Brautkinder. 30 größere Anzahl der Fabrikmädchen erst dann zur Heirat schreiten, wenn sie bereits schwanger ist5. Interessant und für unsere Zwecke nicht wertlos sind auch die seltsamen Unterschiede zwischen dem Wesen und Alter der außerehelich erstgebärenden und der nach vorehelicher Schwängerung ehelich gebärenden Mütter, über welche Schnei- der berichtet: „Während sich die unehelich erstgebärenden Mütter in sehr hohem Maße im Alter bis zum 20. Jahre be- finden, zeigt sich bei den infolge vorehelicher Schwängerung erstgebärenden ehelichen Müttern die entgegenlaufende Ten- denz, welche zum Teil wohl mit jener Erscheinung organisch zusammenhängt, da viele Ehen solcher Art mit unehelich ge- zeugten Kindern beginnen. Man meint, für das verhältnismäßig zahlreiche Vorkommen derartiger Fälle ist gewiß ein Haupt- grund der Umstand, daß die Männer sehr jung sich verehe- lichen und bei der Wahl ihrer Frauen darauf zu sehen pflegen, daß dieselben kräftig, gesetzt und einigermaßen zuverlässig sind; solche Personen finden sich aber eher unter den älteren als unter den jüngeren Mädchen... Die Frauen sind nicht nur verhältnismäßig, sondern auch absolut sehr häufig älter als ihre Männer. Rubin und Westergaard bestätigen das. Es tritt in ihrer Arbeit in allen sozialen Gruppen ein gleichmäßiges Durchschnittsalter (von 27—28 Jahren) der Frauen auf, wäh- rend das Alter der Männer bedeutsam schwankt, vom niedrig- sten in der Arbeiterklasse bis zum höchsten in der besitzenden ® “ 3) Von Bräuten außer (vor) der Ehe gezeugte und geborene Kinder, Neben der Kategorie der vor der Ehe erzeugten, aber in der Ehe geborenen Brautkinder haben wir eine zweite Kategorie von außerhalb der Ehe gezeugten und geborenen, aber im Rahmen des Verlöbnisses entstandenen Brautkindern. 5 Collet, 1. c., S. 44. $ Schneider, Über voreheliche Schwängerung, 1. c., S. 556—557. Michels. Sittlichkeit in Ziffern.