9 folgat. Das lautet doch: man muß mit dem geringsten Kraftaufwand die größte Leistung zu erzielen suchen. Die Haupt- und Zielleistung, für die alle anderen Leistungen nur Mittel zum Zweck sind, ist für sie der Gelderwerb. Steht nun der Arbeiter in festem Lohn, so muß er nach dem ökonomischen Prinzig versuchen, möglichst wenig zu arbeiten; natürlich so, daß es der Ar— heitgeber nicht merkt. Ich habe den Eindruck, daß diese Praxis jetzt häufiger angewendet wird als früher; das liegt dann an der besseren national⸗ zkonomischen Bildung der Arbeiter, die sich deren Prinzipien angeeignet haben und die Trugschlüsse ablehnen. Jede wirkliche seelenkundliche Beobachtung lehrt aber, daß die Freude an der eigenen Tä— tigkeit gradezu den Grundzug des gan— zen menschlichen Lebens bildet. Am rein— sten und stärksten zeigt sie sich, wenn die Tätigkeit ganz den eigenen Befähigungen und damit auch den eigenen Bewegungstrieben entspricht. Des— halb wäre die beste Volkswirtschaft die, der es gelänge, diesen Grundsatz am besten zur praktischen Geltung zu bringen. Daß die mannigfaltigen Be— gabungen der Menschen das möglich machen, kann kaum einem Zweifel unterliegen; daß es bisher viel zu wenig geschieht, ist auch ein Beweis da— für, daß wir eine eigentliche Volkswirtschaft noch nicht haben. Fehlleitung der Tätigkeiten. Es gibt aber noch andere ebenso zwingende Be— weise dafür. Wir haben grade in diesen Jahren eine sehr großze Wohnungsnot; es fehlen Häuser! Warum werden sie nicht gebaut? Fehlt es an Baumaterialien? Gewiß nicht; die sind reichlich in unserem Boden 'zu finden. Fehlt es an Arbei—