XI. Das System der Buchungen

70

Zeitkarten
I. Klasse
IL.»
IL.
Arbeiterkarten
Gesamteinnahmen, Personen-
verkehr
Post (Mail),
Pakete bis zu 2 cwt., Post- (Parcels up to 2 cwt., Parcels Post,
pakete und Gepäckübergew,. and Excess Luggage),
Sonstige Güter in Personen- (Other Merchandises by Passenger
zügen Trains),
Ab Ausgaben für Abholung (Less Expenses of Abstract*) F
und Zufuhr Collection and De-
livery),
(Total Passenger Train Receipts),

(Season Tickets),

(First Class),

(Second Class),

(Third Class),

(Workmen’s Tickets),

(Total Receipts from Passengers),

Gesamt-Personenverkehrs-
einnahme

Güterverkehr

Güter, ausschließlich der be-
sonders genannten

Ab Ausgaben für Abholung
und Zufuhr

(Goods Train Traffic),
(Merchandises),
(Less Expenses of
Collection and
Delivery),
(Live Stock),
(Coal, Coke and Patent Fuel),
(Other Minerals),
(Total Goods Train Receipts),
(Total Traffic Receipts),
(Joint Lines), Abstract J

‘ Abstract F

Lebensmittel

Kohlen, Koks und Briketts

Andere Rohstoffe

Gesamtgüterverkehrseinnahmen

Gesamtverkehrseinnahmen

Gemeinschaftlich betriebene
Linien

Sonstige

(Miscellaneous).

Ausgaben (Expenditure).
Unterhaltung und Erneuerung (Maintenance and
der Bahnanlagen Renewal of Way
and Works),
Erneuerung (Maintenance and
Renewal of Rolling
Stock),
(Locomotives),
(Carriages),
(Wagons),

Abstract A

Abstract B

Lokomotiven
Personenwagen
Güterwagen
2) Siehe unter b3.

XI. Abrechnung zwischen den Gesellschaften 37
das alte Jahr verrechnet werden. Hierbei werden die Ergebnisse
der Abrechnung mit den anderen Gesellschaften, für die noch kein
Abschluß vom “Railway Clearing House” vorliegt, nach Schätzung
berücksichtigt. Der Ausgleich wird bei den Bilanzposten Forderungen
und Schulden aus Verkehrseinnahmen vorgenommen. Die Schulden
an Dritte sind unterteilt nach Rechnungen, die sofort zahlbar sind,
und nach den Schulden aus im Gange befindlichen Leistungen und
Lieferungen. Dieser Posten ist geschätzt.

Im Zusammenhang mit diesen Ausführungen über die Über-
gangsrechnung ist vielleicht der Umstand von Interesse, daß in der
Bilanz 1926 der LM S ein besonderer Posten als Rückstellung für
die Mehrkosten aus den laufenden Verträgen für ausländische
Kohle erscheint.

XIII. Abrechnung zwischen den Gesellschaften

Ein Blick auf die englische Eisenbahnkarte zeigt, daß die
Verkehrsbeziehungen zwischen den Gesellschaften eine sehr große
Rolle spielen.
1. Das Railway Clearing House
Für den Ausgleich ihrer gegenseitigen Forderungen und Schulden
bedienen sich die vier großen Gesellschaften in vielen Fällen des
“Railway Clearing House” (R CH), das eine Einrichtung dieser
Gesellschaften selbst ist. Es beschäftigt sich in erster Linie mit der
Abrechnung für den Personen- und Güterverkehr, der Verteilung
von Wagenmieten und ähnlichen Abrechnungsarbeiten. Außerdem
bildet es die Stätte für die Zusammenkünfte der leitenden Beamten
der englischen Bahnen, für die es die Geschäftsführung (nicht den
Vorsitz) hat. In den Fällen, in denen das RC H die Abrechnung
macht, gehen auch die Zahlungen über seine Konten.

2. Abrechnung der Einnahmen
Der wichtigste Punkt ist naturgemäß die Verteilung der Ein-
nahmen im Wechselverkehr. Hierfür gelten nicht überall die gleichen
Normen. Insoweit besondere Abmachungen bestehen, wird die
Abrechnung in den Rechnungshüros (Audit Section) der Gesellschaft
selbst vorgenommen. Dies gilt z. B. für den größten Teil des Kohlen-



VII. Beschaffungswesen und Verwaltung der Betriebsvorräte 13
In dem Verzeichnis der Banken der Gesellschaft erscheint die
Bank von England. Sie wirkt jedoch nicht in der Abwicklung des
laufenden Geschäftes mit, sondern sie besorgt nur den Zinsendienst
der Anleihen.

VIL. Beschaffungswesen und Verwaltung
der Betriebsvorräte
1. Beschaffungswesen
Für das Beschaffungswesen und die Verwaltung der Betriebs-
vorräte besteht eine besondere Abteilung (Stores Department).
Der Leiter dieser Abteilung (Chief Stores Superintendent) unter-
steht dem Vizepräsidenten für das Finanzwesen (siehe Seite 5). (Per-
sönlich ist er aus dem Finanzdienst hervorgegangen.)

Die Abteilung ist zuständig für alle Beschaffungen einschließlich
der Fahrzeugbeschaffungen (die Beschaffungen für die Hotels und
Bahnwirtschaften im eigenen Betrieb macht die Fachabteilung)
und für die Verwaltung und Abrechnung der Vorräte bis zum Augen-
blick des Gebrauches. Auch obliegt ihr die Verwaltung und Ver-
wertung der Altstoffe.

Der Einkauf ist scharf zentralisiert. Eine besondere Sektion
sorgt für die ständige Überwachung des Marktes. Für den Einkauf
selbst hestehen Fachsektionen. Hierbei wird besonderer Wert darauf
gelegt, daß diejenigen Persönlichkeiten, die mit dem Einkauf zu
tun haben, mit der Kontrolle und Verwaltung der Betriebsvorräte
selhst nicht befaßt sind.

Bei der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft wird bekanntlich
ein Beschaffungsplan, also das Programm der Einkäufe von Betriebs-
stoffen, Baustoffen, Werkstoffen und Ersatzstücken von der Be-
schaffungs- und Finanzabteilung der Hauptverwaltung aufgestellt.
Er ist in erster Linie aus Gründen der Fürsorge für die Liquidität
eingeführt worden. Daneben soll er aber die Beschaffung den Be-
dürfnissen des Verbrauches anpassen. Je größer das Netz ist, um so
wichtiger erscheinen solche durchgedachten Programme, die die
technischen und die finanziellen Belange einheitlich berücksichtigen.
Es hat sich hier gezeigt, daß ein systematisches Vorgehen auf diesem
Gebiete eine sehr wirtschaftliche Maßnahme ist. Bei der LM S
wird ein Beschaffungsplan nicht aufgestellt, was damit erklärt



]JIJI. Die Organisation des finanziellen Dienstes
B. Bau- und Maschinenwesen,

C. Betrieb und Personenverkehr,

D. Güterverkehr.

In gleicher Linie steht der “Secretary” (s. III. Abschnitt).

Il. Die Organisation des finanziellen Dienstes
Der Finanzdienst im allgemeinen untersteht bei der L M S dem
Vizepräsidenten, dessen Geschäftskreis im vorigen Kapitel unter A
aufgeführt ist.
Neben ihm beschäftigt sich der“ Secretary’” mit den Aufgaben des
Bankwesens, der Anlegung flüssiger Gelder und der Umschreibung
der Namensaktien bei Besitzübergängen (transfer). Ihm untersteht
der Hauptkassierer (Chief Cashier).

Hinsichtlich der Besonderheiten der Organisation des finan-
ziellen Dienstes ist weiter zu bemerken:

Der Buchführungs- und Rechnungsdienst wird von dem “Chief
Accountant’” und den ihm unterstellten Stellen durchgeführt. Eine
Besonderheit bei der L M S besteht hier darin, daß ein größerer Teil
der Tätigkeit, die wir als Haushaltswirtschaft bezeichnen würden,
von einer dem genannten Vizepräsidenten unterstehenden
besonderen Abteilung, der des “Controller of Costs and Statistics”
wahrgenommen wird, Dieser hat ein besonderes Büro “General
Managers Statistic Office’” aufgezogen, das sich auch mit wirtschaft-
lichen Untersuchungen und mit der Kritik der Ergebnisse der abge-
laufenen Wirtschaftsperioden befaßt.

Unter dem“ Chief Accountant”” stehen die gesamten Einrichtungen
für Buchführungs- und Rechnungswesen. Seine Organe beschäftigen
sich mit der Weiterbildung des formellen Finanzdienstes. Ihm
unterstehen persönlich und sachlich die‘‘Accountants”” der Abteilungen
die sich zum Teil außerhalb von London befinden (Accountants
für die Bauabteilung, Werkstätten usw.). Besondere Verhältnisse
bestehen für den schottischen Teil des Netzes, für dessen Rechnungs-
dienst eine “General Section’”” mit besonderen Befugnissen ein-
gerichtet ist.

Über das “Stores Departement” siehe Seite 13.

Bei der GW scheint ein ähnlicher Dualismus der Zuständig-
keiten für die Haushaltwirtschaft zu bestehen. Neben dem “Chief

VI. Die Geldwirtschaft

11
Das Verhältnis zwischen Vorzugsaktien und Stammaktien ist
meist 1:1.
Es gibt verschiedene Arten von Vorzugsaktien,
a) “guaranteed stock’’, bei dem wie bei den Vorzugsaktien der
Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft die Verpflichtung besteht,
die Dividende nachzuzahlen, wenn in einem Jahre keine Divi-
dende bezahlt ist (kumulative Dividende). Dieser Fall ist nicht
die Regel;
b) “preference stock”, ohne kumulative Dividende. Hier gibt
es wieder den besonderen Typ des‘“redeemable preference stock”,
d. h. Vorzugsaktien, die zu einem bestimmten Termin einzu-
lösen sind. Diese Form wird von den Gesellschaften dann ge-
wählt, wenn man hofft, daß vorübergehend hohe Zinssätze
nicht von Dauer sein würden.
Vorzugsaktien, die, wie unsere Ausgaben, ein Recht auf Zusatz-
dividende im Falle einer Gewinnverteilung auf die Stammaktien
gewähren (participating stock), sind nicht üblich.

2, Geldanlagen und Bankverkehr

Die LM S bedient sich zur Abwicklung ihres Geldverkehrs mit
den Dienststellen und ferner zur Durchführung ihrer Geldanlagen
und ihres Kapitaldienstes einer Reihe von Privatbanken. Die Bank
von England wird nicht in Anspruch genommen. Sie kommt für den
Geldverkehr mit den Dienststellen übrigens schon deshalb nicht in
Betracht, weil sie keine Zweigstellen unterhält.

Die Beträge an Kasse und Bankguthaben und die Geldanlagen
in Wertpapieren erreichen bei den englischen Gesellschaften einer-
seits wegen der Liquiditätsbedürfnisse, andererseits infolge der
Reserven eine erhebliche Höhe.

In den Bilanzen der englischen Eisenbahnen für 1925 sind aus-
gewiesen in runden Ziffern:

Kasse und Bankguthaben. . ,...

Geldanlagen in Wertpapieren

Sonstige Geldanlagen .
107 Millionen £
2140 Millionen RM.

54 B. Buchführung und Rechnungsstellung im einzelnen
Die Karte (hier Stock-Sheet genannt) zeigt ähnliche Ein-
tragungen wie bei der LM S, nur nicht die Einträge für Mindest-
und Höchstbestand. Es gibt hier auch Karten, bei denen eine
Reihe von Sortennummern zusammengefaßt ist.

Eine sehr wesentliche Erweiterung des Systems liegt aber
darin, daß die Abschlußziffern der Karten jährlich in ein Ver-
zeichnis nach Sorten gebracht werden, so daß am Schluß des
Jahres (also einmal im Jahre) eine Übersicht über die Betriebs-
vorräte auch nach Mengen vorliegt.

Powersmaschinen werden hier in ähnlicher Weise wie bei uns
zur Verrechnung der Materialbeschaffung, nicht aber für die Ver-
rechnung des Materialverbrauches (siehe Seite 52) benutzt.

Die Preisbestimmung erfolgt in der Hauptstelle, was bei den
kleineren Verhältnissen, die bei der GW bestehen, leichter mög-
lich ist. Es wird auch hier danach getrachtet, möglichst lange
dieselben Preise beizubehalten. Für die Kosten der Lagerver-
waltung wird ein unmittelbarer Zuschlag auf die Abgabepreise bei
Abgabe an die anderen “Departments” verrechnet.

Für die Bilanzaufstellung werden am Ende des Jahres die
Vorräte zunächst nach dem letzten Einkaufspreis bewertet. Hier-
von werden noch 2% % zur Sicherheit abgesetzt.

Durch diese Differenzen zwischen Ausgabe- und Bilanzpreis
werden die Lagerverwaltungskosten gedeckt. Sollten diese Diffe-
renzen hierzu nicht hinreichen, so wird der Saldo auf die Teil-
rechnungen nach Maßgabe des dort verrechneten Stoffverbrauches
verteilt und dort verrechnet. Eine dauernde Reserve entsteht
also auch hier nicht.

IV. Buchung der sonstigen Ausgaben
Die Buchungen über die sonstigen Ausgaben, soweit sie noch
nicht geschildert sind, entstehen im wesentlichen durch die Ver-
buchung der Rechnungen. Wie auf Seite 41 ff. ausgeführt, werden
alle Rechnungen zentral bezahlt. Sie werden vorher entweder
durch die “Accountants” in der Provinz oder bei der Zentrale unter
die entsprechenden Rechnungstitel verbucht.

IX. Bemerkungen über das Personalwesen
1. Gehaltsempfänger

13

Zu den Gehaltsempfängern gehört grundsätzlich nur das Büro-
personal (Clerks). Hierunter sind die Vorsteher der Dienststellen,
das Aufsichtspersonal im technischen und nichttechnischen Dienst
und die “Officers’”’, die den Dienst unserer höheren Beamten ver-
sehen, zu rechnen. Bei der LM S mit einem Gesamtpersonal von
rund 270000 Köpfen treffen auf die Gehaltsempfänger rund 45000
Köpfe. Hierin sind eingeschlossen rund 3000 weibliche Bürokräfte.
Es ergibt sich hieraus, daß die Grenze zwischen Gehalts- und Lohn-
empfängern viel höher liegt als in Deutschland. Lokomotivpersonal,
Zugführer usw. sind Arbeiter.

Obwohl ich hinreichende Einzelheiten über die Entlohnung der
englischen Gruppen erhielt, war doch eine brauchbare Gegenüber-
stellung der deutschen und englischen Gehälter und Löhne nicht
möglich, da sich die einzelnen Grade besonders auch wegen der
Ruhegehalts- und sonstigen Versorgungsberechtigten mit unseren
entsprechenden Personalgruppen nicht vergleichen lassen.

Wenn von den wenigen Persönlichkeiten abgesehen wird, die
sich ausschließlich mit Rechtsfragen zu beschäftigen haben, so kann
gesagt werden, daß sich der Personalkörper des höheren Dienstes
ausschließlich zusammensetzt aus Ingenieuren und früheren „Clerks‘‘.
Die Ingenieure werden im allgemeinen nur mit technischen Arbeiten
beschäftigt, während die übrigen Stellen ausschließlich mit aus
dem praktischen Dienste hervorgegangenen Leuten besetzt werden.

Die Ingenieure kommen nicht nach einem festen Plan zur
Eisenbahn, sondern es werden geeignete Leute jeweils nach Bedarf
aufgenommen. Ein fester Ausbildungsgang besteht nicht.

Die “Clerks”, die später zu höheren Stellen berufen sind, werden
vielfach schon früh in bessere Stellungen gebracht — persönliche
Sekretäre der leitenden Beamten, Vorsteher der Büros usw. —, Für
strebsame Leute bietet das “Institute of Transport’” Gelegenheit zur
Fortbildung in Abendkursen. Zu beachten ist aber, daß vorerst der
Titel M. Inst. T. (Member Institute of Transport) nur ein Ehrentitel
st, während später mehr oder weniger strenge Prüfungen der Ver-
eihung dieses Titels vorausgehen sollen.

Die Bezeichnung “Assistant” wird in sehr verschiedener Weise
gebraucht. Bei der G W heißt der Stellvertreter des Generaldirektors
“Assistant General Manager”’. Die Bezeichnung “Assistant” führen
aber auch verhältnismäßig junge Leute, die den Leitern der
‘“Departments’’ beigegeben sind.

Überdie übrigen Gehaltsempfänger ist zu bemerken: Der künftige
“Clerk” kommt unmittelbar von der Schule zur Eisenbahn. Nach
einem Jahre wird entschieden, ob er ständig beschäftigt werden soll.

7

Sachverzeichnis

Öffentlichkeit, Verhältnis zur - IV
Officer 19
Ordnungsstrafen 22
Organisation V, VI

finanzieller Dienst 5:

Grundlagen der - 3, 4

- in den Gesellschaften 3, 4

Rechnungsbüro 37
Rechnungsdienst 5
Rechnungsprüfung 41, 48
Reklame IV, 16
Rente 2
Reserven 11
Reservefonds 35
Rollgeld (Zu- und Abfuhrkosten)
IV, 18

Rückstellungen IV, 37
Ruhegehalt 20

- Abfindung 20

- Beiträge 20
Ruhegehaltsfonds 20

- Leistungen 20

Pachten und Mieten 34
Paketverkehr 9, 16, 38
Haftung der Gesellschaften
Tarifgestaltung 16
; Verteilung der Einnahmen 38
Paramountsystem 57, 58
Paramountkarte 58
- Anlage Nr. 9 .
Pensionierung 20
Personalwesen 138, 41, 48
Gehälter und Löhne 48
Verrechnung der - 41
Zahlung der - 41
Gehaltsempfänger und Lohn-
empfänger 19, 20
Personalbestand 19
Personenverkehr 7, 9, 15. 16
Bedienung V
Verteilung der Einnahmen 38
Wagenklassen 16
Personenwagen 2, 3
Postverwaltung 40
Verhältnis zur - 40
Abrechnung, Entschädigung 40
Postdienst, Postpaketverkehr,
Postsackverkehr, Post-
wagen 40
Privatwagen V, 2
Proyotwirtschatiliche Einstellung
V

Sajsonkennziliern (Hundertsätze)
Schätzung der Einnahmen und
Ausgaben 6
Schalterdruckmaschinen 45
Schiedsverfahren (Arbeitsstreitig-
keiten) 21
Schreibmaterialien 52
Schrot 51
Bestandsnachweis 51
Preisbemessung 51
Schuldverschreibungen 1
Secretary 4, 5, 12
Selbstkostenermittlung VI
Sonderzugverkehr 16
Sonntagsdienst 21
Sortenkarteien 15
Sparkasse für das Personal 22
3peisewagen 34
Sport 22
Stammaktien 2, 11
Statistik VI, 10
Steinbrüche 34
Steuerbelastung 2
Stoffe, Verbuchung des Material-
verbrauchs 52
Lochkarten 53
Verrechnung des Geldbetrages
53
Verrechnungsperioden 53
Stoffabgabe 50, 52
Stoffbedarf 56
Auftragszettel 51, 56
Verlangzettel 56
Stoffbestand 14, 49, 50
Stoffbewegung 52
Stoffeinkauf 13
Stoffherstellung IV. 50

Railways Act 1
Railway Clearing House 37
Railway Research Service VI
Railway Year Book 3
Rechenmaschinen 15, 52, 53, 54,
55, 56, 57, 58
Rechnungen
Anweisung 41
Mitwirkung des Verwaltungs-
rats 41, 42
Vollziehung 41
Zahlung 41, 42, 48, 54
Zusammenstellung 41

X. Unterhaltung, Erneuerung und Anlagezuwachs 23
X. Unterhaltung, Erneuerung und Anlagezuwachs

Angesichts der im Gange befindlichen Umstellung unseres
Buchungswesens habe ich mich besonders eingehend mit den ein-
schlägigen Fragen befaßt und mir an Hand der Bücher, Rechnungen
und der sonstigen Unterlagen ein Bild über die geltenden Bestim-
mungen und ihre Anwendung verschafft. Die Frage der Ausscheidung
der Ausgaben nach Unterhaltung, Erneuerung und Anlagezuwachs
war eine der ersten, die wir in Deutschland behandelte” haben "uad
die uns noch viel beschäftigen wird. Ich möchte deshalb‘ zunächst
die englische Sachbehandlung darstellen, ehe ichW_die Gestaltung
des Buchungsplanes bespreche. 5. “s

EIG CO

\2 &
\ I, Ko
x Da

Die Begriffbestimmung der Unterhaltung gibt zu besonderen
Bemerkungen keinen Anlaß.
Aufwendungen für Erneuerung und Anlagezuwachs bis zu
einer bestimmten Summe werden als Unterhaltungskosten be-
handelt.
Besondere Bestimmungen ermöglichen eine gewisse Freiheit
für weitergehende Entschließungen bei der Bilanzaufstellung.

2, Erneuerung
Wie bei uns gilt auch in England der Grundsatz, daß die Eisen-
bahnanlagen als solche nicht abgeschrieben werden. Es besteht
eine Erneuerungsrücklage, der jedes Jahr der Saldo der Er-
neuerungsrechnung zugewiesen wird.

Die tatsächlichen Ausgaben für Erneuerungen werden der
Erneuerungsrechnung belastet. Der Wert des bei der Erneuerung
gewonnenen Altmaterials wird von diesen Kosten („Nettorechnung‘‘)
abgesetzt. Gutgeschrieben wird der Erneuerungsrechnung als
Erneuerungssoll die Summe, die theoretisch erforderlich ist, um
die Substanz der Anlagebestandteile zu erhalten. Diese Summe wird
so berechnet, daß die Gesamtkosten der Neuherstellung der be-
treffenden Teile des Anlagekapitals im Zeitpunkt der Gutschrift
durch die Zahl der Jahre der Nutzungsdauer geteilt werden. Dadurch,
daß nicht die ursprünglichen Anlagekosten, sondern die Neu-
herstellungskosten dieser Rechnung zugrunde liegen, wird auch die
Überteuerung berücksichtigt.

f{y
f

VIII. Überblick über die Tarifgestaltung

15

technischen Übersicht über die Betriebsvorräte (Sortenkarteien)
verbunden wird mit dem System der rechnerischen Behandlung,
was durch Verwendung von Maschinen (Hollerith usw.) erleichtert
wird.
Die Kosten des “Stores Department’ selbst werden auf die
Verwendungsabteilungen nach Maßgabe ihres Verbrauches an
Betriebsvorräten verteilt, so daß sie am Ende des Jahres vollständig
unter den Ausgaben dieser Abteilung erscheinen. Die Bilanzziffern
des Bestandes sind so nicht mit irgendwelchen Zuschlägen belastet
{siehe Seite 27).

Hinsichtlich der Kohle obliegt dem “Stores Department’ nur
die Beschaffung. Die Verwaltung ist Sache der Betriebsabteilung
(General Superintendent). Die Buchführung über die Kohle ent-
spricht der der übrigen Betriebsmaterialien. Die Kontrolle der
Lagerbestände wird hier auf Grund von Schätzungen des Raum-
inhaltes der Kohlenlager vorgenommen. Wegen Dienstgutfrachten
siehe Seite 18.

Bei der G W obliegt dem “ Stores Department’ die Beschaffung
aller Betriebsvorräte mit Ausnahme der Lokomotivkohlen, Schreib-
waren und des Bedarfes der Hotels usw. Auch hier besteht kein
Beschaffungsplan, aber es sind eingehende nachträgliche Mit-
teilungen an das “Stores Committee” vorgeschrieben.

Die Lagerverwalter der Werkstätten und der Bahnunterhaltung
unterstehen hier nicht dem “Stores Department’, sondern den tech-
nischen Abteilungen. Die Lager werden jedoch durch das “Stores
Department’’ besonders kontrolliert. Die GW hat am Schluß des
Jahres eine Zusammenstellung ihrer Gesamtbestände, Das Ver-
fahren dieser Zusammenstellung ist auf Seite 53 ff. dargestellt.

VIII. Überblick über die Tarifgestaltung
Über die Gestaltung der Tarife und die Tarifpolitik soll hier nur
das Wichtigste angeführt werden.

1. Personenverkehr
Im Personenverkehr übersteigt die Einnahme für das Personen-

kilometer die deutsche Ziffer nicht unbeträchtlich. (1925 0,05 sh)*). In

2) Vgl. den Aufsatz von Moll „Betriebs- und Verkehrszahlen der Deutschen
Reichsbahn und fremder Bahnen“, Verkehrstechnische Woche 1927. Seite 265 ff.

X. Unterhaltung, Erneuerung und Anlagezuwachs 27
3. Anlagezuwachs
Besondere Bestimmungen regeln die Genehmigung. und die
Überwachung der Anlagezuwachsausgaben.

Für Ausführungen über 500 £ ist die Zustimmung des Ver-
waltungsrates erforderlich. Wenn die Kostensumme 1000 £ über-
steigt, muß die Genehmigung von dem “Chairman” unterzeichnet
werden. Bei geringeren Kostenbeträgen genügt die Unterschrift
des “Chairman” des “Finance-Committee’’. Überschreitungen der
bewilligten Anschläge bis 500 £ kann der “General Manager”
genehmigen. Er muß jedoch die Genehmigung des Verwaltungs-
rates bei der nächsten Gelegenheit nachsuchen. Ist die Schluß-
abrechnung höher als die Schätzung, muß die Überschreitung
begründet werden.

Bei der G W ist zu Ausführungen über 100 £ die Genehmigung
des Verwaltungsrates erforderlich.

Bei der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft ist in der letzten
Zeit vielfach die Frage der „allgemeinen Unkosten‘‘ erörtert worden,
die bei den besonderen deutschen Verhältnissen Schwierigkeiten
bereitet. Es handelt sich dabei um die Kosten, die durch die Lei-
stungen von Beamten für Erneuerungsarbeiten und Neubauten
(Aufsicht, Planung usw.) entstehen. Hierzu kommen noch eine
Reihe weiterer Posten, wie Vorhaltung von Räumen und Dienst-
gutfrachten, soweit sie nicht jetzt schon kassenmäßig verrechnet
werden. Diese Kosten werden zunächst beim Konto „Betriebs-
führung und Unterhaltung‘“‘ verbucht. Auf Grund besonderer
Feststellungen wird ihre Höhe ermittelt. Danach werden Zu-
schläge ‘zu den reinen Bauausgaben gemacht, die so das Konto
„Erneuerung‘“ und „Anlagezuwachs‘“ erhöhen, während die ent-
sprechenden Summen bei Konto „Betriebsführung und Unter-
haltung‘ abgesetzt werden, so daß ein entsprechender Ausgleich
geschaffen wird.

Bei den englischen Eisenbahnen werden Zuschläge für allge-
meine Unkosten als solche regelmäßig nicht verrechnet. Neubauten
werden jedoch meist durch besonderes Personal vorbereitet
und durchgeführt (Aufstellung der Planunterlagen, Schätzung der
Kosten, nicht aber Verrechnung der Kosten). Es gibt auch bei
größeren Ausführungen besondere Ingenieure, die, wie unsere
Bauabteilungen, den Neubau durchführen. Die so entstehenden
Kosten werden dem Kapitalkonto belastet, nicht aber die Kosten
für Personal des sonstigen Überwachungsdienstes, das etwa kleinere
Ausführungen mit überwacht. Die Kosten des ausschließlich mit
Neubauarbeiten beschäftigten Personals bei den AMittelstellen
(Divisions) werden anteilsmäßig auf die einzelnen Ausführungen

VII. Verwendung von Maschinen

57

Beschäftigt sind mit der Lohnrechnung
einschließlich von 29 weiblichen Arbeits-
kräften. Hierbei wird eine Arbeitskraft für
die sämtlichen Rechnungsarbeiten für 150
Arbeiter gerechnet.

Für die übrige Abrechnung braucht er 42 Arbeitskräfte
einschließlich von 12 weiblichen.

Für Bedienung der Hollerithmaschinen
und anderer Rechenmaschinen sind weiter 21 weibl. Arbeits-

kräfte beschäftigt
Zusammen 116 Angestellte.

In den Wagenwerkstätten wird eine besondere Kostenermitt-
lung nur für die Neuherstellung ganzer Serien eines bestimmten
Typs von Personen- oder Güterwagen angewandt. Verlangzettel
und Lohnkarten werden hier zunächst nach dem Paramountsystem
(siehe Seite 58) so geordnet, daß alle für diese Ermittlung zusammen-
gehörigen Karten vereinigt werden. Die Kostenzusammenstellung
geschieht unter Benutzung von Rechenmaschinen. Die Belastung
mit den Kosten für Aufsicht und Leitung findet in ähnlicher Weise
wie in der Lokomotivwerkstatt statt. Auf diese Weise wird der
durchschnittliche Herstellungspreis für jede Serie von Wagen
gewonnen. Es wird so ein “Standard’”’-Stückpreis für jede Wagen-
gattung gebildet, und diese Ziffern werden bei Neuherstellung
derselben oder anderer Typen als Unterlage zu Kostenvergleichen
gewonnen. In gleicher Weise wird diese Methode benutzt für Fest-
stellung der Herstellungskosten von Betriebsvorräten im Werk
für das “Stores Department”

VII. Verwendung von Maschinen

In den Büros der LM S habe ich in außerordentlich großem
Umfange die Verwendung von Maschinen festgestellt. Es werden
insbesondere, wenn nur irgend möglich, alle Arten von Rechen-
maschinen gebraucht.

Hollerithmaschinen dienen in etwas größerem Umfange als
bei uns zu reinen Rechnungszwecken. Ich habe sie vorgefunden
insbesondere bei der zentralen Kohlenabrechnung (siehe Seite 47),
bei der Verbuchung der Betriebsvorräte (siehe Seite 52 ff.), bei
der Werkstättenbuchführung (siehe Seite 55) und bei gewissen
statistischen Arbeiten.

XIII. Abrechnung zwischen den Gesellschaften 39
Die eigentliche Verteilung findet spitz, aber nur einmal je
für 6 Monate zusammen statt. Die Beträge unter 60 sh für jede
Gruppenverbindung werden einzeln einem “light fund” zugeführt,
der nach dem Verhältnis der übrigen Beträge verteilt wird. Alle
Abrechnungen erfolgen getrennt nach den verschiedenen Güter-
arten (Kohle, andere Rohstoffe, Lebensmittel, sonstige Güter).
Diese Gesamtabrechnung ist ungefähr 5 Monate nach Abschluß
des Halbjahres beendigt. Es hat sich aber gezeigt, daß außer-
ordentlich geringe Unterschiede zwischen den vorläufigen Ziffern
und der endgültigen Abrechnung zu berichtigen sind.

3. Abrechnung der gegenseitigen Leistungen
Für die gegenseitige Benutzung der Güterwagen bestehen
besondere Abmachungen. Eine Einrichtung, die eine gewisse
Ähnlichkeit mit dem früheren Staatsbahnwagenverband in Deutsch-
land hat, regelt den Gebrauch der “common user wagons’”, also
der Wagen, die gemeinschaftlich gebraucht werden. Grundsätzlich
findet eine Abgeltung der gegenseitigen Leistungen im Natural-
ausgleich statt. Zu diesem Zweck wird wöchentlich im gegen-
seitigen Einvernehmen festgelegt, wieviel Wagen an jedem Über-
gangspunkt zu übergeben sind. Sonstige gegenseitige Leistungen
werden auf Grund von Einheitssätzen für Sach- und Personal-
leistungen ausgeglichen, die besonders festgelegt werden. Hierüber
ist im einzelnen nichts Bemerkenswertes zu erwähnen. Nur eine
Besonderheit ist von Interesse. Es kommt vielfach vor, daß eine
Gesellschaft die vertragliche Ermächtigung hat, ihre Züge über
die Strecken einer anderen Gesellschaft laufen zu lassen (running
power). In solchen Fällen werden die Vorhaltung der Züge und
des Personals und die Beförderungsleistung meist in der Weise
abgegolten, daß die betriebsführende Gesellschaft unbeschadet der
ordnungsmäßigen Verteilung der Einnahmen (Einnahmeseite) als
Entschädigung für ihre Leistungen (Ausgabeseite) 15—50 % (ge-
wöhnlich 25 %) der auf der betreffenden Strecke aufgekommenen
Einnahmen erhält. Über den Abgleich der auf dieser Grundlage
erfolgten Abrechnung wird der besondere Abstract G (siehe Seite 33)
aufgestellt.



V, Die Berichterstattung über die finanziellen Ergebnisse 9
V. Die Berichterstattung über die finanziellen
Ergebnisse
Die Dienststellen melden nach Ablauf jeder Woche die einge-
gangenen Einnahmen, unterteilt nach Personenverkehr, Paket- und
Gepäckverkehr, Güterverkehr ausschließlich Rohstoffe, Kohlen-
verkehr (soweit nicht zentral abgerechnet), anderen Rohstoffen,
Lebensmitteln.

Diesen Ziffern werden von der Hauptkasse die Zahlen des
zentral abgerechneten Kohlenverkehrs zugesetzt (siehe Seite 46 ff.).
Ferner werden die voraussichtlichen Ergebnisse der Abrechnung
mit fremden Verwaltungen berücksichtigt.

Hieraus wird ein wöchentlicher Ausweis der Verkehrseinnahmen
gefertigt, der das Gesamtaufkommen für die obengenannten Ver-
kehrsarten enthält. Diese Zusammenstellung ist vertraulich. Sie
geht an die Verwaltungsratsmitglieder und die leitenden Beamten.

Außerdem werden die wöchentlichen Ziffern in der folgenden
Einteilung veröffentlicht:

Einnahme aus Personenverkehr,
5» „ Güterverkehr ausschl. Kohle und Koks,
„ Kohlen- und Koksverkehr,
5, „ Gesamt-Güterverkehr,
Gesamt-Verkehrseinnahme.

Diese Ziffern werden für die abgelaufene Woche und die
Wochen seit Jahresbeginn gegeben. Beigefügt sind die ent-
sprechenden Zahlen des Vorjahres unter Angabe der Unterschiede.
Kurze Stichwörter begründen auffällige Unterschiede.

In 1927 wurden auch die Zahlen für 1925 gegeben. Als Beispiel]
ist der Wochenausweis Nr. 23 in der Anlage Nr. 1 abgedruckt.
Sehr interessant ist, daß es die englischen Gesellschaften ablehnen,
während des Geschäftsjahres irgendwelche Ausgabeergebnisse zu
veröffentlichen. In dieser Beziehung ist die Deutsche Reichsbahn-
Gesellschaft viel offenherziger.

Vierwöchentlich wird nur für innere Zwecke eine Zusammen-
stellung gefertigt, die die wichtigsten Ziffern der Einnahmen und
Ausgaben des Eisenbahnbetriebes, die Einnahme der Nebenbetriebe
und den Betriebsüberschuß für die abgelaufene Periode und die Zeit
seit Anfang des Jahres zeigt. Auch ist eine Schätzung der Jahres-
dividende auf die Stammaktien enthalten.

Das Muster ist in der Anlage Nr. 2 abgedruckt.

Diese vierwöchentlichen Zusammenstellungen sind nur für

inneren Dienst bestimmt. eine Zusammenstellung wird auch

den

46 B. Buchführung und Rechnungsstellung im einzelnen
signment Note wird der “‘ Invoice”’ ausgestellt (Anlage Nr. 5). In diesen
werden die Angaben aus den “Consignment Notes’’ übertragen,
wobei auf demselben “Invoice’”” beliebig viele Sendungen zwischen
denselben Stationen eingetragen werden können. Der “Invoice”” ist
ursprünglich wohl als Begleitpapier für die Sendung ähnlich wie
unsere Karten im internationalen Verkehr gedacht gewesen. In
Wirklichkeit aber wird er jetzt regelmäßig mit schneller fahrenden
Zügen vorausgeschickt und der Wagen selbst auf Grund der Be-
zettelung befördert. Die “Invoices’”” tragen fortlaufende Nummern,
jedoch nicht in der Weise, daß fortlaufende Nummerung des Ver-
kehres zwischen denselben Abfertigungen stattfindet.

Diese “Invoices’”” werden dann in ähnlicher Weise weiter be-
handelt, wie die Eintragungen bei uns in die Versandbücher statt-
finden. Es werden Zusammenstellungen (Abstracts) gefertigt für
den Verkehr zwischen 2 Stationen (Anlage Nr. 6). Hierbei werden
die Sendungen, die auf einem “Invoice” zusammengefaßt sind, in
einer Zeile dargestellt. Diese “Abstracts” sind im Gegensatz zu
unserem Versandmaterial lose Formblätter, keine Bücher. Auf der
Empfangsstation wird der “Invoice”” entsprechend behandelt wie bei
uns der Frachtbrief. Insbesondere wird eine Zusammenstellung
(Abstract) gefertigt, die unserem Empfangsbuch entspricht. Alle
Unterlagen werden besonders aufgestellt für die einzelnen Güter-
arten: Lebensmittel (live stock), Kohle, sonstige Rohstoffe (other
m;nerals) und sonstige Güter (goods).

Bei den eigenartigen Verhältnissen der englischen Tarif-
gebarung (siehe Seite 17) kommt es häufig vor, daß Güter auf-
geliefert werden, bei denen die Abfertigungsstelle den Tarifsatz
nicht kennt. Dieser Verkehr heißt P. T. F. (Particulars To Follow
Traffic). In diesen Fällen wird vorerst ein geschätzter Betrag er-
hoben. Nachträglich wird dann, wenn der Frachtsatz feststeht,
ein besonderer “Invoice’”” ausgestellt.

Frachtenstundung wird entweder als vierwöchige (“ledger
account”) oder als achttägige (‘“porters account’”) gewährt. Zinsen
werden nicht erhoben.

Die Prüfung der Frachtberechung findet statt durch Beamte
des “District-Manager”, d. h. durch die Verkehrsbeamten und außer-
dem durch die Beamten der “Audit-Section’”’, also durch die Kontroll-
beamten des Rechnungsdienstes. Auch das “Clearing-House”” sendet
zu diesem Zwecke eine Anzahl Inspektoren zu den Dienststellen
der vier großen Gesellschaften.

Von besonderem Interesse ist die Abrechnung des sogenannten
deklarierten Kohlenverkehres (Declared Coal Traffic). Alle Wagen-
Jadungen von Kohlen, Koks, Lösche und Briketts werden, abgesehen
von wenigen Ausnahmen. für das ganze Netz jeder Eisenbahnver-

52 B. Buchführung und Rechnungsstellung im einzelnen
Zum Überblick über die Stoffbewegung dient außerdem eine
besondere Zusammenstellung, die den Bestand am Ende der laufen-
den Periode, am Ende der vorausgegangenen Periode und am Ende
der entsprechenden Periode im Vorjahre enthält. Ferner wird die
Abgabe von Stoffen in den letzten 52 Wochen dargestellt und eine
Angabe darüber, für welche Zeit die Bestände den Bedarf decken.
Alle diese Angaben geschehen nur in Geld. Eine Zusammenstellung
der Mengenspalten aus den Karten findet nicht statt,

Die Buchführung für die kleineren Lager (in den einzelnen
Werkabteilungen oder bei Lokomotivschuppen) wird von dem
Hauptlager geführt.

In ähnlicher Weise, wie dies hier für die Lagerverwaltung
in der Lokomotivwerkstätte dargestellt ist, geschieht die Bestands-
buchführung für alle anderen Betriebsvorräte, und zwar auch für
die sogenannten ‘General Stores”, d. h. die Betriebsvorräte, die
bestimmt sind für den Dienst auf den Stationen und auf sonstigen
Verwaltungsstellen. Hierzu gehören auch Schreibmaterialien,
Dienstkleidung usw. In einem Teil des Netzes werden alle Uni-
formen in eigenen Werkstätten des “Stores Department” hergestellt,
während sie im übrigen von Lieferanten bezogen werden. Die
Uniformen werden dem Personal unentgeltlich geliefert. Wagen-
decken stellt die Gesellschaft selbst her.

Die Bilanzwerte ergeben sich aus der Gesamtbelastung der
Betriebsvorratskonten, wie sie die Zusammenfassung der ‘“Balance-
Sheets’ ausweist.

Eine Abschreibung von Betriebsvorräten wegen Wertdifferenzen
findet grundsätzlich nicht statt. Es kommt vor, daß auf Grund der
Lagerkontrolle Wertberichtigungen stattfinden. Diese rühren aber
immer nur von Mengendifferenzen, nicht von Preisdifferenzen
her. Diese Wertberichtigungen werden durch sofortige Buchungen
durchgeführt.

Am Schlusse des Geschäftsjahres werden keinerlei Wert-
berichtigungen vorgenommen.

2. Die Verbuchung des Materialverbrauches
Die Verbuchung des Materialverbrauches schließt an die Lager-
buchführung an. Besonderheiten des Verfahrens in den Werk-
stätten sind auf Seite 55 ff. behandelt. Auch bei anderen Ab-
teilungen werden für die Verrechnung des Materialverbrauches
Versuche mit Hollerithmaschinen gemacht. Als Beispiel hierfür
soll die Verbuchung der Materialien für die Betriebs- und Verkehrs-

II. Die Grundlagen der Organisation -

‚3

Über die Verhältnisse bei der L M S geben folgende Ziffern für
1926 einen Überblick:

Die Betriebslänge betrug 7550 Meilen (12000 km).

Die Gesamteinnahme in 1926 belief sich auf rund 73 Millionen
(1925 rund 85 Millionen) £.

Das Kapitalkonto schließt in 1926 mit rund 444 Millionen £ ab.

Es waren vorhanden:

Lokomotiven .... ;

Personenwagen. . ... 5 a RR m Rs

Güterwagen einschließlich Wagen für Dienstgut. .

Fahrzeuge für den Straßenverkehr. . .

Pferde. . ..

Il. Die Grundlagen der Organisation

Die Organisation der englischen Eisenbahnen weicht, wie schon
in der Einleitung erwähnt, sehr wesentlich von der deutschen
Regelung ab. Die Einzelheiten sollen hier nicht näher vertieft
werden. (Eine recht gute Übersicht über den Aufbau bei den ein-
zelnen Gesellschaften gibt das “Railway Year Book’’, die jährliche
Veröffentlichung der Zeitschrift “The Railway Magazine”.) Aber
soviel muß doch zum Verständnis des Folgenden gesagt werden: Im
allgemeinen stehen unter dem ‘General Manager’ die einzelnen
“Departements’’. Es gibt meist folgende Abteilungen:

Betrieb — Chief General Superintendent,

vielfach auch zuständig für Personenverkehr (im
deutschen Sinn des Wortes),

Verkehr — insbesondere Güterverkehr — Chief Goods Manager,

Bauabteilung — Chief Civil Engineer,

Maschinentechnische Abteilung — Chief Mechanical Engineer,

Finanzabteilung — Chief Accountant,

Beschaffungs- und Materialabteilung — Chief Stores Superin-

tendent,

Rechtsabteilung — Chief Legal Adviser,

Grundstücksabteilung —- Land and Estate Agent.

Daneben bestehen für die Nebenbetriebe vielfach besondere
Abteilungen.

Von diesen Abteilungen haben die meisten ihre besondere
Provinzorganisation.





54
Wirtschaftsperioden 5, 7, 8
Wirtschaftsprogramm 7
Wochenausweis 9, 10

Anlage Nr. 1

Anlage Nr. 2

Anlage Nr. 3
Wocheneinnahmen 9, 10
Wochenendverkehr 16
Wohnungsbau 22

Sachverzeichnis
Wohnungsfürsorge 22
Wohlfahrtspflege 22
Zahlungen 41

Zinsgewinne 35
Zinsverpflichtungen 35
Zugförderkosten 32

Zulagen 21

Zuschläge (Materialkosten) 56

Druck von Gebrüder Jänecke, Druck- und Verlagshaus, Hannover,



34 A. Die Grundsätze der Finanzgebarung u. Wirtschaftsführung
an Strecken bestehen lassen. Hieraus ergeben sich verwickelte
Abrechnungen, deren Einzelheiten für deutsche Verhältnisse kaum
von Interesse sind.

2. Die Nebenbetriebe
Neben der Eisenbahnrechnung werden besondere Rechnungen
für die Nebenbetriebe — Ancillary Businesses — geführt. Als solche
kommen insbesondere in Betracht:

Personenbeförderung auf Landstraßen,

Dampfschiffe,

Kanäle,

Häfen und Lagerhausbetriebe (Docks, Habours, Wharves),
Hotels,

Bahnwirtschaften und

Speisewagen im Eigenbetriebe,

Steinbrüche.

3. Die Gesamtrechnung
Die Eisenbahnrechnung wird mit den Rechnungen der Neben-
betriebe zu einer Gesamtrechnung zusammengefaßt, in der außerdem
Einnahmen aus Mieten und Pächten und Einnahmen aus besonderen
Verhältnissen zu anderen Gesellschaften erscheinen.

4. Die Kapitalrechnung
Die Rechnung über die Ausgaben auf Kapitalkonto ist nach
folgenden Abschnitten aufgestellt, soweit die Eisenbahnen im ganzen
in Betracht kommen.
Strecken im Betrieb,
Strecken noch nicht im Betrieb,

Neue Linien,

Erweiterungen und Verbesserungen bestehender Linien,
Gemeinschaftsstrecken im Eigentum der Gesellschaft,
Gepachtete Gemeinschaftsstrecken.

Fahrzeuge,

Werkstätten,
Grundstücke und Gebäude,
Maschinelle Einrichtungen,

IX. Bemerkungen über das Personalwesen 21
Gedingearbeit (piece-work) wird in sehr großem Umfange, be-
sonders in den Werkstätten und im Kohlenladedienst angewandt,
nicht im Bahnunterhaltungsdienst. Auf den Güterböden besteht
eine Art von Gedingearbeit in der Weise, daß den Arbeitern bei
einer Leistung, die gewisse Ziffern der bewegten Tonnen übersteigt,
ein “bonus’’ gewährt wird. Kohlenersparnisprämien gibt es nicht.

Weibliche Arbeiterinnen werden in Werkstätten und als
Putzfrauen beschäftigt. Die Beschäftigung weiblichen Personals
nimmt jedoch hier keinen großen Umfang ein.

3. Kopfstand und Dienstdauerregelung

Der Gesamtkopfstand bei der LM S betrug rund 270000 in
1926 gegen 245000 in 1913, also rund 25000 oder über 10°, mehr.

Die Dienstdauerregelung ist abgestellt auf den 8-Stunden-Tag
und die 48-Stunden-Woche. Darüber hinaus geleistete Arbeitsstunden
werden als Überstunden behandelt. Eine feste Grenze der Überstunden
nach oben besteht nicht. Die Regulierung erfolgt automatisch
durch die hohen Überstundensätze. Die Zahlung von Überstunden-
geldern wird scharf nachgeprüft.

Die “Clerks’’, die Sonntagsarbeit und häufige Überstunden zu
leisten haben, erhalten hierfür eine besondere Vergütung. Je nach
den Dienstgraden wird diese in Hundertsätzen des Gehaltes oder
nach Stundensätzen berechnet. So erhalten z. B. alle Vorsteher
von Stationen und Ladehöfen, auf denen der Betrieb sich über
8 Stunden täglich ausdehnt, 5% Zuschlag zum Gehalt. Für Sonntags-
dienst dieser Klasse wird je nach der Beanspruchung ein Zuschlag
von 5—153% gewährt.

Arbeiter erhalten für Überstunden 25%, für Sonntagsdienst
50% Zuschlag zum Lohn. Nachtdienst wird mit 25% mehr, Über-
stunden nachts mit 50% mehr entlohnt. Eine Reihe von Vorschriften
regelt diese Zulagen, die stets dazu führen, daß verhältnismäßig
günstige Bedingungen für das Personal entstehen.

%. Arbeitsstreitigkeiten

Für Arbeitsstreitigkeiten ist ein genau geregeltes Schieds-
verfahren eingeführt. Es bestehen örtliche und Bezirkskomitees, die
paritätisch besetzt sind. Die oberste Instanz heißt “Central Wages
Board’’. Diese Stellen sind nur zuständig zur Herbeiführung einer
gütlichen Regelung. Entscheidungsbefugnis haben sie nicht. Hierzu
ist nur der “National Wages Board” zuständig, der Entscheidung mit
bindender Wirkung fällen kann.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort ....

Seite
III

A. Allgemeiner Teil
Die Grundsätze der Finanzgebarung und Wirtschaftsführung
Allgemeine Mitteilungen über die englischen Eisen-
bahnen ......00.000000000000-

JII. Die Grundlagen der Organisation ...... Sa
[I. Die Organisation des finanziellen Dienstes .........
IV. Die Haushaltswirtschaft .........00000000000000004

V. Die Berichterstattung über die finanziellen Ergebnisse
VI. Die Geldwirtschaft ‚.....00000000000000000 000040

1. Die Beschaffung des Kapitalbedarfes ........
2. Geldanlagen und Bankverkehr ..............
VII. Beschaffungswesen und Verwaltung der Betriebsvorräte
1. Beschaffungswesen ...........
2. Verwaltung der Betriebsvorräte ,
VIN. Überblick über die Tarifgestaltung ...
1. Personenverkehr ..........
2. Güterverkehr .....
3. Dienstgut ........

‚ @ gg. nn er S

IX. Bemerkungen über das Personalwesen.............
Gehaltsempfänger ..... SA
Arbeiter 200000000 r ern nkaKERRKRRHAGN
Kopfstand und Dienstdauerregelung .........

%. Arbeitsstreitigkeiten ..... ER BRUUKEEE
5. Gewerkschaften ... a... .....
6. Freifahrt........... EEE EREEEEEEREEL
7. Wohnungsfürsorge und Wohlfahrtspflege .....
8. Disziplinarwesen .. «W..
X. Unterhaltung, Erneuerung und Anlagezuwachs

1. Unterhaltung ......

2. Erneuerung ....

3 Anlagezuwachs..

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3

5

6
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10
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18
19
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21
21
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Deutsche Übersetzung)

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Gesamtlänge von Puffer ;
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Stahl
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Feuerbuchse Rostfläche smnnnnnn nr a Zugkraft bei 859%0-.--.... u
Vacuum (Ejektor«Pumpe) ‚1 Kolben N Wagens mit
Bremsen Westinghouse Ventile Schieber Trieb (Typ) rrreeerlenee nennen Heizung ohne
Dampf
Hergestellt YODenrreserrren nenne nennen Herstellungsdatum nn ernennen nme k nee k en En kannenEEn
Kosten Bananenn nenn nenne Verrechnungsstelle.-.....u aaa ae ame Datum der Überholung---nseen nennen nn nennen
Gesamtkosten
Kosten der Überholung £------ Verrechnungsstelle runs een nennen nennen ue nennen der überholten Lokomotive Brann nn naar
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Übertrag eaeke ri a 75 N DT AUT LET Rechnung
Tag der Außerdienststellung-nunnnsenn nennen are ame e ee een a bONHEEE Aare nern kannuunannan  SCHFOFWEREinrene nenn Erz eneneen
Kreditiert alfannnnnnnn nn nennen Rechnung Zurückgelegte Meilen bis zum 31. Dez. 19 6 essereeer nennen nennen nenn nur

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Auswechselung der Feuerbuchsen
Einzelheiten der angebrachten Feuerbuchsen | Einzelheiten der herausgenommenen Feuerbuchsen
UT ü | Zurückgelegte
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Dr. L. HOMBERGER
REICHSBAHNDIREKTOR UND MITGLIED
DER HAUPTVERWALTUNG DER DEUT-
SCHEN REICHSBAHN- GESELLSCHAFT

i WIRTSCHAF TS-
FÜHRUNG
FINANZWESEN
ENGLISCHEN
EISENBAHNEN

BERLIN 1928

VERKEHRSWISSENSCHAFTLICHE
LEHRMITTELGESELLSCHAFT M.B.H.
BEI DER DEUTSCHEN REICHSBAHN

‘Englischer Text)
London Midland and Scottish Railway Company.
COMPARATIVE STATEMENT OF NET REVENUE.

DA
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4 Weeks, ending 20th May

4 Weeks, ending 17% June

24 Weeks, endine

1927

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1927

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Passenger Train ... ... ..
Merchandise and Live Stock ...
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Miscellaneous ... wi _- + 4 ...
Fotal Railway Receipts WE OHM
Railway Expenditure.
Maintenance —
Way and Works ‚.. wa HER ab
Locomotives .. ... ... .
Carriages ... weis wu .. ..
Wagons #4 hE ur & u.
Total Maintenance ... wir ... v..
Jperating.
Locomotive Running—
Wages ... » — v.. ...
Coal and Electrieity .., ... -
Other _.. ... ... +++ ..
Praffic Expenses,
Salaries and. Wages-—
General Superintendent
Goods Manager Kal
Other Departments, &e,
Other Expenses ... vb
Total Operating am wa
oeneral Charges ... ...
Rates ... Kan ee ...
Other Items .., 4 En ..
Total Railway Expenditure
Railway Net Receipts
Steamboat »
Docks & Harbours ‚,
Hotels Departement ,, be
General Interest ,, _-
Joint Lines -
Other Items (Net) „ ...
Total Net Revenue ... ...
Interest and Dividends on Pre-Ordinary Stocks
Available for Ordinary Stock We

Der englische Vordruck |
ist 36,7 X 45,6 cm groß

Zstimated amount available for Ördinary Dividend 1926
Istimated amount available Adjusted to date
\etual amount available for Ordinary Dividend 1927

A
£

42 A. Die Grundsätze der Finanzgebarung u. Wirtschaftsführung
Die Verkehrseinnahmen müssen täglich an die Banken ab-
geführt werden. Es ist grundsätzlich verboten, Gelder, die als
Verkehrseinnahmen eingehen, zu irgendwelchen Ausgaben zu ver-
wenden. Es bestehen hiervon nur wenige Ausnahmen für ganz
große Dienststellen.

Der Abgleich der verrechneten und der abgelieferten . Ver-
kehrseinnahmen findet in der “Audit Section des Chief Accountant”
statt. Diese Arbeit wird dadurch erleichtert, daß die Banken auf
Grund der Angaben der Stationen Verzeichnisse liefern, die die
Ausscheidung der abgelieferten Beträge nach den verschiedenen
Einnahmearten zeigen.

Über die Hauptkasse laufen ferner alle Zahlungen im Verkehr
mit dem “Clearing-House” und anderen Gesellschaften. Auch alle
diese Ausgleiche erfolgen im Bankverkehr.

Bei der GW besteht die Zentralisierung der Auszahlung in
gleicher Weise wie bei der LM S. Die Anweisung findet hier durch
das Büro des “Chief Accountant’” statt. Eine Mitwirkung eines Ver-
waltungsratsmitgliedes ist nicht erforderlich. Für die Auszahlung
der Gehälter und Löhne und für die Ablieferung der Einnahmen
bestehen Zentralen (centres), etwa 12 für das ganze Netz; an diese
werden die Verkehrseinnahmen in Kassetten mit den Zügen ab-
geliefert. Die Beträge für Gehälter und Löhne werden von dort
in Paketen jeder einzelnen Dienststelle zugeleitet. Erst von diesen
Zentralen aus gehen die Gelder an die Banken oder werden von
ihnen von den Banken abgehoben.

XVIL Rechnungsprüfung
Die Rechnungsprüfung erfolgt grundsätzlich durch die Organe
der - Gesellschaft selbst. In dem Büro des “Chief Accountant”
werden alle Rechnungen geprüft, und zwar in der “Audit Section”
die Verkehrseinnahmen, soweit nicht das ““Clearing-House’” zuständig
ist, in den übrigen “Sections” die Ausgaben einschließlich der
Abrechnungen des “ Stores-Department”

Daneben besteht als besondere Einrichtung die Rechnungs-
prüfung durch die beiden “Auditors’””; deren Tätigkeit wird als
“Audit” im eigentlichen Sinne bezeichnet. Die ‘“Auditors’”” gelten
als Beauftragte der Aktionäre. Ihnen ist ein kleines Büro bei-
gegeben. Es wird nur im großen die Richtigkeit der Verrechnung



50 B. Buchführung und Rechnungsstellung im einzelnen
7. Abgabe. Nummer der Anforderung, Menge, Gewicht, Einheits-
preis, Wert.

Lagerüberweisungen. Nummer, Menge, Gewicht, Einheitspreis,

Wert.

9, Lagerbestände. Menge, Gewicht, Einheitspreis, Wert.

Das in eigenen Werkstätten hergestellte Material wird so be-
handelt, als wenn es von Dritten geliefert worden wäre. Von dieser
Regel wird nur abgewichen, wenn das Material für ein zur Ver-
rechnung auf Kapitalkonto genehmigtes Fahrzeugprogramm be-
stimmt ist und sofort eingebaut wird. In diesem Fall werden die
Herstellungskosten unmittelbar auf Kapitalkonto verrechnet. Das
Material geht dann nicht durch die Bücher des “Stores Department”,
Das gilt aber in keinem Falle für Material, das von Firmen geliefert
wird.

8.

Für die Preisbemessung bildet der Beschaffungs- oder Her-
stellungspreis die Grundlage. Wenn der Gegenstand in einem
Eisenbahnwerk hergestellt ist, hat der Herstellungspreis den
Kostenanteil für Aufsicht und Leitung sowie Werkerhaltungs-
kosten zu enthalten. Dieser Preis ergibt sich aus den genauen Rech-
nungen des Werkes, die zur gegenseitigen Belastung und Gutschrift
der Herstellungskosten dienen. Zuschläge für die Kosten, die bei
der Lagerverwaltung selbst anfallen, werden zunächst nicht ge-
macht. Diese Kosten werden in einem gesonderten Verfahren
auf die Verbrauchsstellen nach dem Verhältnis der entnommenen
Stoffe verteilt. Zur Durchführung dieser Verteilung werden zurzeit
Versuche mit Hollerithmaschinen gemacht.

Jährlich einmal findet eine Vergleichung des Bestandes in
der Karte mit den wirklichen Beständen statt, so daß ähnlich wie
bei uns eine Inventuraufnahme zu einem bestimmten Stichtag
entbehrlich wird,

Altmaterial wird grundsätzlich bewertet und geht während seiner
Lagerung in die Kontrolle und Buchführung des‘ Stores Department”
über. Es wird der Abteilung, bei der es ausgebaut oder sonst ge-
wonnen wird, gutgeschrieben. Regelmäßig kommt das Altmaterial
auch in den räumlichen Bereich des “Stores Department’’. Wenn
ausgebaute Teile, um den Transport zu vermeiden, in der Werk-
stätte liegenbleiıben, steht trotzdem ihre Kontrolle und Buchung
dem “Stores Department” zu. Nur wenn Fahrzeugteile ausgebaut
und unmittelbar in andere Fahrzeuge eingebaut werden. findet
keine Buchung über das Vorratskonto statt.

Auch für Altmaterial werden Karten geführt, wobei der Buch-
stabe A hinter der Katalognummer „altbrauchbares, nicht wieder-
hergestelltes Material‘. der Buchstabe B „altbrauchbares wieder

GENERAL CONDITIONS.

5——fhe Company will charge in accordance with their scale for the time being for the detention
of their trucks road vehicles or sheets or for the occupation of their Sidings by the trucks of private
wners (a) before or after transit and (b) during transit in consequence of the Consignee not being
;eady to accept delivery,

9.— All goods delivered to the Company will be received and held by them subject to a lien for
noney due to them for the carriage of and other charges upon or expenses in connection with such
z0o0ds (including charges for. warehousing or keeping such goods for detention of trucks road vehieles
ar sheets or for siding rent during the exercise of such lien) and all goods delivered to the Company
ınder this consignment note or otherwise will be received and held by them subject to a general lien
’or any moneys due tho them from the owners of such goods upon any accouut and in case any such lien
s not satisfied within a reasonable time from the date upon which the Company first gave notice
to the owners of the goods of the exereise of the same the goods may be sold by the Company by
auction or otherwise and the proceeds of sale applied to the satisfaction of every such lien and ex-
Jenses and charges,

10,—-Perishable articles (a) refused by the Consignee or (b) not taken away from the place to
which they are consigned within a reasonable time after arrival or (c) insufficiently addressed or (d)
aot delivered in consequence of strike or riot may be sold without any notice to Sender or Consignee
and payment or tender of the net proceeds of any such sale after deduction of freight charges and
;xpenses shall be equivalent to delivery.

11.—The Company shall not be liable for (a) loss of market (b) indireet or consequential damages
c) loss pr delay due to inadequate or incorrect address or imperfect Jabelling (d) loss or damage
;aused by insufficient 'or improper packing (e) loss damage or delay caused by or arising out of any
trike or riot (f) loss damage or delay caused by Consignee not accepting delivery.

12.—The Company shall not be liable for loss damage or delay of ov to goods or a trader’s truck
r sheet caused hy a defect in a truck not belonging to the Company unless proved to be due to
the negligence of the Company’s servants.

13.—The sender will be liable for all charges for carriage or otherwise including the detention of
Trucks road vehicles or sheets before during or after transit without prejudice to the Company’s rights
ıgainst the Consignee or other person.

14.—The charges for traffic that loses weight through drainage evaporation or any cause beyond
'he Company’s control shall be calculated upon the weight of the Goods when received by the Com-
any.

15.—The Conditions and Regulations set out in the Company’s Rate Books applicable to the
goods carried shall be deemed to be incorporated herein.

16.—The Company’s servants have no authority to vary this Contract.

1.— The Company shall not whether the ecarriage be by land or sea be liable for loss or injury
from whatever cause arising) of or to any articles or property described in the Carriers’ Aet 1830
:;ontained in any parcel or package when the value of such articles or property exceeds £ 10 unless
:he nature and value thereof be declared and an increased charge over and above the charge for
‚arriage be paid as compensation for the risk incurred.

2,—The Company shall not be liable for loss damage or delay of or to animals or goods booked
‘hrough for carriage partly by railway or canal and partly by sea irom the act of God the King’s
?nemies fire accidents from machinery boilers and steam and all and every other dangers and acecidents
»f the seas rivers and navigation of whatever nature or kind. In respect of animals or goods intended
to be carried by Shipping Companies or other Carriers by Sea the Company are authorised as agents
or the sender to contract for such carriage upon the terms of any Bill of Lading or other conditions
'‚equired by the Carriers by sea,

3.—The Company shall not be liable for loss from or for damage or delay to a consignment or
any part thereof unless a claim be made in writing within three days after the termination of the
sarriage of the consignment or any part thereof or in the case of traffic to places outside the United
Kingdom the termination of the carriage by a Railway Company of the United Kingdom nor for
ı1on-delivery of a consignment unless a claim be made in writing within fourteen days after its receipt
3y the first contracting Company.

4.—When the Company perform the cartage the place of collection or delivery shall be the usual
ölace of loading or unloading the goods into or from the road vehicles.

5.—The Consignor or Consignee shall provide at his own risk and expense any power plant and
'abour (in addition to the Company’s carman) required for loading or unloading road vehicles.

6.—The transit shall (unless otherwise determined) be deemed to be at an end (a) in the case of
zoods to be carted by the Company when they are tendered at the place of delivery as defined in
Jondition 4 or (b) in the case of goods not to be carted by the Company or to be retained by the
Company awaiting order at the expiration of 24 hours after notice of arrival is delivered to the
zonsignee or at his address or should be so delivered in due course of post or where the address of
Ihe consignee is not known at the expiration of 24 hours after the arrival of the goods at the place
to which they are consigned or (ec) in the case of goods consigned to a destination beyond the lmits
af the Company’s delivery when they have been transferred to another carrier in the usual course
for conveyance or delivery in which last-mentioned case the Company shall cease to be liable for any
‚ubsequent loss damage misconveyance misdelivery delay or detention arising from any cause what-
joever.

7.— After the termination of the transit (as defined in Condition 6 (a) and (b) the Company will
hold the goods as warehousemen subiect to the usual charges-

NOTICE.
The Company give notice that they do not, except on special conditions, undertake the carriage of gunpowder, matches, aquafortis, oil of vitriol, or other dangerous articles, neither will they under
any circumstances be liable for the loss of any such article, but all senders thereof will be held accountable for any damage arising thereto or therefrom, and whether to other goods or property of the
Company or of any other persons. Senders are subject to a penalty unless the nature of the contents be deelared and distincetly marked on the outside of the package cantaining the same.

Von der Übersetzung der Beförderungsbedingungen wurde abgesehen.

XI. Das System der Buchungen

33
Für innere Zwecke findet bei Abstract D (nicht bei Abstract C)
eine Scheidung zwischen Personen- und Güterverkehr statt; diese
Trennung macht in England deswegen keine so großen Schwierig-
keiten, weil die Dienststellen für den Personen- und Güterdienst viel
schärfer unterschieden werden als in Deutschland. Dienststellen für
gemischten Dienst gibt es seltener. Für die Trennung von Personen-
und Güterdienst werden, soweit nötig, gemeinschaftliche Kosten,
z. B. für Material nach Schlüsseln verteilt, die die betreffenden
Bezirksstellen (Goods, Mineral, Passenger Manager) vereinharen.

Abstract E. — General Charges —

Die wichtigsten Posten hier sind die Entschädigungen des Ver-
waltungsrates (“fees”), Entschädigungen für die “Auditors’” (siehe
Seite 42), Gehälter des “ Secretary, General Manager” und ihrer Büros,
Feuerversicherung, Beiträge der Gesellschaft zum Pensions- und
sonstigen Fonds. Wie schon oben erwähnt, werden diese Kosten
nicht nach Dienstzweigen verteilt.
Abstract F. — Expenses of Collection and Delivery of Parcels and
Goods —
enthält die Kosten für Abholung und Zufuhr der Pakete und Güter.

Abstract G. — Running Powers —
stellt die Einnahmen und Ausgaben des Betriebes auf fremden
Strecken durch die Gesellschaft und anderer Gesellschaften auf
Strecken der Gesellschaft dar. Über die Grundsätze der Abrechnung
siehe Seite 39.

Abstract H. — Mileage, Demurrage and Wagon Hire —
enthält die Einnahmen und Ausgaben für Wagenmieten im Personen-
and Güterverkehr und die Einnahmen aus Wagenstandgeld.

Abstract J. — Jointly Owned and Jointly Leased Lines. Receipts and
Expenditure —
zeigt den Abgleich der Einnahmen und Ausgaben aus dem Gemein-
schaftsdienst. Es handelt sich um die Abrechnung für den Betrieb
von Strecken, die gemeinschaftliches Eigentum mehrerer Gesell-
schaften (jointly owned) oder von mehreren Gesellschaften gemein-
schaftlich (jointly leased) gepachtet sind. Bei der Reorganisation
des englischen Eisenbahnwesens hat man nämlich nicht überall
reinen Tisch gemacht, sondern vielfach Gemeinschaftsverhältnisse
Homberger, Wirtschaftsführung

Sachverzeichnis

(Die Zahlen bedeuten die Seiten des Buches. Bei mehreren
Stellen ist eine Hauptstelle durch Fettdruck gekennzeichnet)

Abfertigungsgebühren 38
Abfertigungskosten 32
Abgaben 2
Abrechnung der Einnahmen
Abstimmung der Rechnungen
mit der Kasse 10, 42
Abrechnung zwischen den Ge-
sellschaften
Gemeinschaftsdienst 37, 38, 39
Abrechnungsvorschriften 30, 37
Abstracts (Teilrechnungen) 30
Abteilungen der Verwaltungen
V, VI
Abteilungsleiter 4
Accountant 5
Akkordarbeit 21, 55
Aktien 1, 10
Allgemeine Lasten 33
Altstoffe 13, 23, 50, 51, 56
Bewertung, Buchführung,
Kontrolle 50
Altstoffkarteien 50
Anlagewert 35
Anlagezuwachs 23, 27
(enehmigung, Planfeststellung,
Schätzung der Kosten,
Überschreitungen, Unkosten
Anleihen 10
Anschlußgleise 18, 40, 41
Anschlüsse auf freier Strecke,
Gebühren, Tarifbildung, Ver-
schiebedienst
Arbeiter 20
Arbeitslosenversicherung 22
Arbeitsstreitigkeiten 21
Ausgabeergebnisse (Veröffent-
lichung) 9
Ausgabeprogramm 7, 8
Ausgabeschätzung 6, 7, 8
Abweichungen, Anmeldung,
Verkehrs- und —Betriebs-
leistungen
Ausstattungsgegenstände (Her-
stellung) IV, 52

Bahnwirtschaften 34

Bank von England 12

Bankguthaben 11, 12

Bankverkehr 11

Bankwesen 5

Bauausgaben 31

Baukredit 10

Bauvorhaben 35

Beamte 18

Beförderungslänge 16

Belastung 2

Benutzung fremder Anlagen und
Fahrzeuge 33, 39

Beschaffungsplan 13, 15

Beschaffungswesen 13, 14

Betriebskosten 33

Betriebslänge 1, 3

Betriebsleistungen 7

Betriebsrechnung 28, 30, 31

Betriebsstatistik 10

Betriebsvorräte 13, 14, 15
Abschreibung 52
Anforderung 51, 53
Betriebsvorratskonten 49
Bilanzwerte 52
Lagerbuchführung 49
Sortenkarteien 15, 51
Verbuchung des Materialver-

brauchs 52, 53, 54, 55

Verrechnung d. Geldbetrages 53
Wertberichtigungen 52

Betriebsüberschuß 9, 35

Bilanz 10, 15, 27, 35

Bilanzwerte 52

Buchführung 5

Buchungsplan 28 ff.

Buchung der sonstigen Ausgaben

54. 55

Chairman 4, 10

Chief Accountant 5

Clerk 19

Consignment Note 45, 47
Consigenment Note Anlage Nr. 4

IV. Die Haushaltswirtschaft

7

Zum Verständnis der weiteren Darlegungen muß schon hier
erwähnt werden, daß die englischen Eisenbahnen wöchentlich einen
Ausweis ihrer Einnahmen veröffentlichen (siehe Seite 9), und daß
deshalb das Finanzsystem zum Teil auf Wochen und auf Vierwochen-
abschnitte statt auf Monatsabschnitte aufgebaut ist.

Für die Einnahme wird die Schätzung nach Wochenabschnitten,
getrennt nach Personenverkehr, Güterverkehr (unterteilt nach
Kohlen- und Koksverkehr und sonstigem Güterverkehr) und Gesamt-
verkehrseinnahmen, aufgestellt. Sie gründet sich auf die Erfahrung
früherer Jahre und die Erwägungen über die voraussichtliche Ent-
wicklung des Verkehrs. Hundertsätze für den Anteil der einzelnen
Wochen- oder der Vierwochenabschnitte am Gesamtjahresauf-
kommen (Saisonkennziffern usw.) bestehen nicht, eine Frage, mit
der wir uns in Deutschland sehr lebhaft beschäftigen.

Für die Schätzung der Ausgaben wird ähnlich vorgegangen wie
bei uns. Es wird zunächst das Programm der Betriebs- und Ver-
kehrsleistungen für das künftige Jahr festgelegt. Außerdem fordern
die einzelnen Abteilungen von ihren Unterstellen genaue Programme
ein, die sie zunächst prüfen, gegebenenfalls kürzen und dann zu-
sammenstellen. Diese Zusammenstellungen werden zu einer Schätzung
der Ausgaben nach Vierwochenabschnitten vereinigt. Es findet
dann eine Erörterung mit den Organen des Finanzdienstes statt,
dabei wird die Höhe der beabsichtigten Ausgaben unter Umständen
kritisiert und die endgültige Schätzung festgestellt. Es ist auffallend,
daß bei den Erörterungen in diesem Zusammenhange immer betont
wurde, daß den technischen Departments damit ihre Verantwortung
für die Sicherheit des Betriebes nicht genommen werden dürfe.

Die so entstandene Schätzung hat nicht den Charakter einer
Bindung der Abteilungen gegenüber dem finanziellen Dienst oder
der Leitung. Es liegt aber ein gewisser moralischer Zwang vor,
diese Schätzungen einzuhalten.

Auf Grund dieser Schätzungen teilen die Abteilungen den
ihnen unterstellten Stellen mit, welche Abstriche (oder Zusetzungen)
sie in den Anmeldungen vorgenommen haben. Nach Ablauf
jedes Vierwochenabschnittes werden die tatsächlichen Ergebnisse
(siehe Seite 9) mit den Schätzungen verglichen und gegebenenfalls
die Abweichungen von der Schätzung besprochen.

Bei Änderungen der Lage im Laufe des Jahres findet auf Grund
dieser Ergebnisse eine Erörterung darüber statt, inwieweit die
Schätzung und damit das Ausgabeprogramm abgeändert werden
ann.

Im Jahre 1926 wurden z. B. nach Beginn des Kohlenarbeiter-
streikes die Ausgabeprogramme mit Rücksicht auf den Rückgang

Vorwort

V/

und Ersatzstücke, der Ausstattungsgegenstände, der Dienstkleidung
erzeugen das, was als ‘manufacturing sense” bezeichnet und als
außerordentlicher Gewinn hervorgehoben wird.

Das Tarifgeschäft ähnelt in vieler Beziehung, wie im einzelnen
zu zeigen sein wird, den Methoden des freien Handels. Man bemüht
sich, den ungeheuren Gefahren der See- und der Autokonkurrenz
mit der größten Beweglichkeit in der Tarifgestaltung zu begegnen.

Die leitenden Persönlichkeiten, die ich kennenlernte, erschienen
mir als zielbewußte, kluge Leute, auch die übrigen Eisenbahner, mit
denen ich in Berührung kam, machten einen vorzüglichen Eindruck.
Die Höflichkeit des Zug- und Stationspersonals und des Personals
in den Speise- und Schlafwagen fiel angenehm auf.

Die englischen Eisenbahnen in ihrer heutigen Gestalt geben,
was Organisation und Wirtschaftsführung anlangt, kein abgeschlosse-
nes Bild einer systematischen Entwicklung, Die Zusammenschwei-
Dung der Gesellschaften auf Grund der Gesetzgebung vom Jahre 1921
ist noch nicht beendet. Die Vereinheitlichung der Einrichtungen
geht nur langsam vorwärts, und es bestehen zweifellos noch gewisse
Spannungen zwischen den früheren Einzelteilen der jetzigen großen
Netze. Der Gedanke des Wellbewerbes zwischen den verbliebenen
großen Gesellschaften ist nach wie vor lebendig.

Es ist zwar nicht Aufgabe dieser Studie, sich mit den in Betracht
kommenden sehr interessanten technischen Problemen auseinander-
zusetzen oder sie auch nur andeutungsweise zu erörtern. So viel
soll aber doch gesagt werden, daß die Wege, die hier gegangen werden,
sehr stark von den deutschen Grundsätzen abweichen. Vor allem
fällt dem deutschen Eisenbahner die viel einfachere Ausführung
aller Hochbauten und sonstigen Anlagen, die Verwendung sehr viel
leichterer und kleinerer Fahrzeuge auf. Zweifellos wird auch mit
diesem weniger komplizierten technischen Apparat eine ausge-
zeichnete Bedienung des Personenverkehrs erreicht. Der gute Lauf
der Wagen ist besonders bemerkenswert. Im Güterverkehr sind
infolge der kurzen Wege, infolge des Bestehens eines ungeheuren
Parkes von Privatwagen, infolge des durch die Verhältnisse an der
Seefrachten- und Kohlenbörse bedingten ständigen Wechsels der
Transportrichtung Schwierigkeiten eigener Art zu überwinden. Es
mag hier dahingestellt bleiben, inwieweit aus diesen Rücksichten
das System so kleiner technischer Einheiten gerechtfertigt erscheint.
Immerhin gibt es auch in England gewichtige Stimmen, die die
Forderung nach schwereren Lokomotiven und größeren Wagen
erheben. Neue Lokomotivtypen, die größere Leistungsfähigkeit
als die bisher vorhandenen aufweisen, werden mit besonderem Stolz
vorgeführt, in den Zeitungen und Zeitschriften abgebildet, auf
Ausstellungen gezeigt,

36 A. Die Grundsätze der Finanzgebarung u. Wirtschaftsführung
zwischen Ausgaben und Einnahmen auf Kapitalrechnung (aus
Schulden, Vorzugsaktien und Stammaktien). Im übrigen sind die
wichtigsten Posten:
a) auf der Seite ües Vermögens:
Kasse und Bankguthaben,
Geldanlagen in Staats- und anderen Sicherheiten,
Sonstige Geldanlagen,
Betriebsvorräte,
Forderungen aus Verkehrseinnahmen,
Vorschüsse an das Personal für Wohnungszwecke;
der Seite der Verbindlichkeiten:
Schulden aus Verkehrseinnahmen,
Sparkasse,
Ruhegehaltsfonds,
Schulden an Dritte,
Entschädigungsrücklage,
Feuerversicherungsrücklage,
Abschreibungs- (Erneuerungs-) Rücklage,
Reservefonds,
Dividende-Reserven, abzüglich der vorzeitig gezahlten
Dividende (“Interim Dividends’”).

Die Bilanz zeigt als Schlußsumme den Betrag, der nach Abzug
der Dividendenabschläge für die Ausschüttung der Jahresdividende
zur Verfügung steht.

Die Bedeutung der meisten Posten ergibt sich aus der Dar-
stellung an anderer Stelle.

Wegen der Geldanlagen siehe Seite 11,

wegen der Betriebsvorräte siehe Seite 14,

wegen der Vorschüsse an das Personal für Wohnungen siehe

Seite 22,

wegen des Ruhegehaltsfonds siehe Seite 20,

wegen der Sparkasse siehe Seite 22.

Dem Entschädigungsfonds wird jährlich eine feste Summe
zugewiesen; aus dem Fonds werden größere Entschädigungsbeträge
gezahlt. Das gleiche Verfahren findet bei dem Feuerversicherungs-
fonds statt.

Zu der Frage des Ausgleiches zwischen dem alten und neuen
Jahre (Übergangsrechnung) ist zu bemerken:

Die Kasse weist, wie dies jetzt in Deutschland durchgeführt
ist. den Bestand am letzten Tage des Rechnungsjahres aus.

Für die Abrechnung der Verkehrseinnahmen gilt, daß alle
Sendungen, die im alten Jahre aufgegeben sind, auch noch auf



48 B. Buchführung und Rechnungsstellung im einzelnen
Diese Zusammenstellung dient für die Abstimmung mit den
Zusammenstellungen der Empfangsstation und für die Abrechnung
zwischen den verschiedenen Gesellschaften.

Die Rechnungen werden von der Abrechnungsstelle an den
Zahlungspflichtigen gesandt. Dieser zahlt unmittelbar an die
Hauptkasse in London. Die Hauptkasse schickt an die Abrech-
nungsstelle für jede Zahlung eine Entlastungsnote, so daß die
Zahlung kontrolliert werden kann,

Die Prüfung der Frachtberechnung geschieht hier in ähnlicher
Weise wie sonst durch Stichproben und durch Vergleichung der
Gewichte der Versandmengen mit den Frachtaufkommen.

Dieses System der Kohlenabrechnung erscheint so zweck-
mäßig, daß die Frage seiner Einführung in Deutschland geprüft
werden sollte.

Il. Die Verrechnung der Gehälter und Löhne
Die Gehälter und Löhne werden bei den Dienststellen bezahlt
(siehe Seite 41). Für die Zahlung der Gehälter wird die Liste dort
zusammengestellt. Sie zeigt den Gehaltsbetrag, die erforderlichen
Abzüge und den Betrag, der tatsächlich zu zahlen ist. Bei der
Distriktstelle wird eine Zusammenstellung gefertigt, die nach
Banken geordnet (bei denen die Gehälter abzuheben sind) die
Einzelheiten für die spätere Verrechnung zeigt. Der Bank wird von
dem Zahlbeamten bei Abhebung des Geldes eine Liste übergeben,
die die Zahlungen getrennt nach den einzelnen Abteilungen ent-
hält. Die Banken senden diese Listen an die Hauptstelle, wo sie
abgestimmt werden mit den Zusammenstellungen der Distrikt-
stellen. Besondere Kontrollen durch Stichproben finden an Ort und
Stelle statt. Wegen der endgültigen Anweisung vergleiche Seite 41.
Wenn der Angestellte ein Bankkonto hat, dann regelt die Haupt-
kasse die Überweisung. Alle Zahlungen auf Jahresgehalt über
800 £ müssen überwiesen werden. Für die Lohnzahlungen gilt das
gleiche Verfahren. Für die ‘Zwecke der Verrechnung werden die
Löhne so zusammengefaßt, wie sie später unter den’ einzelnen
Verrechnungsstellen zu erscheinen haben.

Wo besondere “Accountants’” für die Abteilungen bestehen,
bringen diese die Gehalts- und Lohnbeträge auf die Verrechnungs-
stelle. Sie senden die Zusammenstellung ihrer Buchungen erst
am Ende des Jahres an die Hauptstelle, wo sie mit den dort un-
mittelbar gebuchten Ziffern verbunden werden.

18 A. Die Grundsätze der Finanzgebarung u. Wirtschaftsführung
In die Tarife sind meist eingeschlossen die Vergütung für die
Zuführung und Abholung des Gutes und auch bei Wagenladungen
die Ein- und Ausladungskosten auf der Versand- und Empfangs-
station. Die Tarife sind zum Teil erstellt für Transport in Privat-
wagen. Ist dies der Fall, dann wird bei Beförderung in Eisenbahn-
wagen eine besondere Zusatzgebühr erhoben, während im um-
gekehrten Fall, sofern die Tarife für Transport in Eisenbahn-
wagen lauten, bei Beförderung in Privatwagen ein Rabatt ge-
währt wird.
Wegen der tarifarischen Behandlung der Anschlußgleise siehe
Seite 40.

3. Dienstqut
Dienstgutfrachten werden für Sendungen zwischen den ein-
zelnen Stellen der Eisenbahnverwaltung nicht berechnet. Dagegen
zahlen die Nebenbetriebe für ihre Sendungen zur summarischen
Abdeckung des Selbstkostenpreises 45%, der Frachten des öffent-
lichen Verkehrs.
Wenn dritte Versender Güter im Auftrage von Beschaffungs-
stellen aufgeben, die nicht frei Empfangsbahnhof zu liefern sind,
so werden sie wie Sendungen des öffentlichen Verkehrs behandelt.
Die Fracht wird gestundet und durch Verrechnung mit der
Beschaffungsstelle ausgeglichen.

Frachtermäßigungen für Sendungen einer Eisenbahnverwaltung
auf den Linien einer anderen finden nicht statt.

IX. Bemerkungen über das Personalwesen

Zum Verständnis der Verhältnisse des englischen Eisenbahn-
personals muß vor allem hervorgehoben werden, daß Beamte in
unserem Sinne nicht vorhanden sind. Das gesamte Personal aller
Grade ist zu scheiden in
Empfänger von Gehältern (Salaries),
Empfänger von Löhnen (Wages).

Wirtschaftsführung
Finanzwesen
bei den englischen Eisenbahnen

Eine Studie

von
Dr. jur. et rer. pol. Ludwig Homberger
Reichsbahndirektor und Mitglied der Hauptverwaltung
der Deutschen Reichsbahn-Gesellachaft
Ministerialrat a. D.

Mit 9 Anlagen

9

Berlin 1928
Verlag der Verkehrswissenschaftlichen Lehrmittelgesellschaft m. b. H.
bei der Deutschen Reichsbahn

K en BA 8? LP
N FERNRUF 22894
Wil HET A

A. Allgemeiner Teil
Die Grundsätze der Finanzgebarung
und Wirtschaftsführung
Il. Allzemeine Mitteilungen über die englischen
Bisenbahnen

Es ist vielleicht von Interesse, einige allgemeine Mitteilungen über
den Umfang und die finanzielle Bedeutung der englischen Eisen-
bahnen zu machen.

Die englischen Eisenbahnen hatten im ganzen in 1925 eine
Betriebslänge von rund 20390 Meilen (32900 km). Die Länge der
durchgehenden Hauptgleise betrug rund 37018 Meilen (60000 km).
Die Gesamtgleislänge einschließlich Nebengleise belief sich auf rund
52000 Meilen (84000 km). (Die englische Meile ist mit 1,609 km zu
berechnen.) Es ergibt sich, daß die Streckenlänge erheblich hinter
der der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft (rd. 53600 km) zurück-
bleibt, während die Länge der durchgehenden Hauptgleise (rund
77000 km) sich den Reichsbahnziffern nähert. Die Gesamtgleislänge
bleibt hinter der deutschen Zahl (122000 km) zurück.

Die auf Grund des “Railways Act” vom 19. August 1921 ent-
standenen 4 großen Gruppen:

die London Midland and Scottish Railway (LM S),

die London and North Eastern Railway (LN ER),

die Great Western Railway (G W) und

die Southern Railway (SR)
bilden mit rund 20000 Meilen (32200 km) Betriebslänge und rund
36400 Meilen (58600 km) Länge der durchgehenden Hauptgleise den
größten und wichtigsten Teil des englischen Eisenbahnnetzes.

Die Gesamteinnahme aller englischen Eisenbahnen einschließlich
ihrer Nebenbetriebe betrug in 1925 rund 220 Millionen £ (sie ging in
1926 auf 190 Millionen £ zurück). Dieses Ergebnis liegt trotz der
an sich höheren Tarife unter den deutschen Ziffern.

Das Kapital der Eisenbahnen im ganzen, d. h. der Nennwert
der ausgegebenen Aktien, Vorzugsaktien und Schuldverschrei-
bungen belief sich in 1925 auf rund 1,12 Milliarden £. Auf Kapital-

Homberger, Wirtschaftsführung





XI. Das System der Buchungen

31

Im einzelnen ist zu den Teilrechnungen zu bemerken:
Abstract A. — Maintenance and Renewal of Way and Works —
enthält die Ausgaben der Bauabteilung (Civil-Engineering-Depart-
ment). Hauptabschnitte sind:
Aufsicht und Leitung,
Erhaltung des Bahnkörpers, der Brücken usw.,
Gleisunterhaltung,
Unterhaltung der Signale,
Unterhaltung der Telegrapheneinrichtungen,
Unterhaltung der elektrischen Streckenausrüstungen,
Unterhaltung der Bahnhöfe und sonstigen Hochbauten.
Unter Aufsicht und Leitung (Superintendence) erscheinen die
Kosten des“ Chief-Civil-Engineer”’ und seines gesamten Büropersonals.
Der Anteil an diesen Kosten, der auf Arbeiten für andere Abteilungen
fällt, wird grundsätzlich diesen belastet, so daß hier nur die Kosten
erscheinen, die für die Überwachung usw. der unter Abstract A ver-
rechneten Arbeiten anfallen. Dieser Grundsatz ist jedoch nicht
scharf durchgeführt. Wegen der Neubauten ist das Erforderliche
schon auf Seite 27 erwähnt. Auch sonst gibt es vielerlei Ausnahmen
von der Gesamterfassung der Kosten der Dienstzweige. So erscheinen
hier keine Anteile an den besonders gebuchten Versicherungsbe-
trägen sowie der unter “General Charges’” usw. zusammengefaßten
Kosten. Dies wird mit steuertechnischen Rücksichten begründet.
Der Nachweis der Ausgaben für Erneuerung geschieht in der
Weise, daß zunächst unter Abstract A die tatsächlichen Ausgaben
{ür Erneuerungsarbeiten nachgewiesen werden. Sind diese größer
oder kleiner als die jährliche Gutschrift auf Erneuerungsrechnung
(siehe Seite 23), so findet durch Zuweisung von oder zu der Erneue-
rungsrücklage ein Ausgleich statt. In der Betriebsrechnung ist also
auf diese Weise nur die Zuweisung zur Erneuerungsrücklage ver-
rechnet. Die Mehraufwendungen werden aus der Rücklage gedeckt.
die Minderaufwendungen zurückgestellt.

Abstracl B. — Maintenance and Renewal of Rolling Stock —
ist untergeteilt in
Lokomotiven,
Personenwagen,
Güterwagen.
Die drei Unterteile zerfallen je wieder in
Aufsicht und Leitung,
volle Erneuerung,



Sachverzeichnis

61

Grundstücke, Bewertung auf
Kapitalkonto 35
Güterarten 46
Güterverkehr 7, 9, 16
Mitläuferverkehr 17
Verteilung der Einnahmen 38
Güterwagen 2, 3
Güterwagenbenutzung 39
Güterzufuhr IV
Zu- und Abfuhrkosten 18

Kopfstand 21
Krankenkassenversicherung 22
Kredite 10

Kredite zum Wohnungsbau 22

Lagerhäuser 34
Lagerbuchführung 49, 51
Legal Adviser 4
Literatur VI, 3
Liquidität 11
Lochkarten 56
Löhne 41, 48, 55
- Verrechnung 48, 55
Lohnempfänger 18
Entlohnung 20
Kopfstand 21
Lohnkarten 55
Lohnlisten 41, 48, 55
Lohntafeln 20.
Lohnzahlung 20
Lokomotivdienst (Verrechnung)
32
Lokomotivleistungen 32
Lokomotivenz2,*3
Lokomotivtypen V
Lokomotivunterhaltung 51, 56
Kostenermittlung in den
Werkstätten 56

Häfen 34

Hauptgleise 1

Hauptkasse, Zahlungen 41, 42

Haushaltswirtschaft 5, 6

Hotels 34

Hundertsätze, Saisonkenn-
ziffern 7

Institute of Transport 19
Invoice 46

Anlage Nr. 5
Inventuraufnahme 50

Jahresabschluß 10
Jahresrechnung 55

Kapital 1, 2, 3, 10
Kapitalbedarf 10
Kapitalkonto 2, 27, 34, 50
Kapitalrechnung 28, 34, 43
‚Fortschreibung 35
‚Verbindlichkeiten 36
Vermögen 36
Kasse und Bankguthaben 11
Kassenbestand 36
Kassendienst 41
Geldverkehr 41, 42
Rechnungen, Anweisungen 41
Prüfung 41
Vollziehung 41
Zahlung 41, 48, 54
Zusammenstellung 41
Kennziffern 7
Kohlenbeschaffung 14, 15
Kohlenverkehr 7, 9, 38, 46 ff.
- Abrechnung 46, 57
Kohlenersparnisprämien 21
Kontrolltätigkeit 46
Abstimmung zwischen Versand
ınd Empfang 38

Markenverfahren 45

Materialbuchführung 49

Materialkostenzuschläge 56

Meile (englisch) 1

Meldungen der Einnahmen 9

Mieten und Pachten (Einnahmen)
34

Mieten (Wagenmieten) 33, 39

Mitteilungen (allgemeine) 1

Nachtdienst 21
Nachweis der Ausgaben 31
Nebenbetriebe IV, 3, 34, 35
Neubaurechnung (Buchungen) 27,
28, 31
Neubauten
Genehmigung 6, 27
Personalkosten 27
Planaufstellung 27
Schätzung der Kosten 27
Überschreitungen 27
Nutzungsdauer 23. 24. 25. 26

Vorwort
Die Umstellung der Wirtschaftsführung der Deutschen Reichs-
bahn hat eine Reihe von Problemen gezeitigt, deren Lösung zum
Teil große Schwierigkeiten verursacht. Es liegt nahe, zu prüfen,
inwieweit ausländische Vorbilder uns diesen Weg erleichtern können.

Von besonderem Interesse ist zu diesem Zwecke das Studium
der englischen Eisenbahnverhältnisse. England zeigt in seiner
wirtschaftlichen Struktur in vieler Beziehung ähnliche Vorbedin-
gungen für den Verkehr wie Deutschland. Dazu kommt, daß in den
Fragen der Wirtschaftsführung die englischen Einrichtungen deshalb
manche Anregungen bieten, weil hier die Formen der Privatwirt-
schaft in langjähriger Tradition fortgebildet und entwickelt wurden.
Gerade darin aber liegt im gegenwärtigen Moment das Schwergewicht
unserer neuen Aufgaben.

Ich darf deshalb annehmen, daß eine Erörterung der englischen
Einrichtungen auf dem Gebiete der Wirtschaftsführung und des
Finanzwesens im gegenwärtigen Augenblick Interesse beanspruchen
und daß ein Bericht über die wichtigen Eindrücke, die ich auf einer
sechswöchigen Studienreise im Sommer 1927 empfangen habe,
willkommen sein möchte.

Dem Programm entsprechend habe ich mich vorzugsweise
mit den Verhältnissen der London Midland and Scottish Railway
Company (LM S) heschäftigt. Dann habe ich mich bei der Great
Western Railway Company (GW) über die hauptsächlich in-
teressierenden Punkte informiert.

Ein Besuch beim „Railway Clearing House‘ (RCH) er-
möglichte mir, die dort behandelten Fragen kennenzulernen.
Daneben aber habe ich mich bemüht, mit Wirtschafts- und Finanz-
kreisen außerhalb der Eisenbahngesellschaften in Berührung zu
kommen, um so durch die Kritik, die von außen an der Eisenbahn
geübt wird, den Blick zu schärfen.

Ich habe überall außerordentlich freundliches Entgegenkommen
und Unterstützung gefunden. Vor allem bin ich der London Midland
and Scottish Railway Company und der Great Western Railway
Company und ihren so liebenswürdigen Leitern zu besonderem
Danke verbunden. Ich hoffe, daß der Gedanke des internationalen
Austausches von Erfahrungen auf dem Gebiete des Eisenbahnwesens,
der in den letzten Jahren zunehmend Anklang gefunden hat, sich
weiterhin durchsetzen möchte.

Der Einzelerörterung möchte ich einige allgemeine Bemerkungen
über den Gesamteindruck vorausschicken, den ich gewonnen habe.

Bei der Betrachtung der englischen Eisenbahnverhältnisse
ist zurzeit vom deutschen Standpunkt wohl die erste Frage, inwie-

X. Unterhaltung, Erneuerung und Anlagezuwachs 25
g) Werkstätteneinrichtungen
(Workshop Machinery and Plant)
Durchschnittliche Nutzungsdauer 25 Jahre, Abzug für Alt-
material 5%.
h) Maschinelle Einrichtungen der elektrischen Kraft-
werke (Electric Generation Plant)
Durchschnittliche Nutzungsdauer rund 20 Jahre.

ij) Kraftfahrzeuge

Durchschnittliche Nutzungsdauer für Lastkraftwagen unter
2 t 5 Jahre, für sonstige Kraftwagen 10 Jahre.

Für die inneren Zwecke der Gesellschaft werden die Gutschriften
und Belastungen für die Erneuerungsrechnung getrennt nach einzel-
nen Bestandteilen des Anlagekapitals durchgeführt. Nach außen
hin erscheint in der Bilanz der “Renewals Fund” nur in einer Summe.

Für alle übrigen Anlageteile findet keine Gutschrift auf Er-
neuerungsrechnung statt. Die Erneuerungskosten, insbesondere
für Gebäude, werden wie die Kosten der Unterhaltung der Betriebs-
rechnung unmittelbar belastet.

Teilweise Erneuerung, also z. B. nur Schienen-, nicht Schwellen-
erneuerung, oder nur Schwellen-, nicht Schienenerneuerung wird
gleichfalls der Erneuerungsrechnung belastet.

In der Erneuerungsrechnung erscheinen nur die wirklichen
Erneuerungskosten, nicht aber etwaige Verbesserungen, die auf
Kapitalkonto gehen. Bei Neuanlagen hat für den Ersatz erneuerungs-
bedürftiger Anlagen die Erneuerungsrechnung entsprechend bei-
zutragen.

Diese Berechnungsmethode der Zuweisung zur Erneuerungs-
rechnung kann unter Umständen dazu führen, daß der Bestand
der Rücklagen nicht hoch genug ist, da ja die Verteuerung erst bei
den laufenden jährlichen Zuweisungen berücksichtigt ist, nicht
aber bei dem ursprünglichen Bestande der Rücklage. Es ist deshalb
vor kurzem eine Erhöhung der Erneuerungsrücklage aus anderen
Reserven vorgenommen worden.

Dem Gedanken eines vollständigen Ausgleiches zwischen
Betriebsrechnung und Erneuerungsrechnung, wie er bei uns durch
die Zusetzung der allgemeinen Unkosten erfolgt, ist nur in Ansätzen
Rechnung getragen. Die Einzelheiten ergeben sich aus den Er-
läuterungen über die Abgrenzung der einzelnen Teilrechnungen
(siehe Seite 30 ff.).

IJI. Die Materialbuchführung
IHN. Die Materialbuchführung
1. Die Betriebsvorratskonten

Die Darstellung der Lagerbuchführung der LM S ist dadurch
erschwert, daß der Umstellungs- und Vereinheitlichungsprozeß
noch nicht abgeschlossen ist.

Im allgemeinen läßt sich sagen, daß die geld- und mengen-
mäßige Erfassung jeder einzelnen Stoffsorte die Grundlage der
Betriebsvorratskonten bildet. Es werden also nicht wie nach den
deutschen Vorschriften für die geldmäßige Behandlung Gruppen
von Stoffsorten („„Stoffnummern‘‘) zusammengefaßt. Die
Nummerung der Sorten ist vorerst noch nicht einheitlich durch-
geführt, Vereinheitlichung wird aber angestrebt. Da eine Über-
sicht über die gesamten Stoffbestände im Netz der Gesellschaft
nach Mengen nicht erstellt wird (Seite 14), können einheitliche
Stoffnummern entbehrt werden.

Um ein Bild des gegenwärtigen Zustandes zu geben, soll das
Verfahren, wie es in der Lokomotivabteilung in Derby gehandhabt
wird, näher dargestellt werden.

Für jede Stoffsorte besteht eine Karte (Stock-Kard), Anlage
Nr. 7. Diese Karten haben für die verschiedenen Sortenarten
verschiedene Farben. Dieselben Farben werden für alle Papiere
verwandt, die für die entsprechenden Arten von Stoffsorten für
Buchung usw. benutzt werden. In gleicher Weise sind in dem Lager
selbst die einzelnen Behältnisse für die Stoffe gekennzeichnet.
Die Karte enthält folgende Einträge:

1. Die Katalognummer (Sortennummer). Es besteht ein Ver-
zeichnis und ein Katalog mit Abbildungen, aus denen sich die
genaue Beschreibung der Stoffsorten ergibt.

Das Einheitsgewicht für die Stoffsorte.

Die Bezeichnung der Stoffsorte.

Eine Angabe darüber, wieviel höchstens und wieviel mindestens

von der Stoffsorte vorzuhalten ist. Hierüber trifft der örtliche

Lagerverwalter Bestimmung nach dem ihm bekannten Arbeits-

programm der Werke und Verbrauchsstellen. Hierbei wird

natürlich auch die Lieferzeit beim Hersteller oder im eigenen

Werk berücksichtigt. Diese Angabe wird durch das Personal

des Kontrolldienstes nachgeprüft. Hierin liegt ein bemerkens-

wertes Mittel zur Niedrighaltung der Bestände,

Aufträge. Tag, Menge, Nummer, Lieferungstag.

Eingänge. Tag, Nummer, Menge, Gewicht, Einheitspreis,

Wert.
Homberger, Wirtschaftsführung

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4 A. Die Grundsätze der Finanzgebarung u. Wirtschaftsführung
So hat die LM S

für den Betrieb:
Divisional Superintendents, denen Districts Con-
trollers «unterstehen,

für den Personenverkehr:
Divisional Passenger Commercial Superintendents,

für den Güterverkehr:
District Goods Managers,
den Bau:
Divisional Engineers, denen Districts Engineers unter-
stehen,
die Grundstücksangelegenheiten:
District Estate Agents.

Die Bezirke dieser Provinzstellen decken sich vielfach nicht.

Die Aufzählung, die hier gegeben wird, will nicht vollständig
sein, sondern nur im allgemeinen eine Übersicht geben.

Die Organisation zeigt bei den anderen Gesellschaften ein
ähnliches Bild. Nur bei der London and North Eastern Railway
ergeben sich Ansätze einer abweichenden Provinzorganisation. Es
findet dort unter der Gesamtverwaltung eine gewisse Zusammen-
fassung in “Areas’’ statt.

Das Bild der Aufteilung der Gesamtverwaltung in Abteilungen
unter dem “ General Manager”’ zeigte auch die LM S in den ersten
Jahren ihres Bestehens. Die Vielzahl der Abteilungsleiter schien
jedoch die erforderliche Stoßkraft einer straffen Leitung vermissen
zu lassen. Als Sir Josiah Stamp (das bekannte Mitglied des Dawes-
Komitees, der kein Berufseisenbahner, sondern Finanzmann ist) vor
wenigen Jahren zur Leitung der LM S berufen wurde, schuf man
ein Exekutivkomitee, dem unter dem Präsidenten vier Vizepräsi-
denten, der “ Secretary’ (über dessen Funktionen noch zu reden sein
wird) und der “Legal Adviser” angehören,

Eine bemerkenswerte Weiterbildung der Stellung des Präsi-
denten hat sich dadurch ergeben, daß er in der Sitzung des Ver-
waltungsrates Ende Juli 1927 zugleich zu dessen “Chairman”
(Präsident) gewählt wurde. Er ist also ähnlich, wie man dies bei
amerikanischen Gesellschaften findet (um die deutschen Bezeich-
nungen zu gebrauchen) Generaldirektor und Präsident des Ver-
waltungsrates in einer Person.

Die vier Vizepräsidenten haben die Geschäfte unter sich wie
folgt aufgeteilt:

A. Finanzen, Rechts- und. Steuerfragen, grundsätzliche
Fragen der Personalverwaltung,

für

12 A. Die Grundsätze der Finanzgebarung u. Wirtschaftsführung
In den Bilanzen für 1926 haben sich diese Ziffern wie folgt
verändert:
Kasse und Bankguthaben. . ......
Geldanlagen in-Wertpapieren , ..,,
Sonstige Geldanlagen. ...

15,5 Millionen £
55 „
6 9,

»,
393
76,5 Millionen £
1530 Millionen RM.

Diese Zahlen sprechen für sich. Also auch nach dem Streik
standen die Gesellschaften finanziell stark und mächtig dar.

Von den Bankguthaben wird möglichst ein großer Teil auf
Depositenkonto gegen 8tägige Kündigung angelegt. Der Zinssatz
ist %,% unter der Bankrate. Tägliches Geld wird mit 1% unter der
Bankrate verzinst.
Einen großen Teil der flüssigen Mittel legen die Eisenbahnen in
Wertpapieren an. Es werden grundsätzlich nur Papiere gekauft, die
in kürzester Zeit wieder verwertbar sind. Dies macht bei den englischen
Verhältnissen keinerlei Schwierigkeiten, da der Markt ungeheuere
Aufnahmemöglichkeiten bietet. Die Eisenbahnen kaufen niemals
eigene Papiere, ferner keine Spekulationswerte, wozu sie auch
Eisenbahnaktien rechnen. (Insoweit Beteiligungen an anderen
Eisenbahngesellschaften bestehen, rühren sie nicht von der Anlage
der flüssigen Mittel her.) In erster Linie werden Staatspapiere, fest-
verzinsliche Obligationen fremder Unternehmungen, Stadtanleihen
usw. gewählt. Beliebt ist auch die deutsche Dawesanleihe.

Der“ Secretary” stellt einen wöchentlichen Ausweis auf, der die
Anlagen bei den einzelnen Banken und die Anlagen in den verschie-
denen Arten von Wertpapieren zeigt. Dieser Ausweis dient für
innere Zwecke. Außerdem wird täglich eine Übersicht des Bank-
kontos von der Bank der Gesellschaft gefertigt, die die wichtigsten
Transaktionen vornimmt.
Dem Finanzkomitee des Verwaltungsrates wird monatlich eine
Zusammenstellung mit den gleichen Angaben geliefert, wie sie die
wöchentliche Zusammenstellung des “Secretary’’ zeigt. Ein Unter-
komitee dieses Komitees (Investment-Committee) wirkt bei allen
Fragen der Geldanlagen mit.

Irgendwelcher Einfluß öffentlicher Stellen oder der Bank von
England auf die Geldanlagen besteht nicht.

Bei der GW ergeben sich hinsichtlich des Bankverkehrs ähnliche
Verhältnisse. Doch ist hier das bargeldlose Zahlgeschäft nicht so
entwickelt wie bei der LM S.



VI. Kostenermittlung in den Werkstätten 55
V. Zusammenfassung der Buchungen

Jede Rechnungsstelle macht vierwöchentlich eine Zusammen-
stellung (Balance Sheet) der eigenen Belastungen und der Gut-
und Lastschriften für andere Abteilungen (transfer). Diese
Zusammenstellung bildet die Grundlage für eine Gesamtzusammen-
stellung bei der Zentrale, die die Belastung für alle Abteilungen
zeigt. Da auch die Lagerverwaltung solche Zusammenstellungen
macht (siehe Seite 51), werden zugleich Bestand und Verbrauch von
Stoffen mitberücksichtigt.

Während sich so im Laufe des Geschäftsjahres ein Gesamtbild
der Belastung der einzelnen Verrechnungsstellen nicht ergibt,
werden am Ende des Jahres die Belastungen aller Verrechnungs-
stellen bei der Hauptstelle auf Grund der Zusammenstellung der
Endsummen der Buchungen bei den Außenstellen und der Buchungen
der Zentrale zusammengefaßt. So entsteht die Jahresrechnung,
die dann im einzelnen nach dem Buchungsplan gegliedert ist und
deren Endergebnis in die Gewinn- und Verlustrechnung überg.ht.

VI. Kostenermittlung in den Werkstätten
Ebenso wie die Materialbuchführung in der Umstellung be-
griffen ist, werden auch Versuche mit neuen Buchführungs-
methoden in den Werkstätten gemacht, die im einzelnen hier
nicht dargestellt werden sollen. Erwähnt sei, daß die LMS in
ihren Lokomotivwerkstätten sich zurzeit unter Benutzung von
Hollerithmaschinen bemüht, die Kosten des auf jede einzelne
Lokomotive entfallenden Unterhaltungsaufwandes zu erfassen.
Hierbei sollen auch die auf die einzelnen Teile der Lokomotive
(Feuerbuchse, Überhitzer, Räder, Zylinder, Bremse, Anstrich usw.)
treffenden Kosten ermittelt werden (costing). Zu diesem Zweck
wird die Reparatur jedes Teiles als Auftrag behandelt. Für jeden
Arbeiter wird außer der Lohnkarte, die seine gesamte Arbeitszeit
zeigt, eine besondere Karte ausgestellt, die die für den Einzel-
auftrag verwendete Zeit und den entsprechenden Lohnbetrag
anzeigt. Bei Akkordarbeit (piece-work) wird unter Umständen
noch eine besondere Karte ausgestellt, um den Gruppenakkord
festzustellen. Die Lohnkarte und die besondere Karte für eden

(Englischer Text)
WE
CATALOGUE
OR
STOCK NOeserrennnnnrnreernre ne
STANDARD WEIGHT

ORDERS.
SUPP,
LIED.

DATE

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cwrs.ors.1ns | rate. | % si DD.

Anlage 7a

MAXIMUM
MINIMUM

RA

mem]

A
Der englische Vordruck
ist 35,5 X 23,4 cm groß
‘Deutsche Übersetzung‘

Katalog
oder
Lager Nr...
Zinhelts-Gewicht

Artikel...

Maximum

L M S Material- Abteilung

Anlage 7b

Minimum

Datum !

Menge

Aufträge

N-

Geliefert

Datum

Nr.

! Menge
a

Eingänge
Gewicht

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Nr

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4 Einheits: a
Gewicht Pr eis ed Wert
T— La

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Menge

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Gewicht | u |

Wert

Lagerbestände
z | Einheits« l
Menge | Gewicht preis

Wert

20 A. Die Grundsätze der Finanzgebarung u. Wirtschaftsführung
Weibliches Personal als “‘Clerk” wird bei der LMS und der GW
nur im Bürodienst, nicht aber an den Schaltern verwandt. Für das
weibliche Personal bestehen besondere Gehaltstafeln.

Für alle Gehaltsempfänger (einschließlich der Officers) besteht
14lägige Gehaltszahlung und dementsprechend auch Z4tägige Kün-
digung. Die beabsichtigte Kündigung wird jedoch unter Umständen
längere Zeit vorher mitgeteilt, wenn sie nicht als Disziplinarmaß-
nahme erfolgt. Es ist selbstverständlich, daß ein Wechsel im Eisen-
bahnpersonal regelmäßig nicht eintritt, sondern der Mann, der die
Probezeit bestanden hat, bleibt im Normalfall bei der Verwaltung.

Es besteht unausgeschieden von dem sonstigen Gesellschafts-
vermögen ein Pensionsfonds (Superanuation Fund). Jeder Gehalts-
empfänger, der im Lebensalter unter 50 Jahren zutritt, wird ohne
weiteres Mitglied des Fonds. Leute, die in höherem Alter zugehen,
müssen Nachzahlungen leisten. Bei weiblichem Personal ist be-
sondere Genehmigung der Gesellschaft zum Erwerb der Mitglied-
schaft erforderlich. Zu dem Fonds sind Beiträge während der
ganzen Dienstzeit zu leisten, die sich je nach dem Alter des Zuganges
zwischen 2% und 334% des Gehaltes bewegen. Den gleichen Betrag
zahlt für jedes Mitglied die Gesellschaft.

Der Fonds zahlt beim Ausscheiden nach 10jähriger Mitglied-
schaft und bei Erreichung des 60. Lebensjahres

a) als jährliche Leistung !/so des Schlußgehaltes mal Mitglieds-
jahre, höchstens %°/39 des Schlußgehaltes,
b) als einmaligen Betrag !/so des Schlußgehaltes mal Mitglieds-
jahre, höchstens */3o des Schlußgehaltes.
Ferner sind bestimmte Mindestbeträge festgesetzt. Beim Todesfall
ohne vorherige Pensionierung wird gezahlt

Us9 mal Mitgliedsjahre, höchstens das 11%fache Jahresgehalt,

mindestens 1 Jahresgehalt.

Im Todesfall nach vorheriger Pensionierung
Kapitalabfindung auf ein Jahresgehalt erhöht.

9 Arbeiter
Für die Arbeiter ergibt sich aus der ganz verschiedenartigen
Beschäftigung im Arbeiterverhältnis, daß die Lohntafeln eine große
Reihe von Beschäftigungsarten mit verschiedenen Löhnen auf-
weisen.
Die Entlohnung, die hier wöchentlich gezahlt wird, wird als
gieitende Skala in gewissem Umfang der Änderung der Lebens-
haltungsziffer angepaßt.

Sachverzeichnis

3

Stoffkarten 49, 56
- Anlage Nr. 7
Stoffkatalog 49
Stofflager 14, 49
Stofflagerkontrolle 14, 49
Stofflagerbuchführung 49, 51, 52,
53, 55
Altbrauchbare Stoffe 50, 51
Altstoffkarteien 50
Beschaffungs-und Herstellungs-
preis der Stoffe 50, 54
Buchführung für kleine Lager
52
Bilanzwerte 52
Inventuraufnahme 50
Stoffverlangzettel 51, 53, 56
Verbuchung desStoffverbrauchs
51, 52, 55
Belastung, Gutschrift, Jahres-
rechnung 51, 52, 55
Wertberichtigungen 52
Stoffnummern 49
Stoffsorten 49
Stoffverbrauch 14, 49, 51, 52
Stoffverrechnung 50
Stores Department 5, 13, 14
Strafen 22
Streckenlänge 1
Stückpreis für die Wagen-
gattungen 57

Verkehrseinnahmen 9
Prüfung 42
- tägliche Ablieferung 42
Verkehrs- und Betriebsleistungen,
Schätzung 7
Verkehrsministerium (Vorschrif-
ten) 28
Verkehrswerbung IV, 16
Veröffentlichung
der Einnahmen und Ausgaben
7, 9, 10
Verrechnungsstellen (Buchungs-
plan) 28
Einnahmen 28
- Ausgaben 29
Versandbuch (Abstract) 46
Abstract, Anlage Nr. 6
Verwaltungsabteilungen VI,
4, 5
Verwaltungsrat 6, 8, 10, 12, 27
- Entschädigung 33
Verzinsung 2
Vizepräsident 4
Voranschlag 6, 8
Vorschüsse an das Personal 22
Vortrag (neue Rechnung) 35
Vorzugsaktien 1, 11

Wagenklassen 16
Wagenmiete 33, 39
Wagenstandgeld 33
Werbung (Verkehr) IV, 16
Werkstoffe, Herstellung IV
Werkstätten (Kostenermittlung)
55
Werkstättenarbeiter 56
Werkstättenbuchführung 32, 55
Lochkarten 56
Lohnkarten 56
Lohnkosten 55
Lokomotivkarte 56
- Engine History Card, An-
lage Nr. 8
Lokomotivunterhaltung 51, 56
Materialkostenzuschläge 56
Unterhaltungsaufwand 55
Verlangzettel 56!
Werkerhaltungskosten 56
Wagenwerkstätten 57
Neuherstellung von Fahr-
zeugen 57
Wettbewerb V, 17
Wirtschaftsführung V, 5, 6, 8
- Zuständigkeit 8

Tarife 1, 15, 16, 17, 18, 46
Tarifbildung, Anschlußgleise 40
Tarifgericht 17

Tarifgestaltung V, 153, 16
Tarifklassen im Güterverkehr 17
Tarifpolitik 17, 18, 46

Tarifsatz 16, 46 -

Technische: Einrichtungen V
Teilrechnungen (Buchungsplan) 30
Treuhandgesellschaften 42. 43

Übergangsrechnung 36

Überschreitungen 8

Überstunden 2:

Überteuerung 23

Unterhaltung, Erneuerung, An-
lagezuwachs 923
Verhältnis zur Öffentlichkeit IV
Verkehrseinnahmen 9
Abrechnung 36. 37. A5 ff.

[V

Vorwort
weit anders als bei uns der privatwirtschaftliche Gedanke entwickelt
ist. Zunächst muß gesagt werden, daß die Rücksicht auf den finan-
ziellen Erfolg des Geschäftsjahres alles beherrscht. Die Frage der
Dividende steht stets im Vordergrund und spielt für viele Maß-
nahmen die entscheidende Rolle. Nicht zum wenigsten mit dem
Streben nach einer gleichmäßig guten Dividende hängt es zusammen,
daß die englischen Eisenbahnen so großen Wert auf Ansammlung
von Ziquiden Rückstellungen legen, einen Punkt, dessen Wichtigkeit
ich nicht genug hervorheben kann. Dies vor allem gibt ihnen,
wie die Erfahrung gezeigt hat, die nötige Stärke und ermöglicht
eine erfolgreiche Wirtschaft in guten und schlechten Zeiten.

Die Dividendenfrage ist zugleich auch von besonderer Wichtig-
keit für das Verhältnis der Gesellschaften zur Öffentlichkeit. Während
bei uns in der kritischen Beurteilung der Eisenbahnen im wesentlichen
zwei Gruppen hervortreten, diejenige, die auf billige Tarife ausgeht,
und diejenige, die das Personal in der Erfüllung seiner Wünsche
auf Erhöhung der Bezüge unterstützt, gibt es in England noch eine
wichtige dritte Gruppe, die an einer Erstarkung der Gesellschaften
ein eigenes Interesse hat, die der Aktionäre und der Schuldver-
schreibungsinhaber, Die Aktien, Vorzugsaktien und Schuldver-
schreibungen befinden sich im ganzen Lande zerstreut in sehr vielen
Händen. Eisenbahnpapiere werden wegen der verhältnismäßigen
Sicherheit, die sie gewähren, vielfach gerade von den kleineren und
kleinsten Kapitalisten gerne gekauft. Hieraus erklärt sich wohl
in erster Linie das außerordentliche Interesse der Öffentlichkeit an
den finanziellen Ergebnissen der Eisenbahnen. Diese Gruppe
der Aktionäre und Schuldverschreibungsinhaber bildet ein wirk-
sames Gegengewicht gegen die Anforderungen, die auch in England
von den beiden anderen Gruppen mit demselben Nachdruck wie
anderwärts gegen die Gesellschaften erhoben werden.

Der privatwirtschaftliche Gedanke zeigt sich in England weiter
darin, daß die Eisenbahnen stets versuchen, Verdienste, die mit
ihrem Geschäft zusammenhängen, selbst zu machen. Daher spielen
die Nebenbetriebe — Hotels, Speisewagen und Bahnhofswirtschaften
in eigener Verwaltung, Dampfer, Kanäle, Häfen, Lagerhäuser,
Docks — eine so bedeutende Rolle. Auch die Zufuhr der Güter
im Pferde- und Kraftwagenbetrieb haben die Eisenbahnen in der
Hand behalten. Die Reklame wird — gewiß nicht mit dem Erfolg
einer Verschönerung der Bahnhöfe — in ganz anderem Umfange
ausgenutzt als in Deutschland. Sehr wichtig in diesem Zusammen-
hang ist ferner der Umstand, daß die Gesellschaften alles, was sie
brauchen, soweit nur immer möglich, selbst herstellen und selbst
verarbeiten. Eigene Herstellung der Fahrzeuge, der Werkstoffe

Englischer Text)
ERIVATE AND OOMPDEATIAL. —— J,ondon Midland and Scottish Railway Company. ee
—— — - EA a x I C el I nr
U T m We
SUMMARY OF COACHING AND FREIGHT TRAFFIC STATISTICS. PS —_—- ©
; _ _ ZZ DicHOLNEK =
CC nn En $
Angrefe für Toerisw ent tanG
ended m —— 7
24th April, . Per
1927. Units... . | Cent.

\nlage

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Receipts) —
5oaching—
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Other than Passenger ... _ ke

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Grand Total ... ..
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*Coaching... & im vu ve: _.
+Freight ... ... Ss Fe "
Öngine Hour—
*Coaching... #
-Freight .
“ Based on LM S Engine Working.
A en
Costs and Statistics Office,
Euston Station, N. W.1,
Der englische Vordruck May. 1927
nat die gleiche Größe

7

* MaspA on Engine Working on I. MS aystem ost per £ of Receipts ...
A — Ta EL
Treight Train Traffic Rates increased 1st February, 19927.
Zaster Holidays in both verindes.

28 A. Die Grundsätze der Finanzgebarung u. Wirtschaftsführung
verteilt. Anteile für diejenigen Ausgaben der Betriebsrechnung,
die nach den Verrechnungsbestimmungen in bestimmten Teil-
rechnungen (Abstracts) der Betriebsrechnung zusammengefaßt werden
(siehe Seite 30), wie Kosten der Hauptverwaltung, Versicherungs-
beträge, Steuern usw., werden der Neubaurechnung nicht belastet.
Die Ausgaben für die Durchbringung neuer Projekte im Parla-
ment (Parliamentary Expenses) werden bei größeren Ausführungen
zunächst auf Vorschußkonto verrechnet. Wird die Ausführung
nicht genehmigt, so wird die Betriebsrechnung belastet, anderenfalls
die Kapitalrechnung. Bei kleineren Ausführungen werden diese
Kosten sofort der Betriebsrechnung belastet. Für Lokomotiv-
leistungen für die Neubauverwaltung wird der wirkliche Aufwand
angelastet und den beteiligten ‘Departments’ gutgeschrieben.

XI. Das System der Buchungen
Die englischen Eisenbahnen sind durch die Vorschriften des
Verkehrsministeriums (Ministry of Transport) an eine feste Form
ihrer Rechnungen und ihrer Berichterstattung über die Finanz-
ergebnisse gebunden. Dadurch ist eine einheitliche Form aller
Rechnungen und damit die Vergleichbarkeit aller wichtigen Zahlen
gewährleistet. Im einzelnen bestehen noch eine Reihe von Ab-
weichungen, die jedoch im Laufe der Zeit verschwinden sollen.

In der Gesamtrechnung wird die Betriebsrechnung (Receipts and
Expenditures in Respect of Railway Working, gewöhnlich Revenue
Account, abgekürzt Revenue genannt) und die Kapitalrechnung
(Capital Account) unterschieden.

1. Die Betriebsrechnung für den Eisenbahnbetrieb

Die Betriebsrechnung zeigt folgende allgemeine Einteilung:
Einnahmen (Receipts)
(Passenger Train Traffic),
(Ordinary Passengers),
(First Class),
(Second Class),
Third Class),

a) Allgemeine Einteilung

Personenverkehr
Normaltarife
I]. Klasse
I.
IL

‚Englischer Text)
London Midland and Scottish Railway Company. Abstract_of
"_LsSEcTIOM FOREIGN_GOODS FORWARDED
From.
RAILWAY CLEARING HOUSE. To
Vider—n Ss a
192__ z . 19 (Traf“- hy different rautes ta * -het-acted on zeparate forms.)
tr "3 or below To Pay.
ln Sn £ sd

Month of.
Invoice,
Date. ' Ne

Anlage 6a
GOODS Extension FORWARDED. FOREIGN
_Month of.

192 __.

, ER ECHO ,
Station.
Invoice;

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CREDI

No.

Paid on.
ee)

Undercharges.
Jninvoiced| Invoiced.
£ sd! £* sd" ff

3DE7 5 niktlinthkalk
Overcharges.| Porta > N Ledger.

48 ss dLy.£ ss ds

8 3 D

Date
<

1
VOTE-—1, This Abstract must be made out in strict
accordance withR.C.H.Book of Instructions,
2. Traffic respecting which special instruc-
jons have been issued by the Chief
Accountant's Office (Audit Section),
or R. CC. House must be fully described
Der englische Vordruck
hat die gleiche Größe
‚Deutsche Übersetzung)
London Midland and Scottish Railway Company.
Abteilung)
RAILWAY CLEARING HOUSE.

Zusammenstellung
von Gütern, im Wechselverkehr versandt.
VON Hr
Nach
Über

Monat
Invoice
Datum | Nr.

192.
Bee eeeeite  aneralge Tecktsat zu]
# r/
‚eichnung Angerolft angerollt deunt. dt

Barvorschuß

Bezahlt

Zu zahlen

Güterwechselverkehr.

Monat _
a m ini
. * Credit
Invoice

192.
a Debit
Zu wenig berechnet | Zu viel
Nicht belastet | Belastet berechnet
X CE

Datum

Nr

Versand.
Bahnhof. _
|Kurzfrist. ge Langfristig
stund. od.bar! gestundet
S 7 sd.

3 5
Anmerkung 1. Diese Zusammenstellung muß in ge:
1auer Uebereinstimmung mit den Dienstanweisun:
zen des Railway Clearing House aufgestellt werden,
\nmerkung 2, Verkehre, für die besondere An:
Aeisungen der Finanzabteilung oder des R. C,
House bestehen, müssen voll  Bezeichnet werden.

14 A. Die Grundsätze der Finanzgebarung u. Wirtschaftsführung
wird, daß die großen disponiblen Mittel der Gesellschaft und die
leichte Verwertbarkeit der Geldanlagen (siehe Seite 12) einen solchen
entbehrlich machen. Dagegen findet nachträglich eine sehr ein-
gehende monatliche.Berichterstattung an das “Stores Committee”
des Verwaltungsrates statt, wobei eine große Anzahl von Einzel-
heiten über die Beschaffungen und über die Bewegung der Vorräte
gegeben wird.

2. Verwaltung der Betriebsvorräte
In der Verwaltung der Betriebsvorräte wird ein deutlicher
Trennungsstrich zwischen der Verantwortlichkeit des “Stores
Department” und der technischen Abteilungen gezogen. Das
“Stores Department” hat für das Vorhandensein ausreichender
Vorräte zu sorgen, vor allem aber dafür, daß nicht zuviel Vor
räte gehalten werden. Insoweit genehmigte Programme vorliegen,
kontrolliert es auch die Menge der Anforderungen. Abgesehen
davon hat es aber keinen Einfluß auf den Umfang der Material-
verwendung selbst und kann also im übrigen nicht die Notwendigkeit
der Anforderung an sich und die wirtschaftliche Verwendung der
angeforderten Materialien kritisieren. Alle Lager einschließlich der
in den Werkstätten und auf der Strecke unterstehen grundsätzlich
seiner Kontrolle, wie auch die Lagerverwalter (Stores-Keeper)
in den Werkstätten nicht den technischen Abteilungen, sondern
dem “Stores Department” unterstehen. Das “ Stores Department”
ist zuständig für die Entscheidung der Frage, inwieweit Betriebs-
vorräte von Dritten zu beziehen oder, was in sehr großem Umfange
stattfindet, in den eigenen Werkstätten herzustellen sind. Genaue
Kostenvergleiche sind die Grundlage für diese Entschließungen.

Dem “Stores Department’”” unterstehen “Controllers’’ für die
verschiedenen Arten der Beschaffungen (für Lokomotiven, Per-
sonen- und Güterwagen, Bahnunterhaltung, für den Abfertigungs-
dienst, Betriebsdienst usw.). Die “Controllers’””’, die die Bestände
der Lager genau kennen, prüfen die Beschaffungsanforderungen der
Lager. Diese Kontrolle soll eine Gesamtübersicht über die Material-
bestände nach Sorten ersetzen. Neben diesen “Controllers’”” besteht
eine “Stores Inspection’” mit 27 Inspektoren, die ständig die Über-
einstimmung der tatsächlichen Vorräte mit den Lagerbüchern, die
richtige Lagerung usw. überwachen.

Die Buchführung des Bestandes und Verbrauches der Stoffe
ist auf Seite 49 ff. näher dargestellt. Als besonders wichtig ver-
dient schon hier hervorgehoben zu werden. daß unser System der

B. Besonderer Teil
Buchführung und Rechnungsstellung
im einzelnen

Il. Die Abrechnung der Verkehrseinnahmen

1. Personenverkehr
Zu der Abrechnung der Fahrkarten ist nichts Besonderes zu
bemerken, da hier im wesentlichen dieselben Methoden angewendet
werden wie in Deutschland. Schalterdruckmaschinen sind bei der
LM S und der G W nicht vorhanden. Man studiert aber zurzeit die
Frage ihrer Einführung.

Wegen der Abrechnung des dem Expreßgutverkehr entsprechen-
den “parcel traffic” ist zu bemerken, daß Stücke bis 2 cwts. = 2mal
1121bs. (etwas über 100 kg) im Markenverfahren abgefertigt werden.
Dieses Markenverfahren ist auch im Wechselverkehr zulässig. In
gleicher Weise wird Gepäck behandelt (excess luggage tickets), das
schwerer ist, als die Freigewichtsgrenze erlaubt.

“Miscellaneous” ist die Bezeichnung für alle anderen Einnahmen.

Hiervon sind die wichtigsten die Einnahmen aus dem Paket-
verkehr über 2 cwts.; hier werden “way-bills’” ausgestellt, die in der
Weiterbehandlung im wesentlichen dem ‘“Invoice’” des Güterverkehrs
(siehe unter 2) entsprechen.

2. Güterverkehr
Die wichtigste Abweichung des englischen Verfahrens vom
deutschen ist, daß ein Frachtbrief im Sinne der deutschen Abferti-
gungsbestimmungen nicht besteht. Es greift vielmehr folgendes
Verfahren Platz: Der Absender stellt die Consignment Note (Anlage
Nr. 4) aus, die diejenigen Angaben enthält, die der Versender in
Deutschland in den Frachtbriefen einträgt. Die Angabe des Ge-
wichtes ist freiwillig. Diese Consignment Note kann Sendungen nach
mehreren Stationen, die zugleich aufgeliefert werden, enthalten.
Die Frachtberechnung erfolgt zunächst auf diesem Papier, soweit
eine solche der Absendestation möglich ist. Auf Grund der Con-

6 A. Die Grundsätze der Finanzgebarung u. Wirtschaftsführung
Accountant’’ beschäftigen sich auch die unmittelbaren “Assistants”
des ‘General Manager’ sehr erheblich mit den Fragen der Wirt-
schaftsführung.

Während bei der LM S eine besondere organisationsmäßige
Hervorhebung des Vizepräsidenten für den Finanzdienst oder des
“Chief Accountant”” nicht Platz greift, ist bei der G W der “Chief
Accountant’”” ebenso wie der“ Secretary” (und der “Legal Adviser”’)
nicht dem “General Manager”, sondern unmittelbar dem Verwal-
tungsrat verantwortlich. Der “Chief Accountant”” macht seine
Berichte selbst an das Finanzkomitee und den Verwaltungsrat.

Bei derG W besteht weiter die Besonderheit, daß die“ Accoun-
tants’” der technischen Abteilungen deren Chefs unterstehen. Sie
werden selbst wieder vom Büro des “Chief Accountant” kontrolliert.

IV. Die Haushaltswirtschaft
Die LM S macht keinen Voranschlag in unserem Sinne, der
offiziell genehmigt und mit einer gewissen zwingenden Wirkung
als Finanzprogramm der Wirtschaftsführung zugrunde liegt. Es
sei daran erinnert, daß der Voranschlag der Deutschen Reichsbahn-
Gesellschaft zwar kein Etat im Sinne der Reichshaushaltsordnung
ist, doch ein Finanz-, Bau- und Beschaffungsprogramm bedeutet,
das vom Verwaltungsrat zu genehmigen ist. Wenn auch keine
Bindung an die Einzelansätze besteht, so ist die Verwaltung doch
in den Hauptpunkten jm ganzen festgelegt und muß sich wesentliche
Abweichungen hiervon genehmigen lassen. Vom Verwaltungsrat
der LM S dagegen werden nur ausdrücklich alle Neubauten ge-
nehmigt (siehe Seite 27). Ferner liegt die jährliche Zuweisung zur
Erneuerungsrücklage (Renewals Fund) fest. Erörtert wird im Ver-
waltungsrat auch das (von der Zuweisung zur Erneuerungsrücklage
unabhängige) Programm der Neuherstellung bzw. Neubeschaffung
von Fahrzeugen.

Die Verwaltung selbst kommt aber mit diesen Unterlagen und
einer nachträglichen Kritik allein nicht aus und macht deshalb
für den inneren Dienst vor dem Beginn des Geschäftsjahres eine
Schätzung, sowohl für die Ausgabe- wie für die Einnahmeseite.
Diese Schätzung wird nicht dem Verwaltungsrat vorgelegt, wurde
aber bisher mit dessen ‘“Chairman’’*) in seinen Hauptpunkten be-
sprochen.

— "*) Daß nunmehr President of Executive und Chairman bei der L M S dieselbe
Person sind. wurde schon mitgeteilt.

III. Die Materialbuchführung

53

dienststellen (General Stores) erwähnt werden, wie sie zurzeit in
Derby ausprobiert wird. Ein besonderes Büro (Stores Allocation
Section) ist hier gebildet, das zum Teil Rechnungsmaterial für die
Lagerbuchführung, zum Teil für die Materialverbrauchsbuchung
liefert.

Abweichend von dem für die Behandlung der Betriebsvorräte
im Lokomotivwerk (siehe Seite 49 ff.) üblichen Verfahren trägt hier
die Lagerverwaltung auf den Verlangzetteln nur Menge und Ein-
heitspreis ein — nicht aber den Gesamtbetrag der Abgabe. Dieser
wird erst in dem besonderen Büro errechnet.

Zur Verrechnung auf die einzelnen Verrechnungsstellen werden
für jeden Verlangzettel — oder in bestimmten Fällen für eine Gruppe
von Verlangzetteln auf dieselbe Sortennummer zu Lasten der-
selben Abteilung — Lochkarten gefertigt. Ist der Stoff für eine
Dienststelle im ganzen bestimmt, die verschiedenen Abteilungen
(z. B. für Personen-, Güter-, Kohlen- und Rohstoff-Verkehr) unter-
steht, so werden für die Verteilung Schlüssel vereinbart.

Die Karte sieht folgende Lochungen vor:

Nummer der anfordernden Abteilung,

Nummer der Verrechnungsstelle,

Nummer der Kostenstelle für besondere Kostenermittlung,
wenn eine solche vorgesehen ist,

Ausgebendes Lager,

Buchstabe der Sortennummer des Artikels (gibt die Art
des Stoffes an, z. B. Lokomotiv-, Wagenvorräte usw.),

Nummer der Einheit, nach der der Artikel abgegeben
wird (Stück, Dutzend, Gros, Tonnen),

Menge,

Rechnungsbetrag,

Nummer des Anteilschlüssels.

Für das Ende der vierwöchentlichen Periode wird mit der

Hollerithmaschine zusammengestellt
L. für das“ Stores Department” die Gesamtmenge und der Gesamt-
betrag der ausgegebenen Betriebsvorräte für jede Sorten-
nummer. Danach trägt die Lagerbuchführung die Ausgaben-

beträge in die Sortenkarten ein;

für die Zwecke der Verrechnung der Gesamtgeldbetrag der

ausgegebenen Materialien für jede Verrechnungsstelle, ge-

gebenenfalls für jede Kostenstelle.

2.

3. Besonderheiten der Materialbuchführung bei der GW
Bei der GW weicht das Verfahren in folgenden Punkten
wesentlich von dem der LMS ab:

10 A. Die Grundsätze der Finanzgebarung u. Wirtschaftsführung
dem ‘“Chairman”” vorgelegt, den übrigen Verwaltungsratsmitgliedern
werden neben der Betriebsstatistik vierwöchentlich nur die Ein-
nahmeziffern mitgeteilt, die mit der Summe der Wocheneinnahmen
regelmäßig übereinstimmen. (Anlage Nr. 3).
Die monatlichen Abrechnungen, die notwendig sind, um die
Abstimmung der Rechnungen mit der Kasse herbeizuführen, werden
im ganzen nicht zusammengestellt. Was im übrigen die Bedienung
der Öffentlichkeit anlangt, so ist noch folgendes hervorzuheben.

Der Jahresabschluß und die Bilanz werden in der General-
versammlung, die Ende Februar oder Anfang März stattfindet,
bekanntgegeben. Über die Generalversammlungen aller großen
Gesellschaften wird ein sehr eingehender Bericht in der Fachpresse
und in einigen großen Tageszeitungen veröffentlicht. So kommen
alle wichtigen Bilanzziffern zur Kenntnis des Publikums. Außerdem
wird der Bericht der Eisenbahngesellschaften an die Generalver-
sammlung, der alle Abschlußzahlen und reiches statistisches Material
enthält, auch käuflich abgegeben. Die Fachpresse gibt kurz nachher
einen Bericht über die Abschlußziffern im einzelnen. Die offizielle
Veröffentlichung des Transportministeriums (‘“Returns’’), die das
gesamte Material des Vorjahres für Rechnung, Bilanz und Statistik
enthält, erscheint etwa im September des folgenden Jahres.

VI. Die Geldwirtschaft

1. Die Beschaffung des Kapitalbedarfes
Das Kapital der englischen Bahnen, dessen Höhe in Abschnitt I
erwähnt ist, wurde beschafft etwa zu 3, aus Aktien und zu % aus
Anleihen. Ein wesentlich abweichendes Verhältnis läßt das Parla-
ment nicht zu. Kredite von Interessenten zur Finanzierung be-
sonderer Bauvorhaben sind nicht üblich. Es kommt hier nur die
Form von Zuschüssen vor. Stets wird dafür Sorge getragen, daß von
den Beträgen, die das Parlament zur Ausgabe bewilligt hat, ge-
nügende freibleibende Summen vorhanden sind. Einen Teil dieser
freibleibenden Summen läßt sich die Gesellschaft von den Aktionären
zur Ausgabe bewilligen, so daß stets ein Betrag genehmigt ist, der
groß genug ist, um der Leitung der Gesellschaft selbst die Möglichkeit
der Ausgabe von Aktien oder Obligationen im geeigneten Augenblick
zu geben.

Anlage 8a

Englischer Text)

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Der englische Vordruck hat die leiche Größe,
jedoch Sur beiden Seiten keinen schwarzen Rand

40 A. Die Grundsätze der Finanzgebarung u. Wirtschaftsführung
XIV. Verhältnis zur Postverwaltung
Meist führen die Züge keine Postwagen, nur ausnahmsweise
sind solche vorhanden. Die Regel ist, daß das Eisenbahnpersonal
das Ein- und Ausladen besorgt. Gelegentlich hilft das Postpersonal
auf den Empfangs- und Versandabfertigungen mit. Zwischen den
englischen Bahnen und der Postverwaltung ist kürzlich ein Ab-
kommen über den Postsackverkehr abgeschlossen worden. Dieses
Abkommen beruht auf einer genauen Feststellung des Gewichtes
aller in einer bestimmten Woche beförderten Postsäcke. Für die
Bemessung der Entschädigung ist der Expreßguttarif zugrunde
gelegt. Die für eine Woche ermittelte Summe wird mit 53 ver-
vielfältigt. Von dem sich ergebenden Betrage werden Absetzungen
zur Berücksichtigung besonderer Verhältnisse gemacht (Führung
von Sortierwagen in Ausnahmefällen, Beförderung der Säcke in
eigenen Postwagen, Mithilfe des Postpersonals).

Der Postpaketverkehr wird abgerechnet nach den wirklichen
Einnahmen der Post für die Pakete. Die Eisenbahnen erhalten
von dieser Summe 40 %. Unter den Gesellschaften werden 27% %
der Entschädigung, die die Post den Eisenbahnen zahlt, nach der
Beförderungslänge der abgefertigten Postsäcke verteilt. Hierüber
werden auf Grund der Bezettelung der Postsäcke jedes halbe Jahr
eine Woche lang Aufschreibungen gemacht. Der Rest von 72% %
der Entschädigung der Post wird nach dem Verhältnis der Ein-
nahmen der Eisenbahnen aus dem eigenen‘ Expreßgutverkehr bis
2 cwts. (etwas über 100 kg) verteilt. Bei dieser Regelung handelt
es sich natürlich um eine nur historisch zu erklärende Methode.

XV. Anschlußzleise
Anschlußgleise werden teils durch die Eisenbahnen, teils
durch den Unternehmer selbst hergestellt. Anschlußgleisinhaber
werden möglichst begünstigt. Dies zeigt sich besonders darin,
daß die Tarife regelmäßig von und zu den Anschlüssen erstellt
werden, so daß in diesem Falle die Frage der Überfuhrgebühren
ausscheidet. Bei der Tarifbildung wird zugunsten der Anschließer
besonders beachtet, daß das Be- und Entladungsgeschäft, das die
Eisenbahn sonst regelmäßig nach den Tarifbestimmungen auch bei
Wagenladungsgütern ohne besonderes Entgelt auszuführen hat,
mindestens an einem Ende des Transvortes für sie entfällt.

2 A.Die Grundsätze der Finanzgebarung u. Wirtschaftsführung
konto waren bis dahin insgesamt rund 1,2 Milliarden £ ausgegeben.
Das ausgegebene Kapital hat sich, wenn alle Arten von Emissionen
zusammengerechnet werden, in 1913 mit 4,28%, in 1925 mit 4,40%
verzinst. (Die Ziffern für 1926 geben kein richtiges Bild.) Die
Dividende auf die Stammaktien bei den 4 großen Gesellschaften
betrug:
1925
LMS 6%
LNER) ,
GW !
SR 31

1926
+ %

1927
4,75 %
3/8 „
11a

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„8
Es braucht nicht hervorgehoben zu werden, daß der Rückgang
der Dividende in 1926 mit dem Kohlenarbeiterstreik zusammenhängt.

In 1927 haben sich die Gesellschaften zum großen Teil von diesem
starken Schlag wieder erholt.

Will man die Belastung der englischen Bahnen mit den deutschen
Verhältnissen vergleichen, so muß man beachten, daß in England
die Eisenbahnen nicht unerhebliche Steuern zahlen müssen. Nach
den Ziffern für 1925 betrug der Posten “rates’’, also Gemeinde-
steuern, für alle englischen Bahnen... .. . rund 7624000 £

Hierzu kommen die Posten für sonstige
Abgaben:

laxes. . ....

government duty

8000 ,,

420000 ,,

8052000 £

Diese Belastung ergibt 0,72% des aufgenommenen Kapitals.

Der Fahrzeugpark der englischen Bahnen betrug Ende 1925
rund
24000 Lokomotiven,

51000 Personenwagen,

22000 Gepäckwagen,

720000 Güterwagen (hierzu kommen etwa
500000 Privatwagen),

34000 Fahrzeuge für den Straßenverkehr; vorhanden waren
fernerrd. 20000 Pferde. Demgegenüber beträgt der Fahrzeugpark
der Deutschen Reichsbahn in runden Ziffern:

26000 Lokomotiven,

63000 Personenwagen,

690000 Güterwagen,

22000 Gepäckwagen.

22 A. Die Grundsätze der Finanzgebarung u. Wirtschaftsführung
5. Gewerkschaften
Die Stellung der Gewerkschaften (trade unions) ist verhältnis-
mäßig stark. Es gibt nur reine Fachgewerkschaften, keine politisch
eingestellten Gewerkschaften. Je eine Gewerkschaft besteht für
jede größere Personalgruppe..

6. Freifahrt
“Clerks” erhalten 5 Freifahrien, davon kann eine sich über die
fremden KEisenbahnlinien erstrecken, “clerks” mit über 100 £
Einkommen dagegen 8 Freifahrten, davon zwei nach Belieben auch
über fremde Linien, Den Arbeitern werden 3 Freifahrten gewährt
mit Ausnahme der Werkstättenarbeiter, denen nur eine Freifahrt
zusteht. In allen Fällen wird die gleiche Zahl Freifahrtscheine für
Frauen und unselbständige Kinder unter 20 Jahren ausgestellt.

7. Wohnungsfürsorge und Wohlfahrtspflege

Die Arbeiter und Gehaltsempfänger mit einem Gehalt bis zu 250 £
jährlich müssen der Kranken- sowie Arbeitslosenversicherung angehören,
zu denen die Gesellschaften erhebliche Beiträge leisten.

Die LM S$ hat rund 12000 eigene Häuser für die Unterbringung
ihres Personals. Man kann bei den englischen Verhältnissen an-
nehmen, daß die Zahl der Wohnungen nicht wesentlich höher ist.
Daneben geben die Gesellschaften Darlehen zum Hausbau, und
zwar meist unmittelbar an die Beamten oder Arbeiter. Genossen-
schaften erhalten nur ausnahmsweise Darlehen. (Der Bilanzbetrag
der LM S für solche Darlehen beträgt etwa % Million £.)

Über das Wohlfahrtswesen ist weiter hervorzuheben, daß
besonders der Sport gepflegt wird. Eine besondere Abteilung, die
«Welfare Department” genannt wird, behandelt diese Fragen. Sie
beschäftigt sich auch mit der sogenannten “Internale Welfare”
(Verbesserung der Unterbringungsverhältnisse in den Büros, der
Übernachtungsräume usw.).

Die Gesellschaft hat eine Sparkasse für das Personal errichtet,
deren Vermögensbestände in der Bilanz unter denen der Gesellschaft
erscheinen.

8. Disziplinarwesen
Strafen im ’eigentlichen Sinne gibt es nicht. Hilft die Ver-
warnung nicht, so wird der Mann für einen oder mehrere Tage außer
Arbeit gestellt, in schlimmeren Fällen erfolgt Entlassung. Heran-
ziehung zum Ersatz für Schaden findet nicht statt.

‘Deutsche Übersetzung)

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LMS Material-Verlangschein
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An das Lager: Bitte liefern Sie das unten aufgezeichnete Material
Verrechnungsstelle___ —
Auf diesem Verlangschein darf nur eine Belastang eingetragen werden,
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Eingetragen in der Lagerkarte _

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im Lagerbuch

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‘Englischer Text)

Anlage la
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London Midland and Scottish/Railway, Company) No. 23.
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RETURN OF RAILWAY TRAFFIC RECEIPTS, WEEK ENDED 12th JUNE, 1927.

DESCRIPTION.

1927,
6.9517

MILES OPEN - - —- —- -

6,951

- #7 Ai -

uncrease
ır decrease
1927-1926,

Increase
nr decrease
‚927-1925,
9501
PASSENGER TRAIN RECEIPTS - -
Merchandise, &c., Receipts - -
(’oal and Coke Receipts - —
G00DS TRAIN RECEIPTS - - —-
TOTAL RAILWAY TRAFFIC RECEIPTS

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665.000 488,000
504,400 08,10
181,6C0 5,900
686,000 1,000
1.351,000 | 1.022.000

&

648 000
0,
226,300
7°4,000 ı
+ 442.000 '

x | £
177,000 17,000

6,300 ' 63,000
5,709 44.700
“32.000 108,000
329,000 ' 91,000

PASSENGER TRAIN RECEIPTS

Merchandise, &c., Receipts

Coal and Coke Receipts

G00DS TRAIN RECEIPTS - —- —

TOTAL RAILWAY TRAFFIC RECEIPTS
EKUSTON STATION.

Aggregate for 23 Weeks.
'1,740,000 111,189,000 | 12,680,0900 * 551,000 ! 940,000
13,848,900 * 69,100 113,285,300 7 879,500 ı 563,600
6,771,100 34,900 2,372,700 77,200 395,400
20.620,000 „__ 54.009 "7 °7000N 766,090 ' 962,000
32.360.000 172 448% N 157 38.000 ‘17.009 ) 22.000
Jy. REDK. GEN, Chüif Accountant.

NOTE'

.— 1) Whit-Monday Week in 1927. (2) Coal-Strike in 1926.
(3) British Empire Exhibition in 1925.
Der englische Vordruck
hat die? gleiche Größe

Deutsche Übersetzung)
Anlage 1b
London Midland and Scottish Railway Company. No. 23.
Ausweis über Eisenbahnverkehrseinnahmen. _ Woche endiaend am 12. Juni 1927.

Bezeichnung
Meilen im Betriebe 1...

Einnahme aus Personenverkehr......
Kinnahme aus Güterverkehr (ausschl, kohle und Koks)
"innahmg ags Kohlen. und Kaksyerkehr ‚.......
Sinnahme aus Gesamt-Güterverkehr. ..
Gesamt-Verkehrseinnahme ..

Einnahme aus Personenverkehr .....

"unahme aus Güterverkehr (ausschl, Kohle und Koks)
"innahme aug Fohlen. nad kabes--kehr, .,.....
"innahme aus Gesamt-Pteryerkehr. ..
jesamt-Verkbet -- «in I
Euston Station.

1927

19928

19925

Mehr oder ' Mehr oder
weniger weniger
1927-1996 1097.19925
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Zusammenfassung für *

© 199,000 " 12,680,005

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20.620.000 ' “7,254,000 ; 19.658.075

22.360.000 ‘ 28.443.000 32.338.000

Wachen
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563,600
598,400
062.000
22.000

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Bea nen
J. FREDK. GEE. Chief Accountant.

Anmerkungen 9) Weisse-Montag-Woche im Jahre 1927. 2) Kohlenstreik im Jahre 1926.
3) Britische Reichsausstellung im Jahre 1925.

16 A. Die Grundsätze der Finanzgebarung u. Wirtschaftsführung
England gibt es bekanntlich im allgemeinen nur zwei Klassen, die
1. und 3. Klasse, Eine 4. Klasse ist nicht vorhanden, die 2. Klasse wird
praktisch fast nur in den Zügen geführt, die Anschluß an die Schiffe
nach dem Kontinent (boat train) haben. Die normalen Fahrpreise in
der 1. und 3. Klasse- sind erheblich höher als in Deutschland.
Eine sehr wichtige Rolle spielt der. ganz außerordentlich entwickelte
Wochenend-, Ferien- und sonstige Sonderzugsverkehr zu ermäßigten
Fahrpreisen, für den in einem Ausmaß Reklame gemacht wird, das
man. in Deutschland noch lange nicht kennt. Als Besonderheit
zu erwähnen sind die ‘“traders season tickets”, die nur von der
Zentrale ausgegeben werden. Sie gewähren großen Verfrachtern
bestimmte Ermäßigungen für die Firmeninhaber und ihre Reisenden,
da man annimmt, daß durch Geschäftsreisen der Verkehr gehoben wird.

Die Einnahmen aus dem Gepäckverkehr sind mit Rücksicht
auf die eigenartigen Verhältnisse der Gepäckabfertigung nicht von
Bedeutung. Bekanntlich wird in England das Gepäck im inneren
Verkehr regelmäßig nicht aufgegeben, sondern wird mit Anhänge-
adresse versehen in den Personenwagen oder im Packwagen ohne
weiteres abgestellt und von dort wieder entnommen — ohne daß
es gestohlen wird. Eine besondere Rolle spielt aber der Paket-
verkehr (parcel traffic), in dem die Eisenbahn, unterstützt durch ihr
System der Abholung und Zuführung, der Post Konkurrenz macht.
Interessant ist, daß für den Paketverkehr besondere Tarife für
Sendungen ‘“Owners Risk” und “‘Companys Risk’ bestehen,
also Sendungen, für die die Gesellschaft keine Haftung, und Sen-
dungen, für die sie die Haftung übernimmt.
2»_ Güterverkehr
Im Güterverkehr ist es außerordentlich schwierig, ein klares
Bild der wirklichen Verhältnisse zu geben. Die tonnenkilometrische
Einnahme ist höher als in Deutschland, aber man kann diese Ziffer
mit unseren Verhältnissen deshalb nicht vergleichen, weil die
durchschnittliche Beförderungslänge sehr viel geringer ist als bei
uns (Deutschland rund 150 km, England 1925 rund 54 Meilen = rund
87 km) und andererseits der Verkehr, im ganzen gesehen, an einzelnen
Stellen des Landes dichter ist als in Deutschland.

Nach der englischen Gesetzgebung setzt das “Railway Rates
Tribunal” den höchst zulässigen Tarifsatz (maximum power) für
alle Klassen fest. Hierbei wird davon ausgegangen, daß die ‘standard
revenue” erreicht werden soll, d. h. der Überschuß soll so groß sein,
daß die im Jahre 1913 gezahlte Dividende für das damals ausgegebene
Kapital und entsprechende Dividenden und Zinsen für inzwischen
ausgegebene Aktien und Anleihen gedeckt werden. Die Verhand-

8 A. Die Grundsätze der Finanzgebarung u. Wirtschaftsführung
des Verkehrs an sich, dann aber auch wegen der allgemeinen finan-
ziellen Lage sehr erheblich gemindert. Von Interesse dürfte sein,
daß damals im Gegensatz zu dieser allgemeinen Richtlinie das
Programm des Gleisumbaues erhöht wurde, da sich bei dem schwachen
Verkehr diese Arbeiten leichter und billiger durchführen ließen.

Änderungen der ursprünglichen Schätzung bedeuten lediglich
eine Programmänderung der Abteilungen, die gleichfalls nicht den
Charakter der Bindung in sich trägt. Eine formelle Zustimmung
der Stellen des finanziellen Dienstes zu Überschreitungen ist grund-
sätzlich nicht vorgesehen.

Trotz der starken Stellung, den der finanzielle Dienst an sich
hat, ist bei den englischen Gesellschaften seine Zuständigkeit im
Rahmen der Wirtschaftsführung nicht so klar und bestimmt
festgelegt wie in Deutschland.
Die GW weicht in ihrem Vorgehen von dem der LMS ab.
Sie stellt Schätzungen und Programme nicht in dem Umfange
auf wie die LM S. Abgesehen davon, daß auch hier die Zuweisungen
zur Erneuerungsrücklage festliegen, wird lediglich ein Programm
des tatsächlich ‘beabsichtigten Gleisumbaues, der Fahrzeugher-
stellung und der Neubauten vom Verwaltungsrat genehmigt. Im
übrigen findet eine Schätzung der Einnahmen und der Ausgaben
im ganzen nicht statt. Für die Wirtschaft des laufenden Jahres
wird von den Ziffern des vorausgegangenen Jahres (in 1927 von
denen für 1925) ausgegangen und gegebenenfalls von den einzelnen
Abteilungen eine Begründung etwaiger Überschreitungen der
Vorjahresziffern verlangt. Auch wird dafür gesorgt, daß die Wirt-
schaftsführung im ganzen sich der Konjunktur anpaßt. So wurde
z. B. nach Beginn des Kohlenarbeiterstreikes im Jahre 1926 vom
Finanzdienst gefordert, daß die anderen Abteilungen für Ver-
minderung der Ausgaben sorgen möchten. Was aber eben doch
fehlt, ist ein Gesamtvoranschlag des laufenden Jahres, der die
Richtlinien für die Einnahme- und Ausgabewirtschaft auf allen
Gebieten gibt. Immerhin darf man nicht übersehen, daß die Ver-
hältnisse bei der G W einfacher liegen als bei der LM S, weil das
Netz erheblich kleiner ist und hier auch die besondere Einwirkung
des “General Manager” auf die Wirtschaftsführung im einzelnen
besonders hoch anzuschlagen sein dürfte.

‘Deutsche Übersetzung)

Anlage 2b
London Midland and Scottish Railway Company.
Vergleichende Statistik der Nettoeinnahmen.
ı Wochen, endigend mit 20. Mai

1997 | 199%

mehr oder
weniger

4 Wochen, endigend mit 17. Juni

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Andere Rohstoffe, .......0.000000000000 11040000
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gesamt-Eisenbahn-Einnahmen..... ..........
Zisenbahn-Ausgaben
Unterhaltung
BAM rer VEREE K BEKCE KE KR
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VErSONEMWARON ı ae Hr KR EEE BER
QÜterwWäßRel. uk er EEE WERE H
Jesamt-Unterhaltung ..............000000000
3Zetrieb
Fahrdienst
Lö 4ı Gr KEIL KKFEFSHREER KR
Kohlen und Elektrizität.... *%
Sonstig® v.... 0000000 0000 ..
Verkehrsdienst
Gehälter und Löhne
Betriebsabteilunß.......0..0..00000:0000
Güterverkehrsabteilung ...........00.
Andere Abteilungen ‚.....0..00000 0044
Sonstige Ausgaben ... ..... 0.000.00000
Betrieb im gaNZEl 0. seen nenn
Allgemeine Lasten... „0... 0000000000000000
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Eisenbahn-Ausgaben im ganzen .............
Zisenbahn-Betriebsübersohuss. .... ..........
Dampfschiffe.......0.0.0000000014 2irr nr EEE EE
Docks und Häfel.......0.00000000 een re een
T0t0l8 rer GAR WARE ae A WER KURSE
A
GemeinschaftsdienSt ..............0..000000000004
Andere Posten (n6tfO)............0.00000000000
Gesamteinnahmen (netto) ....
Zinsen und Dividenden auf Vorzugsaktien
Zuschuss für die Dividenden auf Stammaktien
jeschätzter Betrag für die Stammaktiendividende 1926
„bis jetzt zur Verfügung
für die Stammaktiendividende 1927

E
e

38 A. Die Grundsätze der Finanzgebarung u. Wirtschaftsführung
verkehrs. In den übrigen Fällen nimmt das “Railway Clearing House”
die Verteilung vor. Die Stelle (Rechnungsbüro oder RC H), die
für die Abrechnung zuständig ist, nimmt auch die Abstimmung
zwischen Versand und Empfang, also die Kontrolltätigkeit, wahr.

Die Grundsätze für die Einnahmenverteilung sind im wesent-
lichen die folgenden:
a) Personen- und Gepäckverkehr
‚Da die Tarifsätze im Wechselverkehr sich vielfach mit der
Summe der Fahrgeldbeträge im inneren Verkehr nicht decken,
werden die erhobenen Fahrgelder nach dem Verhältnis der Fahr
gelder im inneren Verkehr abgerechnet (Verhältnis der “local fares’””).

Der “light traffic”, d. h. Verkehr zwischen zwei Stations-
verbindungen, der in einem Monat nicht 60 sh übersteigt, wird nach
dem Verhältnis früher abgerechneter Monate verteilt, z. B. die
Zahlen des Juni 1924 werden für April. Mai und Juni der künftigen
Jahre angewandt.

Die übrigen Beträge werden spitz verteilt. Die Verteilung und
Rechnungstellung an die Gesellschaften geschieht monatlich.

Der Paketverkehr (parcel traffic) wird nach einem Verteilungs-
schlüssel abgerechnet. Dieser Schlüssel wird in der Weise gefunden,
daß die neue Gesamteinnahme ins Verhältnis gesetzt wird zur
Gesamteinnahme und der Einnahmeverteilung in dem Standard-
jahr 1913. (Für das nächste Jahr ist eine neue spitze Rechnung
beabsichtigt.) Der Paketverkehr wird monatlich abgerechnet.

b) Güterverkehr
Grundsatz für die Verteilung ist die besondere Verteilung der
Abfertigungsgebühren (terminals) und die Verteilung der Rest-
fracht nach der Streckenlänge. Bei der Verteilung der Abfertigungs-
gebühren sind die Besonderheiten für die verschiedenen Güter-
arten, ferner der Umstand zu berücksichtigen, daß für manche
Städte, z. B. in London, die Abfertigungsgebühren höher sind
als für die übrigen Orte. Die Verteilung der Streckenfrachten
Hindet kilometrisch statt, für Kohlen bestehen vielfach vereinbarte
Anteilssätze für jede Stationsverbindung. Für die Abrechnungen,
für die das RC H zuständig ist, stellt es in einer vorläufigen Zu-
sammenstellung diejenigen Beträge fest, die im Empfang und
Versand übereinstimmen. Diese Beträge verteilt es zunächst
nach Erfahrungssätzen und teilt den Gesellschaften ihre vor-
Jäufige Schuld oder Guthaben mit. Dies Geschäft ist ungefähr
6 Wochen nach Ablauf des betreffenden Monats beendigt.

III. Die Materialbuchführung

51

hergestelltes Material‘‘ bedeutet. Bei B treten zu der Belastung
mit dem Ausbauwert die Lohnkosten für die Wiederherstellung
hinzu. Diese Bearbeitung findet zum Teil in den Werken, vielfach
aber auch in eigenen Werkstätten des “Stores Department” statt.
Wenn das Werk Altmaterial zur Verfügung stellt, so entscheidet
das “Stores Department”, ob es als altbrauchbares Material oder als
Schrot. (scrap) zu behandeln ist. Schrot wird nicht in die Karten
aufgenommen, sondern nur summarisch aufgezeichnet.

Altbrauchbares Material wird im allgemeinen mit 50% be-
wertet. 75% werden angesetzt für Achsbuchsen und Achslager.
Feuerbuchsen werden individuell bewertet nach der Zeit ihrer
Benutzung und ihrem Zustand.

Die Anforderung der Betriebsvorräte geschieht auf Grund
des Verlangzettels (Stores Demand Note). Diese Verlangzettel
werden im Werk gefertigt und durch den ‘“forman’”’, der ungefähr
unserem Vorarbeiter entspricht, gezeichnet. Sie erhalten schon
hier alle Angaben, die zum Eintrag in die Karte notwendig sind.
Nur die Preise werden in dem Büro der Lagerverwaltung zuge-
setzt. In dem Verlangzettel sind in besonderen Spalten auch die
erforderlichen Angaben über Menge und Gewicht von altem und
wieder verwendbarem Material enthalten, das das Werk ausgebaut
oder sonst gewonnen hat und gleichzeitig zurückliefert. Eine
besondere Spalte ist vorgesehen für die Angabe der Verrechnungs-
stelle. Diese Verlangzettel gehen vom Lager nach Ausführung
des Auftrages zur Lagerbuchführung und dienen dort zunächst
zur Buchung in der Lagerkarte. Von dagehensiean den“ Accountant’”
des Werkes zur Verrechnung des Stoffverbrauches (siehe Seite 52).
Am Ende jedes Tages wird die Summe der Ausgaben von Material
und Geld zusammengestellt. Aus diesen Zusammenstellungen
wird eine wöchentliche Zusammenstellung gefertigt. Diese Zu-
sammenstellung wird zur Abstimmung mit den Buchungen des
Accountant benutzt.

Über die Bestände an Schrot wird alle 4 Wochen eine Zu-
sammenstellung gefertigt. Diese Zusammenstellung zeigt die ver-
schiedenen Arten und den Wert. Als Preis gilt der laufende Ver-
kaufspreis. Die Gutschrift für die anderen Abteilungen erfolgt
vierwöchentlich in einer Summe. Nur für die Kostenermittlung der
Lokomotivunterhaltung (siehe Seite 56) findet eine besondere
Gutschrift für jeden Auftrag statt.

Auf Grund einer vierwöchentlichen Zusammenstellung wird
die ‘“Balance-Sheet’”” erstellt. Diese ‘“Balance-Sheets’” werden von
dem “Controller” (siehe Seite 14) für seine Lager zusammengefaßt
und bilden die Unterlagen für die ‘“Balance-Sheet’” des gesamten
“Stores Department”.

26 A. Die Grundsätze der Finanzgebarung u. Wirtschaftsführung
Das System der G W entspricht im wesentlichen dem der L M S.
Nur ergibt sich eine erhebliche Meinungsverschiedenheit hinsichtlich
der Nutzungsdauer der einzelnen Anlagebestandteile. Es bestehen
Rücklagen für die folgenden Anlageteile. Die beigesetzten Ziffern
bedeuten die angenommene Nutzungsdauer,

Gleisanlagen . ...... ‚ 221% Jahre

Lokomotiven .. _— 3%

Personenwagen . \

Güterwagen .... ..

Werkstätteneinrichtungen

(Machinery in Shops).
Ferner bestehen besondere Rücklagen für Wagen für Dienst-
guttransporte, Dampfschiffe, Kraftwagen und Pferde, außerdem
eine Rücklage für Erneuerungen von Bahnhöfen und Brücken.
Diesen Teilen der Rücklage wird keine auf der Nutzungsdauer
beruhende Summe gutgebracht, sondern es werden nur je nach
der Wirtschaftslage bestimmte Beträge zugewiesen. Auf der anderen
Seite wird auch die Belastung der Rücklage mit den entsprechenden
Aufwendungen von Fall zu Fall ohne bestimmtes System geregelt.
Nach außen hin wird auch hier die Rücklage nur in einer Summe
ausgewiesen.
Im allgemeinen ist zu bemerken, daß dem System der Er-
neuerungsrechnung, zu der sich die Deutsche Reichsbahn-Gesell-
schaft vorerst nicht entschließen kann, obwohl sie bei ihren
Überlegungen von ähnlichen grundsätzlichen Erwägungen aus-
gehen, wie es hier geschildert wurde, in England große Bedeutung
beigemessen wird. Es ist nicht zu verkennen, daß hierdurch eine
bemerkenswerte Stetigkeit in die Ansätze der Betriebsrechnung
kommt, was erhebliche Vorteile besonders bei einer stabilen Wirt-
schaft des betreffenden Landes hat. Nicht zu unterschätzen ist ferner
der Anreiz zur Reservebildung, der hierin liegt. Es wird zu prüfen
sein, ob diese Gesichtspunkte (nicht in der Geldwirtschaft, sondern
auch in der Erfolgsrechnung) schwerer wiegen als der Wunsch
nach ungehinderter Beweglichkeit, der dann berechtigt sein mag,
wenn die Kurven der Wirtschaft starke Schwankungen aufweisen.
Übrigens läßt sich diesen Bedürfnissen auch bei Bestehen ‚von
Erneuerungsrücklage in der Weise Rechnung tragen, daß abweichend
von der theoretisch richtigen Behandlung in guten Jahren mehr
zurückgestellt wird als den erforderlichen Quoten entspricht. Vom
Liquiditätsstandpunkt spielt die Frage in England angesichts
der großen Reserven, die die Bahnen hesitzen, kaum noch
eine Ralle.

XII. Gewinn- und Verlustrechnung und Bilanz

35

Straßenfahrzeuge,
für Güter und Pakete,
für Reisende,
Grundstücke, die nicht einen Teil der Strecke oder von
Bahnhöfen bilden,
verwendet in Verbindung mit dem Eisenbahnbetriebe,
nicht verwendet in Verbindung mit dem Eisenbahnbetriebe.

Die Nebenbetriebe und die Grundstücke außerhalb der Bahn-
anlagen werden in besonderen Abschnitten dargestellt.

Die Fortschreibung geschieht in folgender Weise:

In den Rechnungen über die Ausführung von Neubauten werden
die einzelnen größeren Bauvorhaben getrennt abgerechnet. Die
einzelnen Beträge werden jedoch am Schluß der Bauausführung dem
entsprechenden Abschnitt der Kapitalrechnung zugeschrieben. Es
kannalsonicht etwa die Gesamtsumme der Ausgaben für den einzelnen
Bahnhof oder für die einzelne Strecke festgesetzt werden. Dagegen
werden besondere Konten für die einzelnen Werkstätten, ferner bei
den Fahrzeugen je für Lokomotiven, Personenwagen und Güterwagen
geführt.

XIl. Gewinn- und Verlustrechnung und Bilanz

1. Gewinn- und Verlustrechnung
Die Betriebsrechnung über die Einnahmen und Ausgaben des
gesamten Unternehmens schließt mit dem Betriebsüberschuß (Total
Net Income) ab. Der Vorschlag über seine Verwendung (Proposed
Appropriation of Net Income) entspricht im wesentlichen unserer
Gewinn- und Verlustrechnung. Er zeigt den Betriebsüberschuß aus
dem Gesamtbetriebe, die Zuweisungen zu oder aus Reservefonds
(nicht Erneuerungsrücklage), Zinsgewinne und die Abdeckung der
Zinsverpflichtungen und enthält den Vorschlag für die Dividenden
für die Vorzugsaktien (Preference Stock) und die Stammaktien
(Ordinary Stock) sowie einen etwaigen Vortrag auf das nächste Jahr.

9 Bilanz

Die Bilanz (General Balance Sheet) enthält als Vermögensposten
nicht den Wert der Anlagen selbst, sondern nur den Abgleich

Englischer Text)

Anlage 9a

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"Der englische Vordruck hat die gleiche
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Vorwort
In der Organisation der englischen Eisenbahnen ist von be-
sonderem Interesse, daß, wie auch vielfach sonst im Ausland,
die ganze Verwaltung in Abteilungen (departments) zerfällt, so daß
eine Zusammenfassung aller wesentlichen Geschäfte an einer der
Hauptstelle unterstehenden Stelle (Direktion) nicht mehr Platz
greift. Die Nachteile eines solchen Systems für deutsche Verhältnisse
sind so oft erörtert worden, daß hierüber nichts weiteres zu bemerkenist.

Neben den durch den eigentlichen Finanzdienst erforderten
Arbeiten besteht eine gut ausgebildete Statistik. Ansätze zu einer
vertieften Selbstkostenermittlung gibt es auf einer Reihe von Fach-
gebieten. Es besteht aber kein einheitliches und zusammenfassendes
System, wie es die Betriebskostenrechnung in Deutschland darstellt.

Das nteresse jür ausländische Einrichtungen ist in England
nicht allzu groß. Man beschäftigt sich in gewissem Umfang mit
den amerikanischen Verhältnissen, neuerdings besteht auch in Ver-
bindung mit der Londoner Universität ein besonderes Büro, “‘ Railway
Research Service”, zur Beschaffung von Material über die aus-
ländischen Eisenbahnen.

Die Literatur über die hier behandelten Fragen ist spärlich.
So viel amerikanische Bücher es über die Eisenbahnfinanzen gibt,
so wenig englische sind vorhanden. Außer dem Buch:

‘The Elements of Railway Ecomomics’”’ von Sir William Acworth,
Oxford at the Clarendon Preß 1924 *)
gibt es nur veraltete Werke oder solche, die die hier erörterten
Fragen nicht oder nur unvollkommen behandeln,

Die nachfolgenden Darlegungen sollen neben der Behandlung
der allgemeinen Grundsätze und Methoden der Wirtschaftsführung
besonders diejenigen Punkte näher darstellen, die zurzeit wegen
des ‘Standes unserer Reformarbeiten auf finanziellem Gebiete
Interesse beanspruchen.

Meine Beobachtungen beziehen sich — das möchte noch hervor-
zuheben sein — vorzugsweise auf den Dienst bei der LM SS.

Im Anhang sind einige wichtige Formblätter abgedruckt,
die in ihrer Art charakteristisch sind für die Methode, in der man
sich mit den formellen Schwierigkeiten abfindet.
Berlin, im Juni 1928
Dr. Homberger

...*) Aus dem Englischen übertragen von Dr. Heinrich Wittek, Eisenbahn-
minister a. D., veröffentlicht im Verlag von Julius Springer, 1926, Wien und Berlin,





XVI. Kassendienst

41

Den Verschiebedienst auf den Anschlüssen besorgt teils die
Eisenbahn, teils der Anschließer selbst. Insoweit die Eisenbahn
diese Geschäfte übernimmt, findet die Entschädigung auf Grund
besonderer Berechnung der Selbstkosten statt. Hierbei werden
regelmäßig die entsprechenden Kosten der Aufsicht und Leitung
in Hundertteilen zugesetzt.

Anschlüsse auf freier Strecke sind vielfach üblich.

Bestimmungen, die ein Monopol des Anschließers für Be-
nutzung einer bestimmten Station verhindern, bestehen nicht.

XVI. Kassendienst
Alle Rechnungen für das ganze Netz der LM S mit Ausnahme
von Rechnungen über ganz geringe Beträge werden von der
Hauptkasse bezahlt. Die Rechnungen, die bei den Abteilungen
anfallen, werden bei diesen geprüft, zusammengestellt und in eine
Gesamtzusammenstellung gebracht. In diese Gesamtzusammen-
stellung werden auch die von den Dienststellen ausnahmsweise
bezahlten Rechnungen unter besonderer Kennzeichnung nachträg-
lich aufgenommen, ferner die Beträge der Gehalts- und Lohnlisten
(siehe Seite 48). Diese Gesamtzusammenstellung wird wöchentlich
gefertigt und vom “Chief Accountant’”” und einem Mitglied des
“Finance-Committee’” des Verwaltungsrates angewiesen. Es besteht
also die merkwürdige Einrichtung, daß ohne die Mitunterschrift
eines Verwaltungsratsmitgliedes nichts gezahlt werden kann. Es
mag dahingestellt bleiben, ob diese Unterschrift mehr als formelle
Bedeutung hat.

Die Zahlung geschieht nur mit Schecks auf die Banken der
Gesellschaft.

Ausnahmsweise können dringende Zahlungen vorher von der
Hauptkasse geleistet werden. In diesem Falle muß der “ Secretary”
an Stelle des Verwaltungsratsmitgliedes zeichnen. Solche Beträge
müssen in die nächste Gesamtzusammenstellung aufgenommen
werden.
Die Gehälter und Löhne werden auf Grund der Gehalts- und
Lohnlisten gezahlt, deren Richtigkeit von den Abteilungen be-
scheinigt wird. Für diese Zwecke sind die Dienststellen ermächtigt,
bis zu einem für jede Stelle besonders festgesetzten Betrage Schecks
auf die Banken zu ziehen. Auch diese Zahlungen sind nachträg-
lich in die Gesamtzusammenstellung aufzunehmen.

32 A. Die Grundsätze der Finanzgebarung u. Wirtschaftsführung
Unterhaltung und teilweise Erneuerung,
Ankauf neuer Fahrzeuge,
Werkstattkosten.

In gleicher Weise wie bei Abstract A findet hier der Ausgleich
mit der Erneuerungsrechnung statt. Ebenso gilt das dort geschilderte
Verfahren für Versicherungs- usw. Kosten.

Wegen der Werkstättenbuchführung und der Selbstkosten-
ermittlung (costing) siehe Seite 55.

Abstract C. — Lokomotive Running Expenses —
ist geteilt:
Aufsicht und Leitung,
Dampfbetrieb,
Löhne, Feuerung, Wasser, Öl, Sonstiges,
Elektrischer Betrieb,
Löhne, Feuerung, Wasser, Öl Sonstiges.

Diese Teilrechnung enthält also im wesentlichen die Zugför-
derungskosten, jedoch nicht die Kosten des Zugbegleitpersonals, die
unter Abstract D erscheinen. Zwischen Abstract C und den anderen
“Abstracts” findet eine Abrechnung über Lokomotivleistungen für
Dienstzwecke statt.

Abstract D. — Traffic Expenses —
ist geteilt in
Gehälter und Löhne,
Aufsicht und Leitung,
Zug- und Stationspersonal;
Kosten des örtlichen Dienstes
(Heizung, Beleuchtung usw., Druck der Fahrkarten,
Reklame, Reinigung der Wagen);
Verschiebekosten, soweit sie nicht durch Lokomotiven
erfolgt,
Kosten stationärer maschinentechnischer Anlagen (Krane
UuSW.);
Kohlenladekosten;
Kosten des “Railway Clearing House”;
Sonstige Kosten.
Abstract D enthält also die persönlichen Kosten des Zugför-
derungsdienstes und die gesamten Kosten des Stations- und Ab-
fertigungsdienstes.



1]1I. Die Materialbuchführung
III. Die Materialbuchführung

1. Die Betriebsvorratskoenten

Die Darstellung der Lagerbuchführung der LM S ist dadurch
erschwert, daß der Umstellungs- und Vereinheitlichungsprozeß
noch nicht abgeschlossen ist.

Im allgemeinen läßt sich sagen, daß die geld- und mengen-
mäßige Erfassung jeder einzelnen Stoffsorte die Grundlage der
Betriebsvorratskonten bildet. Es werden also nicht wie nach den
deutschen Vorschriften für die geldmäßige Behandlung Gruppen
von Stoffsorten (,„Stoffnummern‘‘) zusammengefaßt. Die
Nummerung der Sorten ist vorerst noch nicht einheitlich durch-
geführt, Vereinheitlichung wird aber angestrebt. Da eine Über-
sicht über die gesamten Stoffbestände im Netz der Gesellschaft
nach Mengen nicht erstellt wird (Seite 14), können einheitliche
Stoffnummern entbehrt werden.

Um ein Bild des gegenwärtigen Zustandes zu geben, soll das
Verfahren, wie es in der Lokomotivabteilung in Derby gehandhabt
wird, näher dargestellt werden.

Für jede Stoffsorte besteht eine Karte (Stock-Kard), Anlage
Nr. 7. Diese Karten haben für die verschiedenen Sortenarten
verschiedene Farben. Dieselben Farben werden für alle Papiere
verwandt, die für die entsprechenden Arten von Stoffsorten für
Buchung usw. benutzt werden. In gleicher Weise sind in dem Lager
selbst die einzelnen Behältnisse für die Stoffe gekennzeichnet.
Die Karte enthält folgende Einträge:

1. Die Katalognummer (Sortennummer). Es besteht ein Ver-
zeichnis und ein Katalog mit Abbildungen, aus denen sich die
genaue Beschreibung der Stoffsorten ergibt.

2. Das Einheitsgewicht für die Stoffsorte.

3. Die Bezeichnung der Stoffsorte.

14. Eine Angabe darüber, wieviel höchstens und wieviel mindestens
von der Stoffsorte vorzuhalten ist. Hierüber trifft der örtliche
Lagerverwalter Bestimmung nach dem ihm bekannten Arbeits-
programm der Werke und Verbrauchsstellen. Hierbei wird
natürlich auch die Lieferzeit beim Hersteller oder im eigenen
Werk berücksichtigt. Diese Angabe wird durch das Personal
des Kontrolldienstes nachgeprüft. Hierin liegt ein bemerkens-
wertes Mittel zur Niedrighaltung der Bestände.

Aufträge. Tag, Menge, Nummer, Lieferungstag.

Eingänge. Tag, Nummer, Menge, Gewicht, Einheitspreis,

Wert.

Homberger, Wirtschaftsführung

58 *B. Buchführung und Rechnungsstellung im einzelnen

Powersmaschinen benutzt die GW zur Abrechnung der
Materialbeschaffung.

Als Ersatz für das Hollerithsystem werden Versuche mit dem
Paramountsystem gemächt. Die Paramountkarte (Anlage Nr. 9),
die teils kleineres, teils größeres Format hat, enthält am Rande
runde Löcher für Codezeichen und Nummern. Das Loch für das
Codezeichen und die Zahl, unter die der Geschäftsvorgang fällt,
wird mit einer besonderen Schere so “ausgeschnitten, daß es gegen
den Rand geöffnet wird. Aus den gesamten anfallenden Karten
werden diejenigen, die auf diese Weise gekennzeichnet sind, aus-
sortiert, und zwar dadurch, daß durch alle Löcher Nadeln gesteckt
werden. Hierbei fallen die Karten, bei denen das Loch ausgeschnitten
ist, heraus, so daß bei einem großen Anfall an Karten eine schnelle
Sortierung möglich ist. Dieses Verfahren wird zurzeit bei der
Verrechnung der Betriebsvorräte in einer Lokomotivwerkstatt
und in einer Wagenwerkstatt angewandt.

Bei der London and North Eastern Railway soll auch die
Abrechnung der Verkehrseinnahmen mit Hollerithmaschinen ver-
sucht werden.

Englischer Text)
CONSIGNMENT NOTE. LONDON MIDLAND AND SCOTTISH RAILWAY COMPANY,
Station, — 192
"To the London Midland and Scottish Railway Company, Receive and forward as per address
and particulars on this note, the undermentioned Goods, on the conditions stated on the other side.
"Chis Agreement shall be deemed to be separately made with all Companies or persons who
shall be carriers for any portion of the transit (herein respectively referred to as the Company)
and to include the conditions endorsed hereon.
Signature of Sender or his Representative _
Senders must fully and accurately describe the contents c* ı
aren 4] To hat Statir JONSIGNEL.
No. :;o be ser

- NUMBER OF THIS NOTE

Address _
"state whether carrias 2 is payable by Sender or Cons:
WRIGHT. WAOr

a SSL F A
® SS « Datage 4a
53 ginliothek SS
FÖR USE OF
» ’COMPANY’'S
SPREF

RAIL.

Ele } Coltection, 1 Patd on. | rPatd. [| To Pay.
%

Traders are requested when consigning Goods “Carriage Paid” to endorse the address labels or tallies attached to the goods “Caryiage Paid” or “Carriage Paid Home”
Goods which may be required “To wait order” at any particular Station must be so consigned on this Note.
Name of Company’s Drayman bringing traffic in............ Yan N0...........
Öhecked brY............
Der englische Vordruck
hat die gleiche Größe
Deutsche Übersetzung)
Consignment Note, London Midland and Scottish Railway Company.
nee ne eE EEE R RAR RREREREREG 7 A
An die London Midland and Scottish Railway Company. Sie erhalten die untenstehenden Güter
zur Lieferung an _ die Adresse nach den Einzelheiten auf dieser Note zemäss den umstehenden
Bedingungen. — Dieser Vertrag einschliesslich der umstehenden Bedivgungen gilt als mit jeder
(Gesellschaft oder Firma besonders abgeschlossen, die einen Teil des Transports ausführt (ganz
besonders, was die Gesellschaft anbetrif£ft).
Unterschrift des Absenders oder seines Vertreter8 its
Der Absender muss vollständig und genau die Einzelhelten der Verpackung bezeichnen "r" myss ae:
STAHL Bestimmungsstation Empfänger
Nr. (Genaue Adresse

A
Nr, dieser Note

... Adresse ...... Ben
'-- nbdieFracht vom Aheasdar dar yrm Frmofärger zu zahlen ie’
5
"ar zah‘*”

Anlage 4b

Für die Eisenbahn.
Gezahlt | zu zahlen

7] Zufuhr

Bar-
vorschuss
1
a
; =
_

Die Versender werden gebeten, bei Aufgabe „franko“ auf die Rückseite der Anhängeadresse „franko‘“ zu schreiben.
Waren, die mit der Bemerkung „Verfügung abwarten‘ aufgegeben werden, müssen so auf dieser Note vermerkt werden.
Yame des Bediensteten der bahneigenen Rollzufuhr ........ Wagen Narren
seprüft durch Geladen durch .... N

‚SCH
x F. AN

r
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I

Dei

Verlagsarchiv 89
Alle Rechte, auch die der Übersetzung, vorbehalten
Copyright 1928 bv Verkehrswissenschaftliche Lehrmittelgesellschaft m. b. H.
bei der Deutschen Reichsbahn, Berlin

24 A. Die Grundsätze der Finanzgebarung u. Wirtschaftsführung
Im einzelnen ist zu bemerken:
a) Gleisanlagen
Die Linien sind”eingeteilt in solche 1., 2. und 3. Klasse, wobei
angenommen wird, daß die Linien 1. und 2. Klasse mit neuem
Material, die Linien 3. Klasse mit altbrauchbarem Material umge-
baut werden, Eine Gutschrift auf Erneuerungsrechnung findet nur
für die Linien 1. und 2. Klasse statt, auf der Grundlage einer Nut-
zungsdauer von 21% Jahren. Nach einer eingehenden Rechnung,
die auch dem “Railway Rates Tribunal’”” vorgelegen hat, wird ange-
nommen, daß die Kosten für eine Meile vollständigen Umbaues
für Strecken 1. Klasse 3061/11/6 £ und für Strecken 2. Klasse
2931/2/7 £ betragen. Als Durchschnittswert sind 3000 £ für die
Meile angesetzt.
b) Elektrische Streckenausrüstung
Da nur wenige Strecken mit elektrischer Ausrüstung versehen
sind, liegen keine Erfahrungen vor. Es werden 4% der heutigen
Kosten der Anlagen zurückgestellt.
ce) Lokomotiven
Als durchschnittliche Nutzungsdauer werden 33% Jahre
angenommen. Weiter wird eine besondere Gutschrift gemacht für
Erneuerung der Feuerbuchse nach 16%s Jahren, Als Wert des
Altmaterials werden von den heutigen Kosten 10% abgesetzt.
Der Überbestand an Lokomotiven, der auch bei der LM S vor-
handen ist, wird bei der Berechnung der Gutschrift nicht berück-
sichtigt.

d) Personenwagen
Als durchschnittliche Nutzungsdauer werden 30 Jahre ange-
nommen, für Altmaterial werden 5%, abgesetzt.

e) Elektrische Fahrzeuge
Als durchschnittliche Nutzungsdauer werden 30 Jahre ange-
nommen.

©“

f) Güterwagen
Die durchschnittliche Nutzungsdauer wird auf 30 Jahre be-
messen. Für den Altmaterialwert werden 121%, abgesetzt.

50

Sachverzeichnis
Dampfschiffe 34
Darlehn zum Wohnungsbau 22
Dienstdauerregelung 21
Dienstgut 15
Dienstgutfrachten 15, 18
Dienstkleidung

Herstellung und Verrechnung

IV, 52

Dienststellen

Personen- und Güterdienst 33
Disziplinarwesen 22
Dividende IV, 2, 9, 16, 35, 36

Fahrzeuge
Straßenverkehr 2, 3
Unterhaltung, Erneuerung,
Anlagezuwachs 23
Fahrzeugpark 2, 3
Fahrzeugprogramm 6, 8
Ferienverkehr 16
Feuerversicherungsfonds 36
Finanzdienst 5, 8
Finanzkomitee des Verwaltungs-
rats 12
Finanzielle Ergebnisse, Bericht-
erstattung 9
Finanzperioden 7, 9
Finanzprogramm 6
Formblätter, Anlagen Nr. 1 bis 9
Fortschreibung, Kapitalrechnung
35
Frachtberechnung 45
Prüfung 46, 48
Frachtbrief 45, 47
Frachtermäßigung 18
Frachtkarte (Invoice) 46
Frachtsatz 17, 46
Frachtstundung 46
Freifahrt 22

Einnahmen: 1, 3, 7, 9, 15, 16
Veröffentlichung 9
Wochenausweise 9

Einnahmenablieferung 42
Abgleich der Verkehrsein-

nahmen 42

Einnahmen auf das Personen-
kilometer 15

Einnahmen auf das Tonnenkilo-
meter 16

Einnahmen, Miete und Pachten 34
Wagenmieten 33, 39

Einnahmen, Wechselverkehr 36,

37, 38, 42, 45

Abrechnung und Verteilung 37,
38

Abrechnung im Gemeinschafts-
dienst 37%, 38, 39

Einnahmenmeldung 9, 10

Einnahmenschätzung 6, 7, 8

Eisenbahnpapiere IV

Empfangsbuch 46

Entschädigungsfonds 36

Erneuerung 23
Abschreibung 23

Erneuerungskosten 25

Erneuerungsrechnung 23, 24, 25,
26, 31°

Erneuerungsrücklage 6, 23, 24,
25, 26, 31

Erneuerungssoll 23

Ersatzstücke (Herstellung) IV

Exekutivkomitee 4

Gedingearbeit 21, 55
Gehaltsempfänger 138, 19
Gehälter, Verrechnung 48
Gehaltslisten 41, 48
Gehaltszahlung 20
Geldanlage 5, 11
Einfluß öffentlicher Stellen 12
Geldwirtschaft 10
Geldverkehr 41, 42
Gemeinschaftsdienst 33
Abrechnung der Einnahmen
zwischen den Gesellschaften
37
Verkehrseinnahmen 38, 39
Leistungen 39
General Manager 3
Generalversammlung 10
Gepäckverkehr 9, 16
Gepäckwagen 2
Gesamtrechnung 34
Gesellschaften (wichtigste) 1
Gesetzgebung V, 16
Gewerkschaften 22
Gewinn- und Verlustrechnung 35.
55
Gleislänge 1
Gleisumbauprogramm 8

Fahrkartendruckmaschinen 45
Fahrpreise 16 ;
Fahrpreisermäßigung 16
Fahrzeuge
Buchungsplan 31
Herstellung IV, 8, 57

30 A. Die Grundsätze der Finanzgebarung u. Wirtschaftsführung
Zugförderungskosten (Locomotive Run- Abstract €
ning Expenses),
(Traffic Expenses), Abstract D
(General Charges), Abstract E
(Law Charges),
(Parliamentary Expenses),
(Expenses of Rates Tribunal),
(Compensation — Accidents and
Losses —)
(Rates),
(Taxes),
(Tithe Rent Charges),
(Government Duty),
(National Insurance),

Arbeiter- und Angestellten-
versicherung
Gesundheits-, Kranken- und (Health, Pension &c.),
Ruhegehaltsversicherung
Arbeitslosenversicherung (Unemployment),
Gegenseitige Benutzung fremder (Running ”owers Abstract G
Strecken (Balance),
Gesamtverkehrsausgaben (Total Traffic Expenditure),
Wagenstandgeld und Wagen- (Mileage, Demurrage Abstract H
mieten and Wagon Hire
(Balance),
(Joint Lines),

Gemeinschaftlich betriebene
Linien

Sonstige

Gesamtausgaben

(Miscellaneous),
(Total Expenditure).

b) Die Teilrechnungen.
Für die wichtigsten Abschnitte werden besondere Teilrech-
nungen (Abstracts) geführt, die in dem oben wiedergegebenen
Buchungsplan bereits gekennzeichnet sind. Diese “Abstracts” stellen
im wesentlichen die Abrechnungen der einzelnen Abteilungen (Depart-
ments) dar. Doch ist dieser Gedanke nicht konsequent durchgeführt,
wie noch im einzelnen zu zeigen ist. Durch Gut- und Lastschrift
(transfer) zwischen den Rechnungsstellen der verschiedenen Ab-
teilungen werden die Kosten, die durch gegenseitige Leistungen
entstehen, ausgeglichen. Die so ausgeglichenen Beträge erscheinen
dann in den Gesamtzusammenstellungen unmittelbar auf der zuge-
hörigen Verrechnungsstelle in der Rechnung der kostenpflichtigen
Abteilung.

VIII. Überblick über die Tarifgestaltung 17
lungen des Tarifgerichtes lesen sich wie Gerichtssaalberichte, da
das englische Prozeßrecht eigenartige Formen für „Verhör‘“‘ und
„Kreuzverhör‘‘ der Vertreter der Eisenbahnverwaltungen zeitigt.
Sie sind aber eine allerdings etwas mühsam zu erschließende Fund-
grube für die Kenntnis der Theorien des Finanzwesens der Eisen-
bahnen. Auf Grund dieser Verhandlungen bestanden bis 1. Ja-
nuar 1928 Sätze für 7 Normaltarifklassen. An diesem Tage (appoin-
ted day) ist eine neue Klassifikation mit 21 Klassen durchgeführt
worden.

Diese normalen Klassen bestehen im wesentlichen aber nur in
der Theorie, da über 90% aller Güter zu Ausnahmetarifen oder zu
„Ausnahme-Ausnahmetarifen‘‘ (exceptionel exceptionel rates, d. h.
besondere Ermäßigungen der sonst gültigen Ausnahmetarife)
gefahren werden.

Der Verkehr zwischen Eisenbahn und Verfrachter spielt sich
wesentlich anders ab als auf dem Kontinent. Offizielle gedruckte
Tarife, die jedem Verfrachter zugänglich sind, werden nicht aus-
gegeben. Es gibt nur Privatarbeiten (A B C), die für einige Haupt-
orte die wichtigsten Sätze zusammenstellen. Es findet, ähnlich wie
dies bei der Schiffahrt der Fall ist, fast für jeden größeren Transport
eine Verhandlung über den Frachtsatz statt, bei der die Konkurrenz-
rücksichten eine außerordentliche Rolle spielen. Die so gewährten
Frachtsätze werden in das Tarifbuch der Abgangsstation eingetragen
und müssen jedem Dritten unter gleichen Bedingungen gewährt
werden (wenn dieser Gelegenheit hat, den Satz zu verlangen).
Kurze Befristung gewährter Vergünstigungen erschwert die Be-
nutzung durch andere Verfrachter.

Es braucht nicht erwähnt zu werden, daß die Tarifpolitik durch
die sehr starke Autokonkurrenz, insbesondere aber durch die Kon-
kurrenz des Seeweges ständig mehr erschwert wird.

Die LM S bemüht sich zurzeit für den sogenannten Mitläufer-
verkehr die untere Grenze für die Ausnahmetarife festzusetzen. Es
scheint aber, daß diese Arbeiten noch nicht zu dem Ziel geführt
haben, daß Konkurrenztarife unter dieser Grenze nicht mehr be-
Mlgt werden. Sie schätzt die festen und veränderlichen Kosten wie
olgt:
Vor dem Kriege Heute
Gesamteinnahme _ 100 / 100
Feste Kosten 36 48
Veränderliche Kosten I 2 32
Summe der Kosten 99} Betriebs- SO} Betriebs-
Gewinn 401 zahl 60 201 zahl 80
Homberger, Wirtschaftsführung

VII

Inhaltsverzeichnis
Seite

XI. Das System der Buchungen ..... . ...€e. .. 28
1. Die Betriebsrechnung für den Eisenbahnbetrieb 28
34

34

34

35

35

35

37

37

37

39

40

40

41

42

XII. Gewinn- und Verlustrechnung und Bilanz .........
1. Gewinn- und Verlustrechnung .. .....
2. Bilanz ........
XII. Abrechnung zwischen den Gesellschaften .........
1. Das Railway Clearing House ... (ER Hu
2. Abrechnung der Einnahmen ................
3. Abrechnung der gegenseitigen Leistungen ....

XIV. Verhältnis zur Postverwaltung ....................

XV. Anschlußgleise .........
XVI. Kassendienst .................
XVII. Rechnungsprüfung . .

40a... .....
2209494 41,00€ 8 VS 84

B. Besonderer Teil
Buchführung und Rechnungsstellung im einzelnen
I. Die Abrechnung der Verkehrseinnahmen. ..........
1. Personenverkehr ........
2. Güterverkehr

45
45
45
48
49
49
52

]l. Die Verrechnung der Gehälter und Löhne .........
1X. Die Materialbuchführung ....... SFR
Die Betriebsvorratskonten .................,
Die Verbuchung des Materialverbrauches .....
Besonderheiten der Materialbuchführung bei
der GW.,.......
IV. Buchung der sonstigen Ausgaben .................
V. Zusammenfassung der Buchungen ................
VI. Kostenermittlung in den Werkstätten ............
VII. Verwendung von Maschinen
Sachverzeichnis .......... ... 2.
Anlagen 1—9 am Schlusse des Buches

53
54
55
56
57
59

‚Englischer Text)
London Midland and Scottish Railway Company. ‘
First Tranship Station. | Date. Mi volco From

"o

Section).

Rly.

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SE 4 ‚Anlage 5a
AD A
Pro. No.__15 Bibüicinek & }
Unioaded. Revioaded,
hip Station. | —— m] a ——— Ann
Trans pP S on Date. | Checker. | Date. | Wgn. No. > Statior

GOODS INVOICE.

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No, of | Owner
Consign» and

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Note, Vagon.

nsignee and Address.

Description and
Marks of Goods

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= 78, cwts.

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Folio

s. d. | £ ss. d.
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1. a ——

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>cker’s * emarks as to condition,
oss, &c., to be inserted here.

Der englische Vordruck
hat die gleiche Größe

(Deutsche Übersetzung)
London Midland and Scottish Railway Company.

‚PErEEEA
Erste Umlade-Station | Datum ı !mjoiee

Von

Nach

Se

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35 7 Nr. der

Bar zZ | Consign«
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Eigentümer
und
Nr. des
Waggons

Empfänger und Adresse

Bezeichnung und
Zeichnung der Güter

Eisenbahn '

Wirkliches

A Keen

Cu em) Selbst angerollt
Ibs.] Tons. cwts. qrs. lbs.
E A————————

Invoice a. on
Goods arrived
fioods unloaded

Anlage 5b

Abteilung).
| Entladen Wieder beladen
| = Sa Pre Aa dd
Über Umladestation Datum ! Prüfer Datum | Wgn. Nr. | Nach | Prüfer

Güter-Invoice.

Buch Nr.

Nicht ängerollt

Hüte zu
Bun) nt
20. unte
die t

Aw’

Einheitspreis

Barvorschuß

ZU
zahlen

| Bar oder kurze | Langfristig
fristig gestundet gestundet

| or
'
© s d.

Jon” CcwT
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 z—)—— N

x Se da.

een

"N __ N  —
m >-h-;rgen des Prüfers über Zustand,
Verlust usw... sind hier einzusetzen

Inge
Cingang der „Inve'“*
Eingang der Güter
Güter ausagelader

XVH. Rechnungsprüfung

43

und die richtige Übertragung aus den Büchern der Gesellschaft
in die Schlußabrechnungen geprüft. Genauer werden die Rech-
nungen über die Kapitalrechnung geprüft. Die Tätigkeit beschränkt
sich auf reine Buchprüfung. Eine materielle Kritik der Finanz-
wirtschaft kommt nicht in Betracht.

Bei der GW findet diese Prüfung in gleicher Weise statt,
nur ist die Leitung in der Hand einer ‘“Chartered Accountant
Firm’’; diese Firmen üben in England ähnliche Funktionen aus
wie in Deutschland die Treuhand-Gesellschaften. Sie erfreuen sich
in England ganz besonderen Ansehens.

56 B. Buchführung und Rechnungsstellung im einzelnen
Auftrag werden zunächst benutzt als Grundlage für die Lohnliste.
Für die Aufstellung der Lohnliste werden die Adressiermaschine
(adressograph) und Rechenmaschine (borough) verwendet. Für den
Materialbedarf werden. für jeden Auftrag soviel Verlangzettel
ausgestellt, als Sorten von Betriebsvorräten erforderlich sind.
Der Auftragszettel über Material geht zunächst den Weg über
das ‘Stores Department”, wie auf Seite 51 ff. dargestellt, und kommt
dann zum ‘“Locomotive-Accountant”
Zur Weiterbehandlung der Lohn- und Stoffkarten wird dann
die Hollerithmaschine benutzt. Es wird je eine Lochkarte für
jede Lohnkarte und für jeden Verlangzettel von Material her-
gestellt. Auf der Lochkarte erscheinen die erforderlichen Angaben
über Nummer der Lokomotive, Teil der Lokomotive, Reparatur-
art, Verrechnungsstelle, Lohnkosten, Materialkosten, Gesamtgeld-
betrag usw., so daß die Maschine alle erforderlichen Angaben
liefert, wie sie notwendig sind zur Aufzeichnung der Reparatur-
kosten jedes einzelnen Teiles der Lokomotive und zur Abstimmung
mit den Buchungen des “Stores Department”. Hierbei werden
auch die zurückgewonnenen Altmaterialien bei jedem Auftrag
berücksichtigt. Zu den Materialkosten wird für Aufsicht und
Leitung ein fester Hundertsatz von 8 % zugeschlagen. Für Werk-
erhaltungskosten werden nach einem festen Schlüssel, der für
jeden einzelnen Teil der Werkstätten besonders aufgestellt ist,
Hundertsätze zugesetzt.
Für jede einzelne Lokomotive wird eine Karte geführt —
Engine History Card — (Anlage Nr. 8), die alle erforderlichen An-
gaben über die technische Beschaffenheit der Lokomotiven über
Auswechselung der Feuerbuchse, über schwere und leichte Repara-
turen, über die Verwendung der Lokomotiven, über die zurück-
gelegten Meilen seit der letzten leichten oder schweren Reparatur,
die jährlichen Kosten für leichte, schwere Betriebsreparaturen
und Reparaturen in den Betriebswerken, Gesamtsumme der
Reparaturkosten, zurückgelegte Meilen, Kohlenverbrauch und Tage
der Außerdienststellung enthält.
Um einen Begriff von dem Personalbedarf zu geben, möge
folgendes bemerkt werden. Der “Locomotive-Accountant” in Derby
rechnet die Kosten für einen Bezirk mit rund 3000 Lokomotiven
ab.. Ihm obliegt die Abrechnung über den Neubau und die
Unterhaltung der Lokomotiven, außerdem die Abrechnung über
die Löhne des Lokomotivpersonals, der Betriebsarbeiter in
den Betriebswerkstätten und die Verrechnung des Material-
verbrauches.

; +
®

Tag der Außer, |
dienstste!lung
EEE EN

Schwere Reparaturen
Zurückgelegre Meilen Kosten der Reparatur
seit der letzten e
schweren Reparatur a lı Beizag

Tag der Wieder
indienststellung

Lokomotive zugewiesen an: —
; Datum
nach

Bezirk

Datum
von

—_—_

—

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"ag der Außer
Aenststellung

nk
Leichte Reparaturen
Zurückgelegte Meilen
seit der letzten
schweren Reparatur

Tag der Wiedere
'ndienststellung

17.0.4050
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Schwere | Leichte
Reparaturen Reparaturen |

De.
A
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Untersuch, in d,
Betriebaswerkstatt
”

Zusammen
n

mM =
Zurückpgelegte
Meilen

Verausgabte
Kohle
(Tonnen)

Wochentage der Außerdienststellung
‘ahwere u. Jefont, Reparaturen und Überzähli zZ
Heparataren al Toesihlig Zusammen
‚Sn
|

dn
N

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En

/

{

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.‚@ 6A

a
+

A x

” Y Y__



‘Deutsche Übersetzung)
Privat und vertraulich.

Anlage 3b
London Midland and Scottish Railway Company.
Zusammenstellung der Personen- und Güterverkehrsstatistik. N
4 Wochen und Zusammenfassung für 16 Wochen, endigend am 24. April 1927, verglichen mit 1926. ‚Z Bibhoihelk $
"en Abnahme”

4 Wochen,

endigend _

ım 24, Apri
1927

Zu- oder Abnahme

Zusammen-
fassung für
'6 Wochen,
ndigend ar
4 April 19°"

%Zu- oder Abnahme
Bezeichnung

4 Wochen,
endigend
ım 24. April
1927

Zu- oder Abnahme

Zusammen-

fassung für

16 Wochen,

endigend am
74, April 1927

Bezeichnung
Zinheiten

Einheiten '

W%

Einheiten | On

Einheiten | 0%
Einnahme (Veröffentlichte Eisenbahn
verkehrseinnahmen)
Personen- und Gepäckverkehr
Reisende. ur. 00 KLEE
Andere als Reisende ,,,,

Zugmeilen für die Zuglokomotivstunde
Personen- und Gepäckverkehr........
(üterverkehr eng. 040000008

Zusammen, ........-

„‚okomotivmeilen für die Lokomotiv-
stunde
Personen- und Gepäckverkehr........
Güterverkebr. ....000000.00 anne

jüterverkehr
Güter ausschl. Rohstoffe ..........0.0...
Rohstoffe... eisen nn ann
U)
Lebensmittel a....00.0.00000000000 0400204

Güterwagenmeilen
Beladen,... .
"ORT see 00000

Zusammen........

ZUSAMMEN ........0-4

Gesamtsumme ..
„AEFERFEEFEEE MN
Lokomotivmeilen der eigenen Loko-
motiven
Dampf
Personen- und Gepäckverkehr,........
Güterverkehr .........00.0.00000.00000000-
Zusammen .........--.
Elektrisch '
Personen- und Gepäckverkehr.........
Güterverkehr. ......00000000000000-E
ZusamMeN.....00.00,00000
„‚okomotivmeilen im ganzen
Personen- und Gepäckverkehr,.........
Güterverkehr ..... SA
Zusammen. .....00000000
Dienstgut. .........0 +.
uesamtsumme -

Verhältnis der leeren zu den beladenen
GüterwagenmeileN ......000000000000040
üterwagenmeilen für die
ZUuzmMelle ur VEHERRRKKE KEEN
Zuglokomotivstunde ......0000000000001
Lokomotivstunde, .... 0.0000.000-

zefahrene Tonnen (schätzungsweise)
Güter ausschl. Rohstoffe .........0000000)
RohstOffe , 0.0000 200000000000 01000000
Kohle und KOK8,.....00.000000-- 2-4

Zusam —

Versandtonnen (schätzungsweise)
Güter ausschl. Rohstoffe...............
Rohstoffe . oc0rs000nnerer nenn N TSG
Xohle und Koks (verrechnet durch LMS

tüterhallen- und Ladehofbetrieb
Abgefertigto Tonnen ...............+-:-
Lohnkosten für die Tonne ...........0.«
Atunden für die Tone -.....0.00000.1

SE
Zugmeilen
Dampf
Personen- und Gepäckverkehr..........
Güterverkehr... 2. ever nr

Jurchschnittliche Ladung für den
Güterwagen
Güter ausschl. Rohstoffe ......... 4...
Rohstoffe .vrın ereere nenn enan nn LENG
Kohle und KOßSerrseserereeern nn

ZnaaHmmen.

Elektrisch
Personen- und Gepäckverkehr..........
Güterverkehr.........0...000000000 00h
Zusammen .... .00.00000n
Zugmeilen im ganzen
Personen- und Gepäckverkehr........,
Güterverkehr kr WERE HE KR

Zusammen .

Zu- und Abfuhr
5üter-Verkehrsabteilung
Pferdefuhrwerke
Beförderte Tonnen .........00000 404
Kosten für die Tonne ‚,........0.000
Kraftwagen
Beförderte Tonnen ........0..000000000
Xosten für die Tonne ‚.........00....
‚ür Pferdefuhrwerke und Kraft-
wägen im ganzen
3Beförderte Tonnen ve.
<osten für die Tonne ...............
Jurch Unternehmer befördert
Beförderte TonneD.......,...0.00.000
Kosten für die Tanr- een 000

Gesamtsumme
WE a.
“okomotivstunden der eigenen Loka
motiven
Dampf
Personen- und Gepäckverkehr.........
Güterverkehr 2u....0.000001 00000001000
Zusammen s........0.. +
Elektrisch
Personen- und Gepäckverkehr ,........
Güterverkehr.........0...000.0.0100 0
Zusammen .....000000000
Lokomotivstunden im ganzen ;
Personen- und Gepäckverkehr...... ..
Güterverkehr,........0.0..0.0.0000000000
ZusamMen,. ‚0.0.0.0...
Dienstgut.......0..00010
Gesamtsumm6e ....
> “—

’ersonalausgaben
Copfstand
EA
LokomotivdiensSt or...
AFEETAET
Zugstunden
Dampf
Personen- und Gepäckverkehr..........
GüfervVerKehf........0...000.0000000000 8
Zusammen ,....0.00.00000
Elektrisch
Personen- und Gepäckverkehr....... .
Güterverkehr..... ..0...0000.0000008 = 4
ZusammMeN ‚.....000000004
Zugstunden im ganzen
Personen- und Gep“-kverke*”
1)iterverkehr

Zusammen. .............
KAHN Ten ESSEEEEBEEEN RK EE ARE
Zusammen ..............
Gesamtsumme .......

jehälter und Löhne
BOfried are Her
"Ookomotivdienst ............11.11C
Zusammen ........2.....
A N 44 HE Ba CHE
Rohötoffe are TE
Zusammen ...........000
Gesamtsumme .......

«EN
Einnahmen für die
Zugmeile
*Personen- und Gepäckverkehr ........ |
+Güterverkehr.....0..0000000000000000000 0
%okomotivstunde
*Personen- nnd Gepäckverkehr........
Er VErKO eek kkka GERA FREE .
“ Verkehr mit den eigenen Lokomotiver + Verkehr auf den eigenen f“

d
——

«osten der Einnahmen CK KR
Guterverkehrseinnahmen steigen seit 1. Februar 1927
Astarn in halflıan Doaoriadar

Il. Die Abrechnung der Verkehrseinnahmen 47
waltung an einer Stelle abgerechnet, bei der LM S geschieht dies
in dem “Mineral-Managers Department’ in Derby.

Die Kohlenwagen werden auf Grund der Beklebezettel be-
fördert. In dem “Invoice’”” der Versandstation erscheint nur das
Gewicht, nicht die Fracht. In manchen Fällen werden auch diese
sInvoices’” nicht von der Versandstation, sondern von besonderen
“Depots’”” geschrieben, d. h. Stellen, die diese Arbeiten für einen
größeren Bezirk machen. Auf der Empfangsstation werden die
Invoices’” in Zusammenstellungen gebracht, die eine Gewichts-
abstimmung der Sendungen mit dem Versand ermöglichen. Die
“Consignment Notes’” schickt die Versandstation an die Zentral-
stelle. Dort wird jede Consignment Note auf eine Hollerithkarte
übertragen. Diese Karte enthält Lochungen für den Zahlungs-
pflichtigen, den Tag, den Monat des Versandes, Absendestation,
Empfangsstation, Gesellschaft der Empfangsstation, Beförderungs-
weg, Kohle oder Koks, Gewicht, Frachtsatz, Frachtbetrag, Satz
der Wagenmiete (Beförderung nicht in eigenen Wagen), Betrag
der Wagenmiete. Aus diesem Material wird zunächst die Rechnung
für jeden Zahlungspflichtigen geschrieben. Die Tabelliermaschine
stellt für diese Zwecke folgende Angaben zusammen:

Kohlenwerk,

Empfangsstation,

Eisenbahngesellschaft der Empfangsstation,
Tag,

Monat,

Gewicht,

Frachtsatz,

Satz für die Wagenmiete,

Rechnungsbetrag der Fracht,
Rechnungsbetrag der Wagemiete.

Außerdem schreibt die Tabelliermaschine für die Verteilung

der Frachten eine Zusammenstellung, die enthält:
Kohlenwerk,
Empfangsstation,
Gesellschaft der Empfangsstation,
Namen des Zahlungspflichtigen,
Beförderungsweg,
Datum,
Gewicht,
Frachtsatz,
Wagenmietsatz,
Fracht,
Wagenmiete.