562 DAS HOTEL- UND GASTGEWERBE Auslandes in Verbindung mit Berichten über die Verkehrs- ausstellung geschildert worden sind. Wie die Gesolei im Sommer 1926 für Düsseldorf geworben, wieviele Besucher sie der Stadt und den Hotels zugeführt hat. Aber auch andere Veranstaltungen können das zu Wege bringen. Ein Beispiel: Der Kurkommissar von Baden-Baden, Herr Duschl, hat mir mit berechtigtem Stolz die unheimlich umfangreiche Sammel- mappe mit den Zeitungsausschnitten gezeigt, welche die 1925 und 1926 in Baden-Baden stattgefundenen Schachturniere behandelt hatten. Das waren, wohlgemerkt, nur die dem Kur- kommissar bekannt gewordenen Ausschnitte. Sie hatten sich fast aus der ganzen Welt in dieser interessanten Ausschnitt- mappe zusammengefunden. Wahrscheinlich hätte man noch eine zweite Mappe mit jenen Ausschnitten füllen können, die man in der Schachturnierstadt gar nicht zu Gesicht bekommen hat! Über die große Werbekraft von Kongressen, Ausstellungen und ähnlichen Veranstaltungen herrscht also wohl keinerlei Zweifel. Die wichtigere Frage ist: was kann der Hotelbesitzer tun, um diese billige und erfolgversprechende Werbekraft für sich selbst und für den Ort auszunützen? Da möchte ich zunächst auf die beiden Kapitel, worin ich mich mit den wichtigen Problemen der Fremdenverkehrs- vereine und der Kurdirektoren beschäftige, aufmerksam machen und sie eingehender Beachtung empfehlen. Der Hotel- besitzer muß sich Einfluß in allen jenen Stellen sichern, deren Aufgabe es unter anderem ist, auch Kongresse und Aus- stellungen in die Stadt oder in den Kurort zu ziehen. Darüber hinaus kann der Hotelbesitzer aber auch selbständig handeln. Er wird gut tun, wenn er die anderwärts stattfindenden Kon- gresse aufmerksam verfolgt und entweder selbst für seinen Wohnsitz als nächsten Kongreßort Stimmung macht oder ver- anlaßt, daß der Fremdenverkehrsverein oder der Verkehrs- direktor oder der Kurdirektor dies tut. Auf jeden Fall ist es gut, wenn die Hotelbesitzer sich hierum kümmern. Es schadet ganz bestimmt nichts. Der tüchtige, strebsame Verkehrsdirektor wird für Anregungen solcher Art immer dankbar sein. Sehr oft hat der Hotelbesitzer infolge seiner freundschaftlichen und geschäftlichen Beziehungen viel größere Möglichkeiten als der Verkehrsdirektor oder Kurdirektor, für seinen Ort als Kongreß- stadt werbend zu wirken.