Industrien zugunsten des Personals weitgehende Fürsorgeeinrichtungen be- stehen, es doch an solchen bei der überwiegenden Zahl der privaten Betriebe noch fehlt. Ganz besonders fehlt es daran im Gewerbe und in der Land- wirtschaft, dann aber auch in gewissen Industriegruppen. Bemerkenswert ist sodann, dass die bestehenden Einrichtungen im wesentlichen den Ange- stellten zugute kommen, während die Arbeiterschaft in ihrer grossen Mehrzahl der Arbeitgeberfürsorge noch entbehrt. In der privaten Lebens- versicherung ist die von einzelnen Versicherungsgesellschaften betriebene Volksversicherung allerdings der grossen Masse der Bevölkerung zugänglich. Sie wird von vielen benützt, bietet jedoch im allgemeinen nur geringe Ka- pitalbeträge, die im Todesfall den Hinterlassenen über die erste Zeit hin- weghelfen können, ohne ihnen aber eine auch nur bescheidenen Ansprüchen genügende Fürsorge gewähren zu können. Die Erhebung über die bestehenden Versicherungseinrichtungen hat sehr viel Zeit beansprucht. Zunächst wurden für die privaten Arbeitgeber, im Einverständnis mit dem Zentralverband der Arbeitgeberorganisationen, die einlässlichen Fragebogen aufgestellt. Die Sammlung der ausgefüllten Fragebogen ging nur langsam vonstatten. Die beteiligten Stellen, sowohl der Zentralverband wie das Amt, mussten zahlreiche nicht vollständig aus- gefüllte Fragebogen zurücksenden, und speziell dem Zentralverband gelang es nur dank eines erneuten Aufrufes an seine Unterverbände, das Material schliesslich zur Hauptsache hereinzubekommen. Es darf aber heute gesagt wer- den, dass die Erhebung, die auf Ende 1925 als Stichtag abstellt, vorbehältlich gewisser untergeordneter Ausnahmen, alle wesentlichen Fürsorgeeinrichtungen umfasst. Die Publikation ihrer Ergebnisse dürfte somit ein ziemlich lücken- loses Bild dessen bieten, was in der Schweiz an Personalfürsorge geleistet worden ist. Dem Zentralverband der Arbeitgeberorganisationen sowie allen andern öffentlichen und privaten Stellen, die an dieser Erhebung mitgewirkt haben, sei für ihr Entgegenkommen und für die grosse Mühe, die sie auf- wendeten, an dieser Stelle der verbindlichste Dank ausgesprochen. Die andere Erhebung über die Belastung der Armenpflege durch Greise, Witwen und Waisen in bestimmten Typgemeinden der einzelnen Kantone ist zurzeit im Gange. Ihre Veranstaltung hat sich zufolge der Schwierigkeiten der Auswahl dieser Typgemeinden und weil bei gewissen Berggemeinden eine Verbindung mit der Erhebung für die Motion Baumberger betreffend Ent- völkerung der Gebirgsgegenden versucht wurde, etwas verzögert. Von ihren Ergebnissen, die natürlich mit Vorsicht zu bewerten sind, weil sie im wesent- lichen auf Stichproben beruhen, ist jedoch zum mindesten ein ungefähres Bild über das mögliche Mass der Entlastung der Armenpflege bei Einführung der allgemeinen Alters- und Hinterlassenenversicherung zu erwarten. Auf Grund dieser vorbereitenden Arbeiten ist ein Projekt für eine obliga- torische Alters- und Hinterlassenenversicherung des Volkes mit einheitlichen Beiträgen und einheitlichen Versicherungsleistungen aufgestellt und zunächst im Frühling dieses Jahres einer kleinen Kommission von Fachleuten unterbreitet