— 95 — fand, teils selbst als Leiter der Zeißwerke zu schaffen verstand, gelungen, diese Forderung nach Ausschaltung aller Störungen und Nebenumstände weitgehend zu erfüllen, so daß dort auf Grund ausgiebiger Verwertung einer Lohn- statistik von Akkordarbeitern sowie an Hand einer Ver- gleichung des Nutzeffektes der Maschinen vor und nach der Arbeitszeitveränderung berechtigte Schlüsse über den Zusammenhang - von Leistungssteigerung und Arbeitszeit- verkürzung gezogen werden konnten. Für gewöhnlich wird jedoch bei solchen Untersuchungen mit Lipmann festzu- stellen sein, daß „diese. Annahme“ — „daß alle solchen sogenannten Nebenumstände die gleichen geblieben sind oder unerheblich waren“ — „bei arbeitswissenschaftlichen Statistiken wegen der unerhörten Zusammengesetztheit der hier herrschenden Bedingungen fast immer falsch“ » ist. Daher bedarf es vor einer Beurteilung der Ergebnisse, die aus den Beziehungen zwischen Belegschafts- und Pro- duktionsstatistik im Hochofenbetrieb für den Einfluß einer Arbeitszeitveränderung entnommen werden, einer genauen Prüfung ihres Zahlenmaterials, die zweckmäßig zunächst für jedes Gebiet gesondert durchzuführen ist. Die Aufgabe besteht dabei vor allem darin, die störenden Nebenumstände und ihre etwaigen Veränderungen genau zu registrieren, denn „in dieser Beobachtung und sorgfältigen Registrierung aller "möglicherweise erheblichen Nebenumstände, nicht in der Gewinnung irgendwelchen Zahlenmaterials überhaupt liegt die eigentliche Schwierigkeit der Arbeitswissen- schaft“ *), der auch diese Untersuchung nachzugehen hat. Danach gilt es, über die Erheblichkeit oder Unerheblich- keit solcher Nebenumstände auf Grund objektiver Be- trachtung der Tatsachen zu entscheiden, mit dem Ziel, zur Aufstellung arbeitswissenschaftlicher „Gesetzmäßig- keiten“ oder Erfahrungen zu kommen. *) Lipmann a. a. 0. 8. 477. IDG