12 Die Natur des Landes. Westen von höheren Gebirgszügen umrahmt ist, deren Gesamt- heit je als Sierra Madre Oriental bzw. Sierra Madre Oeccidental bezeichnet zu werden ‚pflegt. Beide Gebirge fallen zum Meer oder zur Küstenebene ziemlich schroff ab. In den Steilabfall der Sierra Madre haben sich die größeren Flüsse (z. B. Rio Fuerte, Rio Mayo, Rio Yaqui) gewaltige Cafions eingegraben. Im Süden dacht sich der mexicanische Kontinentalblock nicht einfach zum Isthmus von Tehuantepec hin ab; vielmehr finden sich hier zahlreiche Bergketten mit verschiedener Streichrichtung und namhafter Höhe, die zuweilen kleinere Hochebenen zwischen sich einschließen. Die höchsten absoluten Höhen erreichen die jungen Vulkane, namentlich der Pic von Orizaba (5580 m), der Popoca- tepetl (5450 m) und die Iztaccihuatl (5290 m). Die östliche Sierra Madre steigt in der Sierra de los Angeles zu 2750 m, im Cerro Caniando zu 2860 m an, die westliche in der Sierra de Nayarit zu 3200 m, während die Gebirge im Süden in den Staaten Oaxaca und Veracruz sich bis 3400 m (Cempoaltepetl) erheben und selbst die Halbinsel Niederkalifornien (im Santa Catalina) zu 3090 m aufragt. Die höchstgelegenen und wichtigsten Teilebenen des Hochlandes sind die von Toluca (2680 m), Mexico (2280 m) und Puebla (Stadt 2170 m), wogegen im südlichen Gebirgsland die Hochebene von Oaxaca noch 1550m ü. M. liegt. Während die östliche Aufwölbung des Hochlandes, die Sierra Madre Oriental von einigen gut wegsamen Flußtälern durchbrochen ist und darum keine durchgreifende Verkehrs- scheide bildet, ist die nur ‚sehr dünn bevölkerte Sierra Madre Oeccidental wegen ihrer weithin wilden Zerrissenheit ein wirk- sames Verkehrshindernis seit alten Zeiten, so daß die nordwest- lichen pazifischen Küstenstaaten und Niederealifornien ver- kehrsgeographisch am engsten mit Südealifornien verbunden waren, namentlich seitdem (1909) die Bahn von der nordameri- kanischen Grenze (Nogales) nach Guaymas (und später bis Tepic) eröffnet worden ist und seitdem die Stadt Los Angeles sich zu einem Handelsmittelpunkt für Nordwestmexico entwickelt hat. (Erst die in Aussicht stehende Vollendung der Bahn von Tepic nach Guadalajara wird eine brauchbare Verbindung mit dem Hochlande herstellen, ohne daß jedoch dadurch eine Einwande-