Minister a. D. Buchinger, der mehrere Jahre als Landwirtschaftsminister der österreichischen Landwirt- schaft außerordentliche Dienste geleistet hat und der ıunmehr als Obmann der großen niederösterreichi- schen Zentralkasse und Präsident der neu gegründeten Girozentrale der Förderung des landwirtschaftlichen Genossenschaftswesens seine ganze Aufmerksamkeit ınd seine große Arbeitskraft widmet. Unter dieser Führung kann denn die österreichi- sche Landwirtschaft, wie diese Zeilen hoffentlich ent- ıehmen lassen, nicht nur einen höchst befriedigenden Rückblick über ihre bereits erzielten Ergebnisse und Fortschritte nehmen, sondern auch vertrauensvollen Ylutes in die Zukunft sehen. Gewiß werden noch jele Hemmungen und Hindernisse überwunden werden müssen, werden neue Schwierigkeiten, ja crisenhafte Gefahren bekämpft werden müssen; wer ıber aus dem Chaos und aus größter Beengung und Dürftigkeit so wie die österreichische Landwirtschaft len Weg ins Freie gewonnen hat, dem wird wohl ıuch das erfolgreiche Weiterschreiten auf der nun- nehr schon besser und breiter gewordenen Bahn ıicht mehr unmöglich gemacht werden können. Die andwirtschaftlichen Hauptkörperschaften werden edenfalls, nach wie vor, am Platze sein, um der ;sterreichischen Land- und Forstwirtschaft in ihrem Wirtschaftskampfe führend und helfend zur Seite zu stehen. Messepavillon der n.-ö. Landes-Landwirtschaftskammer und des Verbandes länd- licher Genossenschaften in Niederösterreich auf der Wiener Messe DIE ÖSTERREICHISCHE LAND- UND FORSTWIRTSCHAFTS- GESELLSCHAFT IN WIEN Die Oesterreichische Land- und Forstwirt- ;haftsgesellschaft in Wien ist aus der am 3. Ok- ‘Ober 1807 unter dem Protektorate des FErzherzogs lohann gegründeten k. k. priv. Landwirtschaftsge- jellschaft in Wien hervorgegangen. Bis ungefähr zur Mitte des vorigen Jahrhunderts hat die Gesellschaft ihr Tätigkeitsgebiet über ganz Oesterreich erstreckt. Mit der Michtung von Fachkörperschaften in den übrigen Kron- Ändern schränkte sie ihre Wirksamkeit mehr auf das „and Niederösterreich ein, ohne jedoch den Zusammen- hang mit ihrer ursprünglichen Bestimmung als Reichs- Yr'ganisation zu verlieren. Die Errichtung eines eigenen Vereinshauses in der Inneren Stadt ermöglichte es hr, für ihre umfassende Tätigkeit die erforderlichen Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen. Als im Jahre 1008 der Landeskulturrat für Niederösterreich gegründet wurde, dehnte die Gesellschaft ihr erfolgreiches Arbeits- feld auf alle im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder wieder mehr aus. Den Aenderungen der politi- schen und wirtschaftlichen Verhältnisse, wie sie durch lie Errichtung der Republik Oesterreich gegeben waren, yaßte sich die Gesellschaft durch Ausbau ihrer inneren Drganisation an, was schließlich auch äußerlich durch den Wechsel des Namens in die einer „Oesterreichi- ıchen Land- und Forstwirtschaftsgesellschaft n Wien” im Jahre 1928 zum Ausdruck gebracht wurde. Die Bedeutung, welche der Oesterreichischhen Land- ınd Forstwirtschaftsgesellschaft unter den landwirtschaft- ichen Organisationen in den letzten zehn Jahren zu- sommt, ist nur voll durch einen kurzen Rücblic ‚uf die Geschichte ihrer Leistungen auf land- und orstwirtschaftlichhem Gebiete seit ihrer Gündung zu ırfassen. In der Zeit ihrer Funktion als Hauptkörper- ;ichaft des Landes Niederösterreich verfügte sie über 5taats- und Landessubventionen und gründete darauf hre Förderungsmaßnahmen zur Hebung aller Zweige ler Bodenkultur. Die Fühlung mit.der landwirtschaftlichen Bevölkerung unterhielt sie durch ihre 61 Bezirksvereine