PROPAGANDA DURCH DEN FILM 17 87. PROPAGANDA DURCH DEN FILM Im Dienste des Hotelgewerbes hat der Film bisher nur eine bescheidene Rolle gespielt. Wohl haben große Fremdenplätze, Kur- und Badeorte mit internationalem Verkehr interessante Filme geschaffen, auch auf wintersportlichem Gebiete, die indirekt auch für die Hotels warben. Aber diese traten in der Filmreklame selbst nicht so hervor, daß von einer erfolgreichen Filmpropaganda gesprochen werden könnte. Das wird anders werden, seitdem Filmgesellschaften entstanden sind, die die Pflege des Reklamefilms sich zur Aufgabe machen. Auch auf dem Gebiete der Filmreklame, wenigstens was das Hotel- und Gaststättenwesen anbelangt, ist Amerika Europa überlegen. So wurde in Deutschland unter einer Reihe populär- wissenschaftlicher Filmwerke ein Film gezeigt, der das Hotel- wesen in New York und das Leben und Treiben in einem der größten Hotels dieser Riesenstadt, die zirka zwei Millionen mehr Einwohner zählt als das ganze heutige Österreich, zum Gegenstand hatte. Nun bietet ja allerdings ein New Yorker Riesenhotel mit seinen Tausenden von Zimmern, seinem Wolkenkratzercharak- ter, seinen Festsälen für ein Heer von Besuchern, seinen Dach- gärten in schwindelnder Höhe, ganz andere Filmmöglichkeiten als die Hotels, die Gaststätten irgendeines europäischen Reise- landes. Aber auch sie haben mancherlei zu zeigen, was sich zur Darstellung wohl eignen und eine lohnende Reklame sein würde. Unsere schwimmenden Riesenhotels — denn schwim- mende Riesenhotels sind in Wirklichkeit jene Wunderwerke der Schiffsbaukunst, die den Verkehr zwischen New York, Ostasien usw. vermitteln — zeigen hierfür den Weg. Eifrige Kino- besucher hatten jüngst die Möglichkeit, einen Film zu sehen, der sie mit dem Bau und Betrieb des Riesendampfers „Kolum-