zut wie nichts. Im Jahre 1925 wurde zwar der Ausbau ler Tilliacherstraße, der schon vor dem Kriege begonnen worden war, wieder in Angriff genommen, doch erst seit 1027 etwas großzügiger fortgesetzt. Im Jahre 1926 wurde mit besonderen neuzeitlichen Instand- zetzungen auf Bundesstraßen begonnen. Hiefür standen auf Rechnung der außerordentlichen Straßenbaudotation in jenem Jahre S 150.000’°— zur Verfügung, die haupt- sächlich zu einer Verbesserung der Salzburgerstraße in und bei Wattens verwendet wurden. Erst im Jahre 1927 kam der Straßenbau wieder in Schwung. In diesem Jahre ;tanden Beträge für eine Straßenverbesserung in Seefeld und für den Ausbau der Straße Kufstein-Endach zur Verfügung. Im gleichen Jahre wurde auch der auf zehn Jahre in Aussicht genommene Umbau der Salzburger- straße von Mühlau nach Wörgl endlich begonnen, lurch den diese äußerst wichtige, aber durch Jahrzehnte im Ausbau vernachlässigte Straße, in einen neuzeitlichen Verkehrsweg ersten Ranges umgewandelt werden soll. Hiefür stehen vorläufig jährlich S 600.000'—- zur Ver- fügung. Besonders bedeutungsvoll aber ist das Jahr 1928 durch lie Inangriffnahme des planmäßigen neuzeitlichen Aus- jaues der österr. Bundesstraßen. Hiefür wurde in diesem Jahre dem Lande Tirol aus dem Sonderkredite für den Ausbau ein Betrag von $ 1,500.000°—- gewidmet. Ins- gesamt sind bis Ende 1928 an neuzeitlichen Belägen in Tirol auf Bundesstraßen 522 km vorhanden. Diese be- änden sich vor allem im Bereiche von Innsbruck, das bezüglich seiner Ausfallstraßen zunächst Berücksichtigung finden soll, aber auch Ueberlandstrecken, wie zwischen Weer und Schwaz und Dirschenbach-Unterpettnau im Zuge der Straße Zirl-Telfs und zwischen Landeck und Prutz wurden mit neuzeitlichen Belägen versehen. Es wurden bisher folgende Orte bedacht: Reutte, St. Anton, Landeck, Imst, Telfs, dies mit einer 4’7 km langen Aus- fallstrecke in der Richtung Innsbruck, dann Kufstein, Kitzbühel, Matrei und Steinach. Diese Tätigkeit wird im Jahre 1920 fortgesetzt werden und es werden sich vor- aussichtlich bald auch Zirl, Mühlau, Hall, Lienz u. a. neuzeitlicher staubfreier Beläge erfreuen. Auch die Brennerstraße dürfte noch im Jahre 1920 bis zur Stefans- »rücke (0°3 km) einen neuzeitlichen Belag erhalten, so laß die Strecke Schwaz-Innsbruck-Telfs der Ost-West- verbindung unseres Landes in einer Länge von 552 km bis längstens 1031 geschlossen ausgebaut sein wird. Tiroler Fremdenverkehrswesen. Um den Wiederaufbau des nach dem Kriege schwer larnieder liegenden Fremdenverkehrswesens in geordnete 3Zahnen lenken zu können, wurde durch das Landes- zesetz vom 15. Dezember 1920 zur Wahrnehmung, ”örderung und Vertretung der Interessen des Fremden- ‚erkehrs in Tirol ein Landesverkehrsamt errichtet. Als yeratende und beschließende Körperschaft besteht ein ‚andesverkehrsrat. Gleichzeitig wurde auch die Tiroler ‚andesverkehrszentrale, reg. Gen. m. b. H. ge- ıründet, die ein eigenes Reisebüro, das Tiroler Landes- Zeisebüro in Innsbruck mit 14 Zweigstellen, eine Pro- ‚agandaabteilung, eine Bau- und eine Steuerberatungs- ;telle besitzt und die Geschäftsführung des Postkraft- vagenverkehrs in Tirol besorgt. Die Organisation am „ande selbst gliedert sich in die einzelnen Verkehrs- ‚ereine, die entsprechend den wirtschaftlichen und geo- sraphischen Verhältnissen zu Gebiets- und zu Bezirks- ‚erbänden zusammengeschlossen sind. Derzeit bestehen in Tirol insgesamt 2700 Gaststätten, larunter ungefähr 1700 Fremdenherbergen mit rund 10.000 Fremdenbetten, zu denen noch eine große Zahl ‚on Fremdenbetten in privaten Wohnungen dazuzu- ‚echnen sind. Infolge der überaus großen Steigerung les Verkehrs hat sich die Zahl der. Postkraftwagen- inien von 8-10 vor dem Kriege auf 26 erhöht. Außerdem bestehen zirka 30 periodische Kraftwagen- inien. Neben dem Bundesbahnnetz sind in Tirol 7 Lokal- »ahnen und 2 Schiffahrtsunternehmen. Die neueste ‚echnische Errungenschaft der Personenbeförderung Jurch Seilschwebebahnen ist durch vier Betriebe ver- reten. Weiters besitzt Tirol einen Flughafen in Innsbruck, der regelmäßig von mehreren internationalen Fluglinien angeflogen wird. KÄRNTENS WIEDERAUFBAU Die durch den Umsturz notwendig gewordene staat- üiche Neuordnung wurde in Kärnten wegen des Durch- narsches starker Truppenteile der zusammengebrochenen Südwestfront erschwert, dessen ungeachtet aber schon in der ersten Novemberhälfte 1918 durchgeführt. Bald darauf wurde Kärnten durch den Einbruch der Jugoslawen der Schauplatz blutiger Kämpfe, die 200 Tote und 800 Ver- wundete kosteten und dem Land auch großen materiellen Schaden zufügten. Nach der erfolgreichen Volksabstimmung vom 10. Oktober 1920 setzte rege Wiederaufbauarbeit ain, nicht zuletzt in geistiger Hinsicht. Vor allem wurde den reichen Schätzen des Landes an alten Kultur- gütern mehr Aufmerksamkeit geschenkt als bisher. Die Aufdeckungsarbeiten im kunstgeschichtlich berühmten Gurker Dome, die großartige, vielfach unerwartete Er- gebnisse brachten, die Sicherung des Schlosses Straßburg zegen weiteren Verfall, die Restaurierung des Domes in Maria Saal, wo gleichfalls wertvolle Fresken aufgedeckt ınd gesichert wurden, der Hl. Kreuz-Kirche in Prerau ei Villach, des Landhauses in Klagenfurt, wo dem Cärntner Landtag endlich ein würdiger Sitzungssaal ge- ;ichhaffen wurde, des Rathauses in St. Veit, eines Barock- jaues von edlen und reichen Formen, die Wiederher- stellungsarbeiten an zahlreichen kleineren, kunsthistorisch bedeutsamen Kirchen und anderen Denkmälern, die argebnisreichen, vom Archäologischen Institut in Wien im Zinvernehmen mit dem Geschichtsverein für Kärnten durchgeführten Ausgrabungen am Zollfeld, bei St. Paul im Lavanttal und bei Feistritz im Drautale usw. geben Zeugnis von einer liebevollen, trotz der schwierigen Wirt- ;chaftsverhältnisse auch zu Opfern bereiten Pflege geschicht- iche Kulturgüter durch Bund, Land. Gemeinden und PP