BRIEFPAPIER ALS WERBEHELFER 7 52. BRIEFPAPIER ALS WERBEHELFER Als die Preise für Schreibpapier, Briefumschläge und der- gleichen mit der Entwertung der deutschen Papiermark und der österreichischen Krone immer phantastischere Formen an- nahmen, sahen die Besitzer und Leiter von Hotels sich dazu gezwungen, die früher in liberalster Weise erfolgte Gratislie- ferung von Schreibutensilien einzustellen. Mit dem Einzug ge- sünderer Verhältnisse kehrte man zum früheren Brauch zurück. Damit wird auch die Erinnerung an eine Reklameeinrichtung wieder lebendig, die immer wieder versucht und fallen gelassen wurde: das mit geschäftlichen Anzeigen versehene Briefpapier. Es hatte die verschiedensten Formen angenommen. Mal war die ganze Rückseite mit Reklameanzeigen bedeckt und nur die Vorderseite freigeblieben. Mal befanden sich die Anzeigen oben am Rand, mal links, mal unten. Gewöhnlich stammte dieses Papier von irgendeiner Reklamefirma, die dem Hotel ein be- Stimmtes Quantum unentgeltlich zur Verfügung stellte. Sie be- dang sich dafür das Recht aus, einen Teil des Briefbogens mit Reklameanzeigen bedecken zu dürfen, und sie verpflichtete den Hotel- und Fremdenheimbesitzer, nur dieses Briefpapier im Betriebe zu verwenden. Der Hotelbesitzer hatte also keinen Ein- Muß auf die Wahl und Form der Anzeigen. Diese Reklamebriefbogen waren oft eine Quelle des Ärgers und die Ursache zu unliebsamen Auseinandersetzungen zwi- schen den Gästen und dem Bedienungspersonal. Die Gäste Sträubten sich, nicht mit Unrecht, gegen die Zumutung, ein Briefpapier benützen zu sollen, das mehr einer Zeitung als brauchbarem Schreibpapier glich. Mich dünkt, es ließe sich ein Weg finden, der beiden Teilen Serecht wird. Wohl jedes Hotel steht mit einer Reihe gleichrangiger Be- triebe in regelmäßiger geschäftlicher Verbindung. Über diese