Za17. — „Unsere ganze technische Entwicklung ... dazu, körperliche Arbeit immer mehr der unbelebten Natur zu übertragen und dem Arbeiter psychisch geistige Leistungen, wie Auf- merksamkeit und scharfe Beobachtung zuzuweisen“ ?), so daß es durchaus abwegig und unfruchtbar erscheint, jetzt er- neut gerade diese Seite menschlichen Handelns als aus- Schlaggebend in den Mittelpunkt einer Untersuchung zu stellen. Sonst entsteht jener Schematismus, der die mensch- liche Arbeit der maschinellen Leistung mehr oder weniger gleichstellt und dadurch den Weg zum Verständnis des Charakters der einzelnen Leistungsfunktionen im Arbeits- prozeß versperrt. Das ist aber für das Schichtproblem als Frage nach dem wirtschaftlichen Ertrage der Produktion von besonderer Bedeutung, da von hier aus eine Ratio- nalisierung des Betriebes in Richtung einer Einsparung persönlichen Leistungsaufwandes möglich wird, etwa im Wege rationellerer Zusammenordnung der einzelnen Ar- beitsfunktionen auf die Arbeiter oder Arbeitergruppen. Gegenüber jener einseitig von außen herangetragenen Auffassung der Arbeit im Hochofenbetrieb gilt es, aus- gehend vom Tatbestand der Arbeit im Wirtschaftsleben überhaupt, den Charakter dieser Arbeit folgerichtig aus der Gestaltung des Betriebsganzen zu erfassen und aus dieser Erkenntnis die Aufgaben und Möglichkeiten der sog. „aus- führenden Arbeit“ im Hochofenbetrieb zu bestimmen. Die Darlegungen darüber schließen sich im wesentlichen an die Entwicklung des Problems in v. Gottl-Ottlilienfeld’s „Arbeit als Tatbestand des Wirtschaftslebens“ ?) an, wo die aus eigenen Beobachtungen im Hüttenwerk gewonnene Charakterisierung der Arbeit Ergänzung und Vervoll- kommnung fand; sie beschränken sich wieder auf die beiden Wichtigsten Arbeitergruppen im Hochofenbetriebe, auf die 1) Herkner, Arbeit und Arbeitsteilung, in „Grundriß der Sozial- ökonomik“, Tübingen 1923, 1. Buch B_IV, S. 269. 2?) loc. cit, Schriften der Gesellschaft für Soziale Reform. Heft 79. »