62 DAS HOTEL- UND GASTGEWERBE bei geschmackvoller Farbenwahl, immer am wirkungsvollsten sein wird, der lasse sie wenigstens in ein oder zwei gefälligen, das Auge sympathisch berührenden Farben drucken. Im letzten Fall, bei zwei Farben, müssen diese natürlich auf einander ab- gestimmt sein. Untersuchungen einer englischen Plakatfirma über die Fernwirkungen von Farbenzusammenstellungen er- möglichen es auch dem Laien, sich vor unangenehmen Ent- gleisungen bei den farbigen Werbeschriften zu schützen. Die Untersuchungen jener englischen Plakatfabrik haben zu dem Ergebnis geführt, daß mit folgenden Farbenkontrasten gute, gefällige Wirkungen zu erreichen sind: schwarzer Druck der Werbeschrift auf gelbem Papier grüner weißem „ roter weißem » blauer weißem „ weißer blauem % gelber schwarzem ,, weißer rotem S weißer grünem roter gelbem grüner rotem roter grünem Die Wirkung des schwarzen Druckes auf weißem Papier oder umgekehrt, weiß auf schwarzem Grund, haben wir alle Tage vor Augen, so daß darüber nichts zu sagen ist. Die Tabelle bezieht sich nur auf natürliches Tageslicht. Die Wirkung mancher Farben, zum Beispiel rot, verändert sich bei künstlichem Licht, wie manche Farben ja auch auf der lichtempfindlichen photo- graphischen Platte ganz anders wirken. So wird zum Beispiel leuchtendes Rot auf der Photographie zum tiefen Schwarz. Oberstes Gesetz bei jeder Propagandaschrift müßte sein, ihr ein gefälliges, einladendes Äußere zu geben, das sie geeignet macht, schon auf den ersten Blick zu wirken und dem Emp- fänger den Wunsch zu suggerieren, sich mit dem hübschen Ding näher bekannt zu machen. Man erinnere sich deshalb, daß auch in der gut gewählten Farbe Werbekraft steckt, und daß die Harmonie der Farbe dazu beitragen kann, jedweder Reklame jenen aufdringlichen, unangenehmen Charakter zu nehmen, der ihr in manchen Volkskreisen noch heute die Stellung des Aschenputtels zuweist.