Banken solidarisch erklärt und Reformvorschläge abgelehnt. Eine Industrie, die auf diesem Standpunkt steht, hat kein Recht, sich über soziale Lasten zu beklagen. (Zu— stimmung.) Und wenn dieselbe Industrie noch Umlagen ein— hebt, um Frontkämpfer- und andere Büttelorganisationen zu unterstützen, hat sie erst recht kein Recht, sich über die sogzial— politischen Lasten zu beklagen. (Lebhafter Beifall.) Es ist uns der Vorwurf gemacht worden, daß wir aus der Koalition ausgetreten sind oder nicht wenigstens das Ministerium für soziale Verwaltung übernommen haben. Ist denn die Koalition damals, als sie noch bestand, von allen arbeitenden Menschen so gewünscht worden? (Zustimmung.) Hat man uns nicht in Arbeiter- und Angestelltenkreisen es vielfach übelgenommen, daß wir in die Koalition eingetreten sind? (Zustimmung.) Man häat uns für alles verantwortlich gemacht. Wenn in Wien die Straßenbahn stecken geblieben ist oder eine Frau schlecht entbunden hat, war die Sozialdemokratie schuld. Heiterkeit., Seien wir froh, daß die Koalition auseinander— ging, denn wäre sie nicht auseinandergegangen, so hätte das hei der damaligen Stimmung des Proletariats für die Partei und die Gewerkschaften unangenehme Konsequenzen haben können, es hätte sich mindestens ereignen können, daß Spal— hungen eingetreten wären. Ich muß schon sagen, mir ist die Einheit der Partei und der Gewerkschaften hbieber als die ganze Regiererei. (Lebhafter Bei— fall.) Diese Periode nach der Koalition mußte kommen, damit der Beweis geliefert wird, daß es nicht gleichgültig ist, in welchen Händen die Verwaltung des Staates liegt. (Leb— hafte Zustimmung.) Unsere Genossen haben die Regiererei vielfach nur von der einen Seite gesehen, daß jeden Tag ein neues Gesetz im Staatsblatt gestanden ist. Sie haben ver— gessen, daß, wer die Verwaltung im Staate hat, auch die Macht im Staate hat. Und daß unsere Beamten bei der Alkten— erledigung sehr viel Spürsinn dafür haben, ob ein Sozial— demokrat oder ein Christlichsozialer oben ist. Und wenn ver— langt wird, daß das Ministerium für soziale Verwaltung allein von uns übernommen werden sollte, so müßten Sie ern den Mann finden, der sich dazu hergibt, unter dem Zepte: Seipels ein Amt zu leiten. Weder ich noch ein anderer hätten, zͤhne uns zu prostituieren, auch nur acht Tage in einem solchen Kabinett aushalten können. Wenn wir regieren sollen, muß die ganze Vartei und die ganze Gewerk—