Bau und Oberflächengestaltung. 13 rung von dorther für die Küstenstaaten zu erwarten wäre, da der Hochlandbewohner das Tiefland meidet.) Ganz verschieden ist der Bau des mittelamerikanischen, transisthmischen Mexico (auch abgesehen von dem fremdartigen, jugendlichen Kalkgebiet der Halbinsel Yucatän). Wohl haben sich auch hier in der Nähe der pazifischen Küste alte Gebirgs- bildungsvorgänge abgespielt, wohl ist auch hier in der älteren Eozän- und der Oligozänzeit die gebirgsbildende Kraft wieder tätig vewesen, aber als das kontinentale Mexico bereits die Grundzüge seiner heutigen Gestalt erreicht hatte, begann hier eine neue ener- gische Gebirgsfaltung (im Obermiozän oder Pliozän) und gab dem Kettengebirge des nördlichen Mittelamerika in der Hauptsache seine jetzige Gestalt und Ausdehnung (vom Isthmus von Tehuantepec durch Chiapas und Guatemala bis Britisch- und Spanisch-Honduras). Wohl sind auch in diesem Teil Mexicos junge Eruptivgesteine (besonders Andesite) in bedeutenden Massen hervorgequollen, aber sie haben nur” ganz vereinzelt nennenswerte Erzmengen mit sich gebracht, und da auch die älteren Formationen des Gebiets sehr arm an Mineralschätzen sind, das jugendliche Yucatän derselben aber gänzlich entbehrt, so hat der Bergbau im transisthmischen Mexico niemals eine nennenswerte Bedeutung erlangt und erscheint zur Zeit unter den Beschäftigungsarten der Einwohner überhaupt nicht mehr. Der Reisende, der von Norden nach Süden die Staaten Tabasco und Chiapas durchquert, passiert zunächst das alluviale Tiefland von Tabasco und ersteigt darauf ein stufen- förmig ansteigendes Kettengebirge, das Höhen bis 2870 m (Cerro Zontehuitz) erreicht und kleinere beckenförmige Hoch- ebenen enthält (z. B. San Cristöbal Las Casas, 2100 m, und Co- mitän, 1600 m). Treppenförmig senkt sich dann das Gelände zu einer breiten Talsenke, die der Rio de Chiapas durchströmt; weiter südlich folgt die Sierra Madre mit Höhen bis 3000 m und dem 4060 m hohen Vulkan Tacani, worauf ein Steilabfall zu der schmalen pazifischen Küstenebene hinabführt. Das west- liche Ende des mittelamerikanischen Kettengebirges findet sich auf dem Isthmus von Tehuantepec, der demnach nicht nur topo- yraphisch wegen der geringen Breite des Landes (210 km) und