In noch weit höherem Maße trifft dieses. hinsichtlich der 
sozialen Auswirkung der gegenwärtigen Zölle zu. Brüsseler Pou- 
larden, dänische Butter oder französischer Käse, also die Produkte, 
die von der wohlhabenden Bevölkerung verzehrt werden, tragen 
relativ die geringste, Gefrierleisch dagegen, das Nahrungsmittel 
der Minderbemittelten, die höchste Zollbelastung. 
Insgesamt befrachtet hat somit die Verteilung der Zollbelastung 
auf die Produkte der Viehwirtschaft dazu geführt, daß unsere 
Handelsbilanz von Jahr zu Jahr stärker belastet, der Schutz der 
heimischen Produktion von Jahr zu Jahr geringer und trotzdem 
die Belastung gerade der ärmsten Bevölkerungsschichten immer 
unerträglicher geworden ist. Durch eine sinngemäße Umgestaltung 
der Zollsätze — Zollerhöhung auf der einen, Zollsenkung auf der 
anderen Seite — wäre es durchaus möglich, den gegenwärtig 
katastrophalen Zustand zu beseitigen und sowohl den Forderungen 
der Landwirtschaft als auch denen der Verbraucher gleichmäßig 
gerecht zu werden.