DIE EINFÜHRUNG ELEKTRISCHER ZUGFÖRDERUNG AUF DEN ÖSTERREICHISCHEN BUNDESBAHNEN Von Ing. Paul Dittes Elektrisierungsdirektor der österreichischen Bundesbahnen. Unter dem Zwange der durch ‚den unheilvollen Ausgang des Weltkrieges geschaffenen politischen ınd wirtschafllichen Verhältnisse und unter dem Fin- drucke einer nicht nur die gesamte Volkswirtschaft, das Verkehrsleben und die industrielle Tätigkeit, sondern auch jeden einzelnen auf das schwerste schädigenden Kohlennot ist die junge Republik Öster- reich anfangs 1019 an die Verwirklichung eines Ge- dankens herangetreten, der schon seit der Jahrhundert- wende das alte Österreich intensiv beschäftigt hatte: durch den Ausbau geeigneter Wasserkräfte, mit denen die Natur Österreich verhältnismäßig reich bedacht hat, neue Energiequellen zu. erschließen und Jurch die Nutzbarmachung der „weißen Kohle“ den völligen Mangel an hochwertiger Steinkohle möglichst vettzumachen. Die schon vor dem Kriege von der ehemaligen österreichischen Staatseisenbahnverwaltung durch- geführten weit ausgreifenden Studien und Vorarbeiten haben es ermöglicht, daß im Jahre I019 mit den Arbeiten für die Elektrisierung der Arlbergstredke und der Salzkammergutlinie ohne Verzug begonnen werden konnte. Nachdem auf Grund der Gesetze vom 20. Dezember I919 und 20. Mai 1920 mit den ersten Arbeiten für die Elektrisierung der Strek- Ken westlich von Innsbruck und der Linie Stainach-Irdning-Attnang-Puchheim begonnen worden war, erfolgte im Juli 1920 durch die Natio- aalversammlung die Annahme eines Gesetzes betref- fend die Einführung der elektrischen Zugförderung auf den ‘österreichischen Bundesbahnen, nach dem unter dem Gesichtspunkte einer die großen Durch- zugslinien des Gesamtnetzes schrittweise erfassenden Elektrisierung in einem ersten Bauabschnitt die Arlberg- »ahn (Innsbruck--Landeck-Bludenz), die Vorarlberger- bahn (Bludenz-Bregenz—-Reichsgrenze, einschließ- lich der Nebenlinien), die Westbahnteilstrecken Salz- burg-Schwarzach-St, Veit-Wörgl, die Tauernbahn Schwarzach-St. Veit-Spittal-Millstättersee und schließ- lich die Salzkammergutlinie Stainach-Irdning—Attnang- Puchheim auf elektrischen Betrieb umgewandelt werden sollten. Im Rahmen der in den Jahren 1924 und 1025 ge- ührten langwierigen Verhandlungen zur finanziellen Sicherstellung der Fortführung des Elektrisierungs- aues erfuhr der oben. angeführte Plan eine Modifi- cation in dem Sinne, daß die Tauernbahnstrecke Schwarzach-St. Veit-Spittal-Millstättersee aus zwin- zenden wirtschaftlichen Gründen vorläufig aus dem Elektrisierungsprogramm ausgeschaltet, dagegen die Stredke Kufstein-Wörgl-Innsbruck-Bren- ner. in die Elektrisierung miteinbezogen wurde. Damit ergab sich für das zunächst durchzuführende und bis Anfang 1929 zum Abschluß zu bringende Elektrisierungsprogramm der aus der Übersichtskarte Abb. I ersichtliche Streckenkomplex mit einer Gesamt- länge von 623 km, von denen 300 km zweigeleisig und 323 km eingeleisig sind. Die Verkehrsleistung v rach Ämstellen ‚ana -Puchheim stelle „x % Bahrlim ak U ofepnm 2 na anathener @ Bahneigene ?% rkratwerba füp eleßtischen Rahr Cap Bahnfremde Wasserkrafhwerke /Ür elehtrischen Bahnbetriet ni — Übertragungsteitungen. 8 ÜUnterwerke, (Abb. 1.) Die elektrifizierten Linien der Bundesbahnen "Lab fe