DIE REFORMISTISCH-FASCHISTISCHEN GEWERKSCHAFTEN Die Konterrevolution der Kuomintang beschränkt sich nicht nur auf die Zerstörung der Arbeiter- und Bauernverbände, sondern ist gleichzeitig bestrebt neue, eigene Gewerkschaften zu gründen (in China nennt man das „Reorganisation‘), Bisher haben nur in Kanton zwei Verbände amerikanischen Typus bestanden: der Verband der Mecha- niker (8000 Mitglieder) und die Gewerkschaftsföderation der Provinz Kwangtung (30 000 Mitglieder). In den anderen Städten und Provinzen Chinas ist es nicht gelungen, etwas Nennenswertes zu schaffen, Der chinesische hausbackene Sozialismus ist eben schwindsüchtig, er ist in der Kuomintang verwässert worden, deren Führer — man vergesse das nicht — mit derselben Redseligkeit wie die Helden der 2. Internationale über den Sozialismus schwätzen. | Man hat in China versucht, eine Art von company unions zu schaffen, daraus ist aber nichts geworden, Als im April in Kanton der konterrevolutionäre Aufstand ausbrach, be- teiligten sich der Verband der Mechaniker und die Gewerkschalfts- föderation Kwangtungs gemeinsam mit den Soldaten Litisins an der Entwaffnung der Streikposten und an der Ermordung der Arbeiter, die als Streikposten verwandt wurden, Sodann ernannte man an Stelle der „geflohenen‘ andere Führer, Die „ganze” Gewerkschaftsbewegung wurde im Sinne Litisins patriotisch. Das war natürlich nur ein Possen- spiel. Der militärische Diktator bestellte einfach einige Studenten zu Vorsitzenden und Sekretären der Verbände, Sie vertraten aber ebenso- wenig die Arbeitermassen Kantons, wie Litisin das chinesische Volk. Immerhin hatte man einen Versuch im großen Maßstabe gemacht. Noch umfassender war die provokatorische Taktik in Schanghai, wo man nach der Zerstörung des Gewerkschaftsrates eine Gewerk- schaftskommission für den Zusammenschluß bildete, die die „Reorgani- sation‘ in die Wege leitete, d. h. die Gewerkschaftsbewegung zerschlug. Die Kommission, die sich zusammensetzte aus Vertretern der poli- tischen Abteilung der Armee, der — von der rechten Kuomintang ins Leben gerufenen — Gesellschaft zur Pflege der Ideale Sunjatsens und der Apachenorganisation der „Blauen, beschäftigte sich nicht so sehr mit der Organisation als mit der Jagd auf. Kommunisten, mit der Er- mordung der Kommunisten.‘ Der „Gewerkschaftskommission‘ ist eine besondere Geheimabteilung (politischer Spionagedienst) angegliedert. die in den Fabriken die verdächtigen Elemente, die Kommunisten, herausfischt. Sie besitzt ein eigenes Gefängnis, wo die Verhafteten barbarisch gefoltert werden, um ihnen die Adressen und Namen der anderen Verdächtigen zu erpressen. Das ist die Hauptbeschäftigung der Gewerkschaftskommission, die sich von einem Polizeirevier nur durch den Namen unterscheidet. In der von polizeilicher Tätigkeit freien Zeit beschäftigen sich die in ihr sitzenden „Gewerkschafter‘“ mit Gewerkschaftsarbeit: sie geben antikommunistische Flugblätter heraus und achten darauf, daß die Arbeiter ja nicht die armen Unternehmer bedrücken, In Schanghai gelang es der Kommission mit Methoden der m y'