+88 DAS HOTEL- UND GASTGEWERBE 71. DER KURDIREKTOR Von eminenter Wichtigkeit erscheint es mir, daß die Ver- treter des Hotel-, Fremdenheim- und Gastgewerbes auf die Wahl der Person eines Kurdirektors oder Kurkommissars oder Verkehrsdirektors, oder wie man diese wichtige Persönlichkeit nennen will, entscheidenden Einfluß haben. Ja, ich gehe noch weiter! Diese Damen und Herren sollten, im eigenen wie im allgemeinen Interesse, darauf dringen, daß der Leiter der ört- lichen Verkehrsangelegenheiten und der heutzutage mehr denn je wichtigen Reklame entweder aus den Reihen der Werbe- fachmänner oder aus dem Hotelgewerbe selbst genommen wird. Unter den Hotelfachleuten gibt es eine große Auswahl von Männern, die für einen solchen Posten prädestiniert sind. Sie haben die nötigen Sach- und Fachkenntnisse. Sie besitzen die erforderliche Welterfahrung und Menschenkenntnis, die uner- Jäßlich sind, wenn der Posten gut verwaltet werden soll. Sie sind weit herumgekommen in der Welt. Sie hatten durch ihren Beruf Gelegenheit, die Einrichtungen und Verhältnisse zahl- reicher Fremdenzentren, Kur- und Badeorte des In- und Aus- landes an Ort und Stelle zu studieren. Sie sprechen die Welt- sprachen, deren Kenntnis in allen derartigen Stellungen nicht nur nützlich, sondern auch nötig ist. Sie sind die geborenen Vermittler zwischen den beiden Interessenten, deren Interessen- wahrung ihnen anvertraut ist: den fremden Gästen und der einheimischen Bevölkerung. Denn es ist falsch, zu glauben, daß der Kurdirektor — ich will der Einfachheit halber bei dieser Bezeichnung bleiben — nur die Belange der örtlichen Verkehrs- interessenten vertreten und schützen dürfe. Tut er das, dann faßt er seine Aufgabe grundfalsch auf und gehört nicht an diesen Posten. Der Kurdirektor kann seinem Ort unendlich viel nützen, wenn er sich recht nachdrücklich für die berechtigten Interessen der fremden Gäste einsetzt. Nur dann kann der Ort blühen und gedeihen — wie es poetisch in festlichen Ansprachen