zu Dutzenden vorbeistampfen sahen), die die werktätigen Massen un- mittelbar bedrohen. Das sind natürlich wichtige und überzeugende, aber nicht die einzigen und nicht die allerwichtigsten Argumente des Imperialismus im Kampf gegen China. Entscheidend ist, wie gesagt, daß die größten kapitalistischen Staaten sich wirtschaftlich im Innern Chinas befinden, Die bedeutendsten Banken, Finanz- und Industrie- unternehmungen, Transportgesellschaften, Eisenbahnen, Bergwerke usw. sind in ausländischen Händen, In den sogenannten Vertrags- häfen (insgesamt 48) haben die Ausländer nicht nur einen außer- gewöhnlichen, sondern einen überragenden Einfluß, Ganze Stadtviertel, in denen große Massen der chinesischen Bevölkerung leben, unter- stehen der Leitung von Ausländern, In demselben Schanghai, im Fremdenviertel (Settlement), leben unter englischer Oberhoheit mehr als eine Million Chinesen, in der französischen Konzession mehr als 200 000. Ganz Hankau, sein europäischer Teil, mit einer Bevölkerung von etlichen 100 000 Chinesen setzt sich zusammen aus früheren und augenblicklichen Konzessionen, aus der früheren russischen, deutschen und der englischen Konzession und aus den gegenwärtigen japanischen und französischen Konzessionen. Diese Konzessionen bilden zusammen eine moderne Riesenstadt. Demnach äußert sich der Einfluß des Welt- imperialismus innerhalb Chinas u. a. in der unmittelbaren Verwaltung ganzer Teile der Großstädte, der wirtschaftlichen Nervenstränge der jeweiligen Gebiete. Ich werde nicht eingehen auf die große Zahl von Fabriken und Werken, auf die Textilindustrie, die schon jetzt mit der englischen konkurriert, Die sowjetrussische Presse hat darüber schon mehr oder weniger ausführlich berichtet. Doch eines muß immer wieder betont werden: will man eine richtige Vorstellung von China erhalten, so muß man wissen, daß sich der Imperialismus im Innern des Landes befindet, daß ihn tausende Fäden mit dem Wirtschafts- und Finanzsystem ver- binden, daß der internationale Kapitalismus auf tausenden Wegen, durch tausende Kanäle Millionen- und Milliardenwerte dem unge- heueren chinesischen Reich erpreßt in die betreffenden Metropolen pumpt. Daneben besteht noch eine Methode der imperialistischen Durch- dringung. In China leben und „arbeiten“ seit Jahrzehnten tausende Missionäre, Die Missionäre sind bekanntlich dazu da, die heidnischen Seelen vor dem Fegefeuer zu retten. Daher bahnen sie stets den Kapitalisten ihres Landes den kürzesten Weg. In China, auf der Pazifikkonferenz, erzählte man mir eine Anekdote, die die Lage auf den Philippinen und in einigen Ländern Zentralamerikas blitzartig beleuchtet: „Bevor die Missionäre ins Land kamen, waren die Bauern die Besitzer des Bodens, die Missionäre hatten ihren Gott, Nachdem die Missionäre einige Zeit im Lande „gearbeitet“ hatten, besaßen die armen Bauern Gott, die Missionäre den Grund und Boden.“ Das ist auch bezeichnend für die Tätigkeit der Seelsorger in China. Es genügt die Feststellung, daß auf dem Gebiete Schanghais die besten Grund-