„Die innere Unmöglichkeit des Ausgleichs. : - und daß dadurch zugleich im . Ausland der Export beim Import einkässiert, sodaß volkswirtschaftlich der Export hüben und drüben vom Import bezahlt wird. Geld oder sonstige eigentliche Zahlungsmittel gehen dabei nicht über die Grenze. Es ist streng genommen überhaupt kein Zahlungsvorgang über die Landesgrenze hinaus, etwa im Sinne der naiven Vorstellung „Geld — Ware — Geld‘, sondern die durch die Exporte im Auslande distribuierten Leistungen deutscher Betriebe werden bezahlt aus den Erlösen, welche unsere Importeure aus der Distribution ausländischer Leistungen in Deutschland erzielen. Genau derselbe Tausch hei- mischer gegen fremde Leistungen spielt sich im Auslande ab. Die damit verbun- denen Devisen-Zahlungsvorgänge sind mithin letzten Endes nur Verrechnungs- vorgänge. Materiell betrachtet wird ein Teil der deutschen Produktion — offenbar aus der Zweckmäßigkeit internationaler Arbeitsteilung — ersetzt durch aus- ländische Produkte in ähnlichem Wertbetrag, sodaß der Kreislauf der Inlandswirt- schaft dadurch keine quantitative Veränderung erfährt. Die Vorstellung vom Kreislauf der Inlandswirtschaft ist ‚eine national-wirt- schaftliche und gründet sich im wesentlichen auf Dinge, welche bei wirtsch aft- licher Betrachtung „Äußerlichkeiten und Zufälligkeiten‘“ sind, wie Grenzpfähle in den Landesfarben, Zollstatistiken, Sonderbesteuerung ausländischer Leistungen (sogenannter Zölle), Gewichts- und Feinheitsdifferenzen der Goldmünzen, Rechts- unterschiede und ähnliches, Es sind Dinge, die z. T. auch in der „einheit- lichen Volkswirtschaft‘ Deutschlands noch vorhanden, z, T. erst vor wenig Jahrzehnten dort verschwunden sind. Die Vorstellung schreibt von der der völlig unbekannten und unübersehbaren Größe des inländischen Kreislaufs den Export ab und den Import zu. Im Gegensatz hierzu muß weltwirtschaftliche Vorstellung im Import und Export lediglich die Anschweißstellen der Länder zu einer einheitlichen Weltwirtschaft sehen, die soviel oder so wenig einheitlich ist. wie Ostpreußen und Bayern eine wirtschaftliche Einheit bilden. Das zeigt sich besonders deutlich, wenn wir nun zu den noch nicht ausge- glichenen 2 Milliarden Mark zurückkehren. Die restlichen 2 Milliarden Mark könnten in der Weise bezahlt werden, daß die ausländischen Lieferanten Tratten über diesen Betrag auf unsere Importeure ausstellen und die Tratten an Banken des Auslandes als Devisen verkaufen. Die Auslandsbanken übersenden die Wechsel zur Gutschrift an deutsche Banken, bei denen sie von den deutschen Importeuren in Landeswährung eingelöst werden. Auf diese Weise hätten unsere Importeure privatwirtschaftlich und juristisch ihre Schulden bezahlt. Volkswirtschaftlich besteht das Schuldverhältnis weiter, nur die Personen haben gewechselt, an die Stelle der Importeure und Exporteure sind jetzt hüben und drüben Banken getreten, sodaß die deutsche Bankwirtschaft insgesamt eine Schuld von 2 Milliarden Mark an ausländische Geschäftsfreunde hat. Nach der Voraussetzung bestand zu Beginn des Jahres kein Saldo, sodaß die Inlandsbanken nicht irgendwo Devisen kaufen können, um ihre Schuld zu bezahlen. Höchstens können die Schuldverhältnisse abermals die Personen wechseln, indem z. B. die inländische Bank A sich im Ausland einen Kredit eröffnen läßt und Ziehungen auf diesen Kredit an die inländische Bank B verkauft, welche bisher eine Schuld im Ausland hatte und dieselbe mit dieser Ziehung bezahlt, Die deutsche Verschuldung von 2 Milliarden Mark wird durch solche Vorgänge, auch wenn sie tausendmal wiederholt werden, nicht verändert. Dies ist in etwa die heutige Situa- tion Europas gegenüber den Vereinigten Staaten von Nord-Amerika.