Was sich heute vor unseren Augen vollzieht, ist die Einbeziehung der kapitalistischen Landwirtschaft in den Gesamtprozeß der kapita- listischen Rationalisierung, ihre Verwandlung in eine agrarische Industrie, ihre teilweise Befreiung aus der‘ bisherigen Ge- bundenheit an Boden, Lage, Jahreszeiten und Klima, ihre Um- stellung auf Spezialisierung und Export und ihre Unterordnung unter das Diktat des großen Monopolkapitals. Das Junkerkapital wird mit. dem großen Finanzkapital verschmolzen, die Grenzen zwischen {ndustrie und Landwirtschaft werden verwischt und fließend, Die Bauernwirtschaft verteidigt inzwischen noch krampfhaft ihre Existenz, und zwar um den Preis der „Verelendung auf der Scholle“. Der vom Finanzkapital geleitete „Staatskapitalismus” in der Landwirtschaft wird die Ausbeutung der Landarbeiter ungeheuer verschärfen, die Proletarisierung der Bauernschaft beschleunigen und damit auch die Gefahr faschistischer Bewegungen, aber auch die Möglichkeit der Gewinnung der breiten ländlichen Massen für den revolutionären Kampf verstärken, Das Industrie- proletariat wird die Kosten in Form steigender Teuerung bezahlen müssen. Für die KPD, bedeutet diese Entwicklung die dringende Mahnung, sich der drei Millionen Landarbeiter und der sieben Millionen erwachsenen Mitglieder der bäuerlichen Klein- und Mittelbetriebe mit allen Kräften anzunehmen; sie in die proletarische Abwehrfront einzugliedern. Die jetzige Situation muß aus- genutzt werden, um auf dem Lande feste Stützpunkte und Ver- bindungen der revolutionären Einheitsfront zu schaffen.