den Steigerung der Schulbesuche im Museum äußert. Bis 25 Schulklassen, deren Eintritt vollkommen frei ist, besu- chen an einem Vormittage zuweilen das Museum. Aus diesem Anlaß wurden auch besondere Aufstellungen heimatlicher Objekte geschaffen und durch deutliche Hinweise hervorgehoben. Trotz dieser intensiven volksbildnerischen Tätigkeit wurde doch in der Nachkriegszeit auch der innere Wissenschaftliche Betrieb, welcher das Museum erst zu einer Forschungsstätte macht, ungeachtet der starken territorialen Einschränkung Österreichs, im alten Um- fange wieder aufgenommen, da die Wissenschaft Blücklicherweise an keine politischen Grenzen ge- bunden erscheint und die reichen wissenschaftlichen Schätze des Museums einen internationalen Verkehr zur Folge haben. In dieser Hinsicht nimmt das Naturhisto- Tische Museum im Gegensatz zu den Landesmuseen Innerhalb der Republik, mit welchen eine Abgrenzung der Arbeitsgebiete angebahnt wurde, nach wie vor eine Welt- Stellung ein, deren Aufrechterhaltung allerdings wegen vollständiger Unzulänglichkeit der Mittel für Neuer- werbungen nur mit größter Mühe gelingen kann. Zur teilweisen Abhilfe dieses Notstandes wurde über Anregung von Vertretern des Museums vor fünf Jahren der Verein der Freunde des Natur- historischen Museums gegründet, in dessen Aus- Schuß die Abteilungsleiter Virilstimmen haben. Der Verein leistete auch bereits sehr Ersprießliches für das Museum durch Ankauf kostspieliger Objekte, DS des Meteoriten von Lanzenkirchen und der 1 ilianischen Riesenschlange. (Anaconda), durch DS der hohen Aufstellungskosten einzelner Me ekte (Nilpferd usw.), Gewährung von Subven- Büche, für wissenschaftliche Reisen und Ausgrabungen, en ernachschaffungen und anderes. Die Gesamt- Ta der vom Verein dem Museum bisher zur her fügung gestellten Mittel reicht an 35.000 Schilling ersche Ein besonderer Vorteil für das Museum Fall Sit auch darin gelegen, daß in dringenden a die sofortige Bereitstellung von Geldmitteln den Verein gewährleistet wird. ‚Auch andere Korporationen, wie die Handels- in nn stehen mit einzelnen Abteilungen des Museums Wi as üdler Beziehung, wofür beispielsweise die preis 8 eines Metallmikroskopes im Anschaffungs- Sraphie 3000 Schilling an die Mineralogisch-petro- Vermäch e Abteilung einen Beweis bildet. Auch durch historisdn von Privatsammlungen wird das Natur- in Vo he Museum andauernd vermehrt, wie erst Plane riühre durch die erstklassige Sammlung von Gsah üspinnern (Saturniidae) aus dem Nachlasse Rob. T wandners. Angche der Ungunst der Verhältnisse haben einzelne Währu Örige des Museums über Einladung und Ge- S tollen der erforderlichen Mittel durch ausländische ausführ Im Laufe der letzten Jahre längere Reisen en können. So hielt Prof. Dr. F. X. Schaffer weimal Kurse am Pomona College in Claremont Kalifornien), und benützte die Rückfahrten zu Be- uchen von Honolulu, Japan, Java, Australien und Neuseeland, Dr.. V. Pietschmann folgte im Vor- ahre einer Einladung an das Bishopmuseum in donolulu, Dr. Otto Pesta hatte längeren Aufent- 1alt in Holland, Dr. F. Maid] in Ithaka (U. S. A.)}, Ir. H. Zerny machte eine längere zoologische ;tudienreise . in das Amazonasgebiet und Dr. V. ‚ebzelter hatte einen zweijährigen Aufenthalt in yüdafrika zum Zwecke anthropologischer Forschun- zen. Auch zahlreiche auswärtige Kongresse wurden ‚on Angehörigen des Museums besucht. Fast sämtliche Angehörige des Naturhistorischen Yuseums entfalten aber auch eine reiche publizisti- iche Tätigkeit. Soweit diese rein fachlicher Art ist, ırscheinen die betreffenden Arbeiten vorzugsweise n den von den Abteilungen des Museums erhaltenen \nnalen des Naturhistorischen Museums, lurch deren Abgabe im Tausche rund 540 wertvolle Zeitschriften aus allen Teilen der Welt erworben verden. Volksbildnerischen Zwecken dient eine Serie von /eröffentlichungen, in denen in knapper Form Spezial- ‚ebiete naturwissenschaftlicher Forschung, sowie ein- jelne Teile der Sammlungen des Hauses als Sonder- ührer behandelt sind. Eine solche Serie wurde vom /erein der Freunde ins Leben gerufen und findet eine Fortsetzung im Österreichischen Bundesverlag ür Unterricht, Wissenschaft und Kunst. Eine Folge ‚on Flugblättern ist gegenwärtig im Erscheinen be- zriffen. Auch für die Tagespresse gibt das Museum n aktuellen Fragen häufig und bereitwillig Nach- :ichten. Die Ungunst der Zeit verhinderte es in den abge- aufenen zehn Jahren doch nicht, auch eine Reihe bau- icher' Umgestaltungen im Museum durchzuführen, wie zum Beispiel die Erneuerung der Heizanlage, die Schaffung einer besonderen‘ Heizung für die weltbe- -ühmte Meteoritensammlung, die Einrichtung einer nodernen Alarmanlage und die Einleitung des elek- rischen Licht- und Kraftstromes. Die alten Traditionen und Aufgaben, die das Yuseum zu einem Institut von Weltruf gemacht ı1aben, wurden demnach in den letzten zehn Jahren veitergepflegt und so das wertvolle Kulturgut, das n den Sammlungen des Naturhistorischen Museums iegt, ohne KEinbuße erhalten. Dank der Unter- ;tützung durch die vorgesetzten Behörden und lie breite Öffentlichkeit, konnten daneben auch lie vielfältigen neuen Aufgaben übernommen wer- den, die bislang wenig berücksichtigt worden wa- ‚en, aber geeignet sind, den Kontakt zwischen Yuseum und Besucher immer inniger zu gestalten und mmer stärker das Bewußtsein zu festigen, daß gerade lie alten Kulturgüter das wertvollste Ak- -wyum Österreichs sind.