18 — Schuld tragen, die werden „erspart“, wie sie selbst oft mit Genugtuung Hunderte von Angestellten, Zehntausende von Arbeitern durch Rationalisie— rung erspart haben. Ich möchte aber den Ausdruck „Schuld“ noch erläutern. Ich würde es auf das Entschiedenste zu— rückweisen, wenn man den Teil der Schuld, die der Einzelne an solchen Einrichtungen trägt, irgendwie als einen Flecken auf seiner persönlichen Ehre ansehn wollte. Gewiß mag es unter ihnen auch anrüchige Persönlichkeiten geben; die große Mehrzahl auch des Unternehmertums besteht unzweifelhaft aus fittlich einwandfreien Persönlichkeiten, die jetzt nicht anders handeln können, als sie es unter dem Zwange der Einrichtungen tun. Deshalb eben wollen wir diesen Zwang, die Nächsten zu übervorteilen, als Einrichtung be— seitigen. Allerdings — der „freie Handel“ fällt im In— neren der Volkswirtschaft vollkommen aus; das ist die Hauptsache; denn er ist ja die Kampf⸗ form, in der jeder den Nächsten übervorteilen will, damit er nicht von ihm übervorteilt wird. Dem Kleinhandel haben sich viele zugewendet, die sonst keine Arbeit mehr fanden; für die wird durch die ihnen gemäße Arbeit gesorgt sein; es muß ja viel mehr als jetzt gearbeitet werden, nicht nur im Wohnungsbau, wenn jeder alles das haben soll, was er jetzt schmerzlich entbehrt. Warenhaus und Pojstscheckwesen. Im Übrigen haben die Warenhäuser die Zu— kunftsform der Warenverteilung vorweggenom— men. Ich selbst kannte allerdings noch kein Wa— renhaus, als ich 1893 das Postwarenhaus des Zukunftsstaates schilderte, aber es hat sicher auch schon damals welche gegeben, wie denn keine der