DIE PROPAGANDAWIRKUNG DES NAMENS 397, 54. DIE PROPAGANDAWIRKUNG DES NAMENS Im Namen schlummern tatsächlich ungeahnte Reklame- möglichkeiten. Ich will gleich mit der Tür ins Haus fallen und die zwei drastischsten Beispiele vorführen: das Grand Hotel Lehmann und das Palast Hotel Schulze. In den Worten „Grand“ und „Palast“ liegt Reklame. Sie drängen sich den Sinnen auf und rufen uns zu: wir sind eine besondere Klasse! Wir sind überhaupt Klasse! Es gibt auch noch andere Namen, die im Laien, das ist allemal der Reisende, den Eindruck erwecken, daß er es hier mit einer Klasse für sich zu tun hat. Ich will ver- suchen, das alles zu veranschaulichen. Auch mit dem „Grand“ und dem „Palast“ werde ich mich eingehender beschäftigen. Da im Namen verborgene Reklamemöglichkeiten schlum- mern und da kein tüchtiger Geschäftsmann solche Möglich- keiten unbenutzt lassen sollte, so ist es durchaus nicht gleich- gültig, mit welchem Namen ein neues Hotel aus der Taufe ge- hoben oder ein bereits bestehendes neu getauft wird. Manche Hotelbesitzer handeln allerdings dabei oft wie gewisse klein- bürgerliche Eltern, die ihrem neugeborenen Sprößling als Er- Satz für die irdischen Güter wenigstens einen recht klangvollen Namen auf den Lebensweg geben wollen. Die guten Leute ver- gessen dabei, daß sie ihrem Kinde ein sehr zweifelhaftes Ge- Schenk machen. Welche Herrschaft möchte ihr Hausmädchen Isolde oder Sieglinde rufen? Ähnliches gilt für Hotelnamen. Der Name eines Hotels soll Mit der Bestimmung und dem Charakter des Hauses überein- Stimmen. Am Namen muß man schon den „Rang“ eines Hotels Ungefähr erkennen können. Unsere Zeit kennt bereits eine Anzahl von Hotelnamen, bei deren Nennung die Vorstellung von prachtvollen Fassaden, Prunkvollen Sälen und stilvoll eingerichteten Herrschafts-