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Die Natur des Landes. 
plätze sind entweder von mäßiger Güte oder erst durch künst- 
liche Verbesserung in einen dem Großverkehr entsprechenden 
Zustand gebracht worden (so Veracruz, Tampico und die End- 
häfen der Tehuantepecroute). 
Die zahlreichen, zum Teil sogar sehr ausgedehnten Strand- 
seen (Lagunen) der atlantischen wie der pazifischen Flachküsten 
haben für die Großschiffahrt zumeist keinen Wert, da die Zu- 
gänge zu ihnen vom Meer her gewöhnlich sehr flach sind. Von 
einer gewissen Bedeutung werden die Lagunen aber vielfach 
insofern, als sie kleineren Fahrzeugen längere Strecken der Fahrt 
ermöglichen, ohne daß sie den Fährlichkeiten des offenen Ozeans 
ausgesetzt würden. 
Die beiden Hauptteile Mexicos sind durch den Besitz je 
einer großen Halbinsel ausgezeichnet, die für sich allein wieder 
ein gesondertes in sich abgeschlossenes Wirtschaftsgebiet bildet: 
Niederkalifornien ist ein von ansehnlichen Gebirgen und Tafel- 
Jandschaften durchzogenes, durch den tiefeinschneidenden Golf 
von Kalifornien vom Hauptteil losgelöstes Stück des kontinen- 
talen Mexico, während Yucatän ein dem mittelamerikanischen 
Anteil Mexicos angegliedertes, von Korallenriffen umschwärmtes, 
sehr jugendliches Kalktafelland darstellt, dessen Oberfläche durch 
leichte tektonische Vorgänge und die Wirkungen der ober- und 
unterirdischen Erosion in ein niedriges Hügelland umgestaltet 
worden ist. Das kontinentale Mexico selbst ist ein groß- 
artiges gebirgiges Hochland, eingesäumt von randlichen Ketten, 
welche die Abflußlosigkeit großer Teile des Innern bedingen. Es 
Steht fest, daß nach alten Gebirgsbildungsprozessen, die sich 
hauptsächlich auf der pazifischen Seite des Landes abgespielt 
haben, am Ende der Kreidezeit seine Heraushebung erfolgt ist, so 
daß von dieser Zeit an nur noch die heutigen Küstengebiete vom 
Meere bedeckt waren. Die Grundzüge der Oberflächengestaltung 
wurden durch Faltung geschaffen, welche in wiederholten Phasen 
und begleitet von Bruchbildung und magmatischen Intrusionen 
sich abspielte. Eruptivgesteinsmassen sind noch in geologisch 
junger Zeit in ausgedehntem Maße hervorgequollen und haben 
dem Oberflächenbild des Landes neue Züge hinzugefügt; sie haben 
(vor allem Rhyolite) auch aus den Tiefen der Erde gewaltige Erz-