptindustrieländern nur noch gering; der Sparsinn hebt sich wieder und die Kapitalbildung steigt stetig. Valutaschwankungen sind jettt auf wenige Wäh- rungen beschränkt und halten sich innerhalb bedeutend engerer Grenzen als vorher. Andere Ursachen, die sich vor dem Kriege bemerkbar machten, besonders das Wachsen der Industrien in Ländern, die bisher nur teilweise industrialisiert waren, müssen als Dauererscheinungen angesehen werden und sind bei der neuen Weltlage nur innerhalb sehr beschränkter Grenzen beeinflußbar. Die Konferenz mußte jedoch gemäß der Tages- ordnung ihre Aufmerksamkeit auf eine dritte Gruppe von Faktoren lenken, nämlich diejenigen, die ihrer Natur nach unter den gegenwärtigen Umständen erfolg- reich beeinflußt werden können. Hiervon sind die wich. tigsten die Beschränkungen und die Kontrolle des Güter- und Personenverkehrs und vor allem diejenigen Be- schränkungen, die sich aus der Tarif- und Handelspolitik ;tsGa >zige . ) ist rats eu hs zr sie einzugehen. Es genügt, hervorzuheben, daß die stetige Weiterentwicklung des Verkehrs und der ständig wach- sende industrielle Rohstoffbedarf die natürliche Entwick- lung der Industrie auf engere Verflechtung der Bezie- hungen und die Entstehung bedeutenderer internatio- naler Unternehmungen hindrängt. II. Allgemeine Erwägungen Der vorliegende Bericht versucht nicht nochmals die Fragen zu behandeln, die bereits das der Lage und den U GE ZOWERL: lebhaftes Interesse entgegenbrachte, behandelt hat, sondern beschränkt sich auf die wenigen grundsätzlichen Fragen, deren Erörterung im Vordergrund der Konferenz eht. Die Kommission betrachtet als Kernproblem die %