war ursprünglich für einen Belag von 40 Wöchnerinnen eingerichtet. Im Jahre 1921 wurde ein Zubau aufge- führt und das Frauenhospiz bietet nunmehr Raum {ür 85 Betten. In den letzten fünf Jahren sind 14.048, seit Bestand über 25.000 Kinder in der Anstalt ge- boren worden. Während des Krieges stand das “rauenhospiz so wie die beiden FErholungsheime in militärischer Verwendung. Durch die in der letzten Kriegszeit und in der frühen Nachkriegszeit erfolgten Aenderungen des Krankenversicherungsgesetzes war es möglich gewor- den, dem Mutterschutz eine entsprechende Säuglings- und Kleinkinderfürsorge anzugliedern, was durch Er- richtung von eigenen Säuglingsfürsorgestellen und Kinderambulatorien und durch Zusammenarbeit mit privaten, staatlichen und Gemeinde-FEinrichtungen ge- schah. Im Jahre 1926 wurden in dieser Weise in Wien und in der Provinz 70.744 Säuglinge und [5.320 Kleinkinder in Spezialambulatorien fürsorgerisch erfaßt. Die überwiegende Mehrzahl der Säuglinge und Kleinkinder, namentlich der Provinzmitglieder, wird im Rahmen der Familienversicherung von den zu- ständigen Sprengel- und Fachärzten betreut. In großzügiger Weise wurde die Erholungsfür- sorge für vorschul- und schulpflichtige Kin- der organisiert. Seit IQ921 werden durch die „Ver- einigte Krankenkassenhilfe für tuberkulös gefährdete Kinder” alljährlich Tausende solcher Kinder auf Kosten des Verbandes in Heilstätten und Erholungs- heimen, sowie in Seebädern untergebracht, daneben werden in Gemeinschaft mit dem Wiener Jugendamt, sowie mit der niederösterreichischen Landesregierung Ferienaktionen für Schulkinder organisiert, die einen großen Umfang angenommen haben und die Kassen finanziell stark belasten. Im Jahre 1926 wurden 1050 Kinder in Heilstätten und Kurorten durch 60.442 Tage und 2050 Kinder durch 71.750 Tage in Erholungsheimen versoret. In der Reichsanstalt für Yutter- und Säuglingsfürsorge übernahm der Verband m Jahre 1926 in 161 Fällen für 5203 Tage die Zahlung der Verpflegsgebühren., Auch die von den angeschlossenen Krankenkassen seit dem Sommer 1918 betriebene Lehrlingsfür- zorgeaktion geht so wie manche andere Fürsorge- ätigkeit, auf die hier nicht weiter eingegangen werden sann, auf die Initiative des Wiener Kassenverbandes zurück, der überhaupt seit seinem Bestande auf jedem Gebiete der Sozialpolitik anregend und befruchtend zewirkt hat. So sei nur seiner Tätigkeit auf dem für .hn etwas abseits gelegenen Gebiete des Waoh- ı1ungswesens Erwähnung getan, die in der 1012 ırfolgten Gründung der „Gemeinnützigen Bau- und Wohnungsgenossenschaft der Krankenkassen Wiens ınd Niederösterreichs” besteht und in den Jahren 913 und I014 zum Bau von drei großen Wohnan- agen in Wien-Simmering, Wien-Floridsdorf und Wr.-Neustadt mit zusammen 631 Kleinwohnungen für Krankenkassenmitglieder führte. Im Jahre 1927 ist auf Grund des Krankenkassen- »rganisationsgesetzes von IQ26 eine durchgreifende \enderung im organisatorischen Aufbau des Verbandes durch Auflösung und Ausscheidung der Wiener Ge- 10ssenschaftskrankenkassen und der Allgemeinen Ar- reiter-Krankenkasse in Wien eingetreten. Diese bei- den Kassengruppen haben sich mit der außerhalb des Verbandes gestandenen Wiener Bezirkskrankenkasse zur Arbeiter-Krankenversicherungskasse Wien verschmolzen, die 480.000 Mitglieder zählt und ab I. Jänner 1028 die bis dahin vom Verbande bereitgestellten Sachleistungen in eigenem Wirkungs- kreise ihren Mitgliedern zur Verfügung stellt. Als Zweckverband fungiert daher ab I. Jänner 1928 der Verband nur mehr für die Kassen in Niederösterreich. sowie für die burgenländische Landeskrankenkasse, ARBEITER-KRANKENVERSICHERUNGSKASSE WIEN Die Arbeiter-Krankenversicherungskasse Wien ist das Ergebnis jahrelanger Bemühungen, der Zersplitterung des Krankenkassenwesens in der Haupt- stadt der Republik Einhalt zu tun und damit die un- zrläßliche Voraussetzung für eine möglichst weitgehende Ausgestaltung der Leistungen der Krankenversicherung zu schaffen. Den unmittelbaren Anstoß zu ihrer Errich- tung gab das Inslebentreten des Krankenkassenorganisa- tionsgesetzes, dessen Auswirkungen sich als eine ernst- liche Bedrohung des Weiterbestandes einer großen Zahl der in Wien in diesem Zeitpunkt bestandenen Genossen- schaftskrankenkassen darstellten. Aus der mit 1. Mai 1927 erfolgten Zusammenlegung dieser Genossenschafts- krankenkassen, der ehemaligen Wiener‘ Bezirks- krankenkasse und der ältesten und orößten Vereins- srankenkasse Oesterreichs, der Allgemeinen Arbeiter-Kranken- und Unterstützungskasse n Wien, entstand das neue Kassengebilde, das mit Fug ınd Recht als die Finheitskasse der Wiener Arbeiter Jezeichnet werden darf. Umfaßt sie doch nicht weniger als und 480.000 Versicherte, das sind vier Fünftel aller in Wien beschäftigten manuellen Arbeiter und Hausgehilfen. Schon in der verhältnismäßig kurzen Zeit des Bestan- les des größten Institutes der österreichischen 5ozialversicherung werden die Vorteile der Kassen- conzentration deutlich sichtbar. Die Errichtung von Zezirksstellen — gegenwärtig sind 19 in Funktion, weitere ‚wei gehen ihrer Vollendung entgegen — in welchen alle \insprüche auf Kassenleistungen zu erheben sind, er- paren den Mitgliedern Zeitverlust und Fahrspesen.