EIN KLEINER, ABER FLEISSIGER PROPAGANDIST: DIE ANSICHTSKARTE 421 59. EIN KLEINER, ABER FLEISSIGER PROPAGANDIST: DIE ANSICHTSKARTE Obwohl die Begeisterung für die Ansichtskarte in ein ruhigeres Fahrwasser gekommen ist und der Kartenverbrauch nicht mehr an den der Vorkriegszeit heranreicht, kann die Ansichtskarte im Hotel- und Gastgewerbe doch zu einem wichtigen Gliede der Reklame gemacht werden. Ich meine natürlich nicht die Ansichtskarte mit örtlichen oder landschaft- lichen Sehenswürdigkeiten, sondern die Karte mit interessanten Ansichten aus dem eigenen Geschäft. In dieser Form kann sie wohl von fast allen im Gastgewerbe vorkommenden Betrieben als Werber verwendet werden. Es sei zunächst der Ansichts- karte im Hotel, Sanatorium, Fremdenheim usw. gedacht. Selbstverständlichkeit ist, daß für diesen Zweck nur Karten verwendet werden dürfen, die den Ansprüchen auch eines verwöhnten Publikums in jeder Beziehung genügen können. Also keine Sparsamkeit an falscher Stelle! Für die Abbildungen wähle man, außer der Totalansicht des Hauses, nur solche Räume und Gegenstände, die wirklich die bildliche Wiedergabe und Kartenversendung wert sind: Heimeliche, gemütliche Ecken und Nischen aus der Diele, dem Lese- oder Musik- zimmer, der Bar; wirkungsvolle Einblicke in die Gesellschafts- und Repräsentationsräume; Bilder von gelungenen Festlich- keiten, auch von Gartenfesten, Warum auch nicht ein fesselnder Blick in die Wirtschafts- oder Kellerräume? Ausblicke von den Terrassen oder Zimmern auf die Landschaft. Originell können auch Ansichtskarten wirken, die das Bild einer Ankunft oder Abreise, entweder in der Halle oder vor dem Portal, festhalten. In den Abbildungen gebe ich ein paar Postkarien wieder, die von besonders stimmungsvollem Reiz sind. Sie stammen aus dem „Frankfurter Hof“ in Frankfurt a. M., und sie zeigen, daß eine künstlerische Hand aus der Hotel-Postkarte ein wirkliches