Lenin - Bibliographie. Gesammelte Schriften. AnläßBlich des 50. Geburtstages Lenins wurde 1920 der Plan gefaßt, seine Schriften gesammelt (in russischer Sprache) herauszugeben. Diese Samm- lung wurde von L. Kamenew, dem Leiter des Lenin-Instituts in Moskau, Bol’Saja Dmitrowka 24, redigiert und in 19 Teile, zu 24 Büchern, zusammen- gefaßt.*) Es liegen heute also 725 Druckbogen vor, von denen allerdings rund 50 Bogen Kommentare und Dokumente aus der Geschichte der Kommu- nistischen Partei Rußlands enthalten. Diese Ausgabe enthält alles einiger- maBen Wichtige, was Lenin in den Jahren 1893—1923 geschrieben hat. Trob der vielen Einzelausgaben, die von Lenin-Schriften in allen Kultursprachen veranstaltet sind, stellt das Werk schon heute eine gewaltige Arbeitsleistung dar, denn es umfaßt neben den vielen frühen Broschüren auch die Menge der Zeitungs- und Zeitschriftenartikel des großen Toten, die meistens in illegalen oder in russischen Emigrantenorganen erschienen, vielfach unsigniert und dadurch schwer auffindbar sind.**) Diese vorliegende Ausgabe soll im Laufe der nächsten Jahre noch durch mehrere Bände ergänzt werden: 1. Durch Manuskripte, die für die Veröffentlichung bestimmt, dennoch nicht gedruckt vorliegen, 2. durch Arbeiten, die zuerst nicht für die Veröffentlichung bestimmt wären, sondern entweder nur für einen kleinen Kreis von Lenins PDartei- genossen oder als Vorarbeiten für spätere Werke und Schriften. Darunter befindet sich u. a. ein Artikel aus dem Jahre 1900 über Unterhandlungen mit Plechanow: „Wie die ‚Iskra‘ fast erloschen wäre“, „der Entwurf ‚eines Partei- programms“ von 1902, also ein anderer als der in der „Zarja“ veröffent- lichte, der eine Kollektivarbeit der Redaktionen der „Iskra“ und „Zarja“ ist, eine „Schilderung des zweiten Parteitages der Russ. Soz. Dem. Arbeiter- Partei“ aus dem Jahre 1903, drei Hefte einer Entgegnung an A. Bogdanow: „Aufzeichnungen eines einfachen Marxisten aus dem Gebiet der Philosophie‘ uU. a. m, 3. durch Entwürfe von Resolutionen, Beschlüssen, Berichten etec., 4. durch Briefe von Lenin. — Bisher konnten im Lenin-Institut rund 500 solcher Briefe gesammelt werden. Für sie sind allein mindestens zwei Bände zu rechnen. . *) Siehe darüber genauer: Kamenew, L. B.: Lenins literarisches Erbe (41 S.). Hamburg: Verlag Carl Hoym Nachf. 8°. **) Es sei darauf aufmerksam gemacht, daß die „Preußische Staats- bibliothek“ in Berlin, Unter den Linden, eine sehr annehmbare Sammlung von Lenin-Schriften zusammengebracht hat. Neben selbständigen, frühen Ausgaben solcher Broschüren, neueren russischen Originalausgaben und deutschen Übersekungen, verfügt die Bibliothek über eine ziemlich voll- ständige Sammlung von russischen Emigranten-Zeitschriften — u. a. „Iskra“, „Vpered“, „Proletarij“ —. Auch eine Reihe von russischen Parteitagsproto- kollen ete. sind vorhanden.