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Die Natur des Landes, 
der Nachbarstaaten von den Auswurfsmassen des Sta. Maria 
in Guatemala überschüttet worden sind. Naturgemäß sind die 
Auswürflinge in der Nähe der Ausbruchspunkte am reichlich- 
sten. vertreten und die Hänge der Vulkane sowie die benach- 
barten Geländevertiefungen zeigen tiefgründige vulkanische 
Böden, auf denen wegen ihrer großen Wasserdurchlässigkeit oft 
wenig oder keine Bäume gedeihen, weil die Baumwurzeln nicht 
bis zum Grundwasser hinabreichen. 
Wenn oben gesagt worden ist, daß vulkanische Aschen- 
regen als Düngung wirken können, so kann man daraus 
schließen, daß es für den Siedler wünschenswert sein kann, in 
der Nähe von Vulkanen sich niederzulassen. Aber es ist nicht 
zu verkennen, daß die Nähe von Vulkanen auch eine Gefahr 
bedeuten kann, wenn nämlich einmal ein Lavastrom nieder- 
gehen sollte, der auf seinem Weg Wald, Feld und Häuser zer- 
stört oder wenn ein starker Lockerausbruch erfolgt, der selbst 
in ansehnlicher Entfernung vom Ursprungsort noch durch 
massenhafte Auswürflinge Wälder und. Felder, ja selbst Häuser 
erdrücken kann, sofern diese letzteren nicht durch Steilheit des 
Daches eine Ansammlung der Aschen und Bimssteine ver- 
hindern, Bei einzelnen Vulkanen des Landes, wie dem Jorullo 
(1759) und dem Colima, (zuletzt 1912) gehen auch zuweilen ver- 
derbliche Glutwolken nieder, und wenn sie keine so furchtbaren 
Folgen gehabt haben wie der Ausbruch der Montagne Pelee 
1902 (Untergang von St. Pierre!), so war daran nur der Mangel 
an Siedlungen in der Nachbarschaft dieser Feuerberge schuld. 
Immerhin ergibt sich aus dem Gesagten, daß der Siedler in der 
Nähe tätiger Vulkane mit erhöhtem Risiko für Leben und 
Eigentum rechnen muß — allerdings gemildert, durch die 
Seltenheit der Ausbrüche. 
Während aber die tätigen Vulkane nur in ihrer unmittel- 
baren Nachbarschaft eine gewisse Instabilität der Wirtschaft 
und eine persönliche Gefahr bedingen, bedeutet ein anderes 
geologisches Phänomen, das der Erdbeben, für weite Flächen 
des Landes, namentlich die pazifischen Gebiete und den süd- 
lichen Teil des Hochlandes, eine erhebliche wirtschaftliche und 
persönliche Gefährdung. Den Feldern und Wegen schaden Erd-