11 — so wenig, wie sie die christlich-katholische oder die evan— gelische oder die freistnnige ist, sie ist eine andere, neue Auffassung, eine Anschauung von der Welt, die nur dem Kommunismus eigen ist. Der historische Materialismus ist nicht diese Weltanschauung selbst, er ist ein Weg, ein Mittel, eins der vielen Mittel, dahin zu gelangen, wie auch der Darwinismus, die ganze Naturwissenschaft, die Lehre vom Kapital von Marx und die Vietzgensche Lehré vom Geiste oder der Erkenntnis solche Mittel sind. Ein einziges dieser Miltel genügt nicht, zu dieser Weltanschau— ung zu gelangen, sondern alle zusammen führen erst dahin. Wo wir in dieser Schrift nur den historischen Materia⸗ lismus erörtern, werden wir selbstverständlich über die allgemein⸗philoso phische Weltanschauung des Kommunis— mus nicht ausführlich sprechen. Bei einigen der Beispiele, die wir zur Erläuterung unseres Gegenstandes anführen werden, werden wir jedoch Gelegenheit finden, auf diese allgemeine Weltanschauung hinzuweisen, damit auch dieses Allgemeine, wovon der historische Materialismus mit so vielen anderen Wissenschaften einen Teil bildet, den Le— sern einigermaßen einleuchtet. Inhalt der Lehre. Was ist nun der allgemeine Inhalt unserer Lehre? Bevor wir daran gehen, ihre Richtigkeit und Wahrheit zu zeigen, werden wir den Lesern vorher einen allgemeinen und klaren Ueberblick geben von dem, was zu beweisen ist. Für jeden, der das gesellschaftliche Leben um sich her beobachtet, ist es klar, daß die Mitglieder der Gesellschaft in bestimmten Verhältnissen zueinander leben Gesellschaft— lich sind sie einander nicht gleich, sondern sie stehen rer und niedrigerer Stufe und in Gruppen oder Klassen einander gegenüber Der oberflächliche Zuschauer könnte meinen, daß diese Verhältnisse nur Eigentumsverhältnisse seien; die einen besitzen Grund und Boden, die anderen Fabriken oder Traͤusportmittel oder zum Verkauf be— stimmte Waren, andere besitzen nichts. Der oberflächliche Zuschauer könnte auch meinen, daß der Unterschied haupt— sächlich ein politischer sei; einige Gruppen verfügen über die Staatsgewalt, andere haben darauf keinen bder fast keinen Einfluß Wer aber tiefer blickt, bemerkt, daß hinter den Eigentums- und politischen Verhaltnissen Produfk—