Betriebsrationalisierung auf psychotechnischer Grundlage VON PROFESSOR DR. W. MOEDE Leiter des Instituts für industrielle Psychotechnik der Technischen Hochschule zu Berlin FRANKFURTER ZEITUNG 1L_MORGENBLATT VOM 22, APRIL 1926 Die psychotechnische Rationalisierung umfaßt drei Teile: i, Eignungsprüfung, 2, Anlernung, 3. Studium der Arbeitsplätze und Arbeitsverfahren zum Zwecke der Leistungssteigerung., Die Eignungsfeststellung kann teils experimentell, teils durch andere Betriebsmaßnahmen der Leitung durchgeführt werden, Die Betriebsleitung kann auf der Grundlage von Betriebs- beobachtungen und Akkordziffern eine Umgruppierung ihrer Belegschaft vornehmen, um an den einzelnen Plätzen nur die bestgeeigneten Leute zu beschäftigen, Sie kann weiter darauf dringen, daß bei Verteilung der Arbeiten die dem Betrieb be- kannte Eignung des Arbeiters stets berücksichtigt werden muß, Beim Aufstieg der Betriebsangehörigen wird die Beobachtung und Verwertung der Betriebsleistungen stets eine bedeutsame Rolle spielen. Schwierigkeiten stehen dieser individuellen Arbeitszuteilung natürlich im Betriebe entgegen, und es ist Sache einer guten Betriebsführung, die Auftragszuweisung zentral und zweckmäßig zu regeln, Die Eignungsprüfung wird am besten in einer Prüf- stelle ausgeführt, die dem Einstellungsbüro unterstellt ist. Ihre Aufgabe ist es, dem Betrieb die bestgeeigneten Arbeitskräfte zu sichern, wobei das Vorhandensein eines hinreichenden Ange- botes von Arbeitswilligen und Geeigneten Voraussetzung ist, Mitunter ist es zweckmäßig, sich durch Prüfung eine Reserve zukünftiger Arbeiter zu sichern, wenn die Seßhalftigkeit der 19