101 auf die Abwicklung der Geschäfte gelangen zu lassen. Auch ist es von fraglichem Werte, z. B. eine Ausstellung oder Messe mit öffentlichen Mitteln zu unterstützen und ihre Existenz nicht aus eigenem bestreiten zu lassen. In manchen Ländern haben sich Auktionen gut bewährt, die man wohl auch in Wien einführen sollte. Jede Veranstaltung dieser Art muß auf gesunder wirtschaftlicher Grundlage ruhen, eine juristische Person bilden, mit genau um- schriebenen Rechten und Pflichten und mit voller rechtlicher Ver- antwortung (Garantiefonds u. ä.) für alle Ausgaben, so daß Liefe- ranten, Teilnehmer und andere Personen nicht ungerechtfertigter- weise zu Schaden kommen. Lieber weniger, aber gesicherte Aus- stellungen u. dgl. Noch in einer anderen Hinsicht ist eine Ratio- nalisierung der Messen und Ausstellungen notwendig. Der Reichs- verband der deutschen Industrie setzte 1906 ein Ausstellungs- und Messeamt ein, um hier Ordnung zu schaffen, eine rationelle Reihenfolge in der Veranstaltung dieser »Schauen« zu erzielen, einem Übermaß daran vorzubeugen, auf Messen nur Typenwaren (Muster) zuzulassen, die Gebiete der Messen abzugrenzen, also den »kollektiven Absatz« ebenfalls zu organisieren. Auch eine inter- nationale Regelung des Austellungs- und Messewesens wurde in Angriff genommen. Die rationelle Verpackung. Eine kaufmännische Detailfrage, die in Amerika schon viel Be- achtung der Rationalisierungsfachleute fand, ist die Verbesserung der Verpackung der Ware. Vor dem Kriege ging man damit in Europa ziemlich verschwenderisch um, nach dem Kriege verfiel man in den Fehler allzu großer Sparsamkeit, obwohl mangelhafte Verpackung durchaus irrationell ist, indem beträchtliche Mengen von Waren auf dem Transporte verlorengehen, verderben, be- schädigt werden oder mit anderen Waren in Berührung kommen und darunter leiden; daraus folgen dann: Zeitverlust bei der Be- handlung solcher Waren unterwegs und Prozesse, also sehr uner- wünschte, irrationelle Wirkungen. In Amerika, wo man schon seit geraumer Zeit auf gute und gefällige Verpackung Sieht, besteht aine Versuchsstelle für wirtschaftliche Verpackung; 1926 wurde in Deutschland ein Unterausschuß im Reichskuratorium für Wirtschaft- lichkeit bestellt. der auf Grund der Erfahrungen der Industrie, des