Hauptprodukte betreiben, bei intensiver Wirtschaft erheblich besser da- stehen, als sogenannte Normalwirtschaften.” Der Plan Jansons ist bereits in Erfüllung gegangen. Seit dem L. Januar 1927 besteht in Ostpreußen tatsächlich ein Ring von 16 Betrieben mit einer Gesamtfläche von 184 000 Morgen. Noch st eine einheitliche Bewirtschaftung aller 16 Güter nicht. durch- geführt, aber Einkauf und Verkauf ist einheitlich organisiert, eine zentrale Beratung und Kontrolle besteht. Kredite werden gemein- sam beschafft, Viehbestände und Saatgut werden ausgetauscht, Außerordentlich bemerkenswert ist die Erklärung Jansons, daß für solche Konzernbildungen natürlich nur Güter mit „mehreren 1000 Morgen‘ in Betracht kommen. Ein ähnlicher Konzern, halb land- wirtschaftlich, halb industriell, ist die „Süddeutsc heZucker- AG. Mannheim“. Sie ist der größte landwirtschaftliche Betrieb Süddeutschlands und erstreckt sich über Bayern, Württemberg und Baden, In Baden allein bewirtschaftet sie 3500 ha in 16 gepachteten Großgütern (davon 6 starke und 9 standesherrlich), Außer Zucker- rüben baut die Gesellschaft Hülsenfrüchte, Raps, Kartoffeln, Acker- [rüchte, Ihr Viehbestand in Baden allein umfaßt 200 Pferde, 800 bis 1000 Stück Rindvieh und 300 Schweine, Sie betreibt drei‘ Bren- nereien. Na Die Standardisierung Ist schon die technische Rationalisierung innerhalb der Betriebe zu 90 Prozent eine Angelegenheit der Großbetriebe und Großbauern- wirtschaften, so ist dies in fast noch höherem Maße bei, der Rationalisierung der Produktenverwertung, bei der sogenannten Standardisierung der Fall. Die Herstellung garan- tiert‘ einheitlicher Markenware in großen Massen und in höchstens 3 oder 4 Qualitätsstufen (Standards) verschafften der amerikanischen Getreidewirtschaft, wie auch der holländischen und dänischen Molkereiwirtschaft und Gemüsekultur ihre unbestrittene Ueber- legenheit auf dem Weltmarkt. „Die dänische Butter überspringt die deutschen Zollgrenzen‘, klagte der Reichsernährungsminister Schiele im Haushaltsausschuß anläßlich der Beratungen zum Notprogramm. Unter dem Zwange dieser Tatsache mußten sogar die ostelbischen Junker erkennen, daß die wachsende Einfuhr ausländischer Marken- ware nach Deutschland weder mit nationalistischem Geschrei („Eßt Roggenbrot!“ — „Trinkt deutschen Wein!“ — „Kauft nur deutsche Butter!“), noch mit erhöhten Schutzzöllen allein bekämpft werden kann. Man mußte auch in Deutschland versuchen, den großen Vor- sprung des Auslandes auf diesem Gebiete nachzuholen. Schon 1924/25 wurden daher Studienkommissionen vom deutschen Landwirtschafts- rat und der deutschen Landwirtschaftsgesellschaft mit Reichshilfe nach Dänemark, Holland und die U, S, A. geschickt, um die Methoden der Standardproduktion und der Absatzorganisation zu studieren,