3. Begrüßungsrede des Obmanns der Bremer Werkqgruppe, Generalkonsul Dr. h. c. Roselius Generalkonsul Dr. h. c. Roselius: Meine hochverehrten Damen! Sehr geehrte Herren! Ich bitte Sie, am heutigen Tage eines Mannes zu gedenken, der besser wie irgendein anderer lange Jahre das Panir des Werkbundes in Bremen getragen hat. Wir alle schulden Dankbarkeit dem kleinen Manne mit dem starken Kopf und dem Sinn für Schönheit und Kunst, dessen Name im Deutschen Werkbund nicht vergessen werden wird. Meine Worte gelten dem früheren Obmann des Deutschen Werk— bundes in Bremen, dem Andenken des Herrn Leopold Biermann. Ich bitte Sie, dem Toten die wohlverdiente Ehrung zu bereiten und sich von Ihren Sitzen zu erheben. Der Werkbundgedanke hat im Nordwesten Deutschlands und wohl besonders hier im schönen alten Bremen lebhaften Widerhall gefunden. Bringt er uns doch näher den Meistern, die diese Stadt erbauten. Die Altstadt Bremens gibt gute und starke Kunde von Werken unserer Vorfahren. Im Herzen ist uns die Saat der Väter aufgegangen, als ein Weckruf sie erschloß. Vergangenes verstehen, heißt Zukunft erfassen! In den Gilden des Mittel— alters hat das Handwerk gedacht und gefühlt. Das ist es, was die Alten uns voraus hatten. Das Erzwungene und Gewollte belastet unser Streben und Schaffen. Das Ursprüngliche der Auf— fassung, die unmittelbare Berührung mit dem zu gestaltenden Stoff, das besondere Gepräge des stark Persönlichen, fehlt uns. Wir Menschen von heute haben zuviel gesehen, zuviel und flüchtig aufgenommen. Das Einschleichen zu den Anderen hat unsere Eigenart genommen. Viele von uns schaffen nicht aus sich 27