DER PROPAGANDAWERT VON KONGRESSEN UND AUSSTELLUNGEN 563 Ähnlich kann bei Ausstellungen gehandelt werden. Man prüfe, was für Ausstellungen im eigenen Land und im Ausland stattgefunden haben und wie ihre Erfolge — die sogar bei einem Defizit der Ausstellungsleitung für die Fremdenverkehrs- interessenten groß gewesen sein können — waren. Dann prüfe man weiter, was für Ausstellungen wohl in der eigenen Stadt mit Aussicht auf Erfolg abgehalten werden könnten. Es muß nicht immer eine Riesenveranstaltung sein, auch Ausstellungen im engeren Rahmen können schöne Erfolge zeitigen. Dann bemühe man sich, für seine Anregung Stimmung zu machen, in erster Linie die maßgebenden Behörden für die Idee zu gewinnen und weitere Anhänger zu werben. Gar oft schon ist durch das Zusammenbringen eines ‚„Garantiefonds‘“ der Boden für eine erfolgreiche Ausstellung geebnet worden, Schließlich ist noch ein weiterer Umstand für den Hotel- besitzer wichtig. Ist es gelungen, derartige Veranstaltungen heranzuziehen, so wird die Frage der Unterbringung der zu erwartenden Gäste bedeutungsvoll. Zunächst ist es Sselbst- verständlich, daß mit Umsicht und Verständnis alle Vor- kehrungen getroffen werden müssen, um die Zufriedenheit der fremden Besucher zu sichern. Namentlich bei Kongressen ist das von großer Wichtigkeit, weil die Kongreßteilnehmer empfindlicher und beschwerdefreudiger zu sein pflegen als der Durchschnittsgast. Das bringt die Art derartiger Veranstaltungen mit sich, die vielfache Möglichkeiten bieten, in den Quartieren gemachte gute oder schlechte Erfahrungen untereinander aus- zutauschen, die Klagen wohl auch vor das Forum der Kongreß- leitung zu bringen. Sehr oft ziehen derartige Beschwerden weitere Kreise und verursachen unberechenbaren Schaden. So hatten sich, um ein Beispiel aus der Praxis heranzuziehen, einige Teilnehmer an einem in München stattgefundenen Kongreß über die Hotelzimmerpreise beschwert. Die Sache war auch im Stadtparlament zur Sprache gebracht worden und kam dadurch in die breite Öffentlichkeit. Erfreulicherweise stellte sich bei der nun vorgenommenen Nachprüfung heraus, daß die Beschwerden ganz ungerechtfertigt waren, aber sie waren doch in die Öffentlichkeit gedrungen. Jeder Hotel- besitzer weiß, wie schädlich solche Gerüchte sind, und daß sie fast immer eine weit größere Resonanz finden als später die Berichtigungen. Deshalb ist der Hotelbesitzer sehr lebhaft