schaft abgelehnt und durch Androhung seines Rücktrittes die Bei- behaltung der Steuer oder aber die Herabsetzung der Ausgaben erzwungen. In den Vereinigten Staaten kam das gar nicht in Frage, weil nach dortigen staatsrechtlichen Begriffen Gallatin alles ge- tan hatte, was im Bereiche seiner Macht lag. c) Nach Gallatin. Schon unter dem Schatzsekretär Dallas, nach kurzer Tätig- keit zweier interimistischer Sekretäre Gallatins Nachfolger ®), nahm man es mit der haushaltmäßigen Gegenüberstellung der Ein- nahmen und Ausgaben nicht mehr so genau. Der Grund hierfür ist einmal in der Opposition der nach wie vor gegen jede selbstän- dige Betätigung der Exekutive hart ankämpfenden sehr einfluß- reichen Parteien zu suchen, andererseits auch in den Schwierig- keiten, die die annähernd genaue Abschätzung, besonders der unregelmäßig fließenden Einnahmen, durch den Schatzsekretär unmöglich machten. Dieser Tatsache kam der damals schon stetig wachsende Überschuß in den Einkünften der Vereinigten Staaten zu Hilfe, Besonders nach Beendigung des Krieges mit England gestaltete sich die Finanzlage zusehends günstiger. Die Ein- nahmen aus den Zöllen stiegen, die Fundierung und Tilgung der Staatsschulden machte gute Fortschritte, so daß 1836 der Über- schuß von 46 Millionen Dollars z. T. als unverzinsliches Darlehen an die Staaten verteilt werden konnte. Ein beträchtlicher Fehl- betrag im Staatsschatze hätte vielleicht den Wunsch nach Neu- ordnung wach werden lassen, doch die günstige Finanzlage ließ irgendwelche Bedenken gar nicht aufkommen. Die Schwierigkeit, die Einnahmen genau abzuschätzen, zeigte sich bei der Aufstellung ‚der tatsächlich gemachten Einnahmen, die von dem geschätzten Betrage immer erheblich abwichen. Doch das verursachte keine Überraschung, da man sich ja der Unzu- länglichkeit der aufgestellten Voranschläge bewußt war und alles andere als eine Übereinstimmung der Voranschläge mit den tat- sächlichen Einnahmen erwartete?). Wie erwähnt, gestatteten die ständig wachsenden Überschüsse eben eine so lockere Bindung der veranschlagten Einnahmen und Ausgaben, Und gerade auch diesen Jahr für Jahr steigenden Über- schüssen ist es zuzuschreiben, daß der Einfluß der Exekutive auf ') Bolles, II, S. 299. 3 Bolles, II, S. 526.