18 Die Natur des Landes, der Nachbarstaaten von den Auswurfsmassen des Sta. Maria in Guatemala überschüttet worden sind. Naturgemäß sind die Auswürflinge in der Nähe der Ausbruchspunkte am reichlich- sten. vertreten und die Hänge der Vulkane sowie die benach- barten Geländevertiefungen zeigen tiefgründige vulkanische Böden, auf denen wegen ihrer großen Wasserdurchlässigkeit oft wenig oder keine Bäume gedeihen, weil die Baumwurzeln nicht bis zum Grundwasser hinabreichen. Wenn oben gesagt worden ist, daß vulkanische Aschen- regen als Düngung wirken können, so kann man daraus schließen, daß es für den Siedler wünschenswert sein kann, in der Nähe von Vulkanen sich niederzulassen. Aber es ist nicht zu verkennen, daß die Nähe von Vulkanen auch eine Gefahr bedeuten kann, wenn nämlich einmal ein Lavastrom nieder- gehen sollte, der auf seinem Weg Wald, Feld und Häuser zer- stört oder wenn ein starker Lockerausbruch erfolgt, der selbst in ansehnlicher Entfernung vom Ursprungsort noch durch massenhafte Auswürflinge Wälder und. Felder, ja selbst Häuser erdrücken kann, sofern diese letzteren nicht durch Steilheit des Daches eine Ansammlung der Aschen und Bimssteine ver- hindern, Bei einzelnen Vulkanen des Landes, wie dem Jorullo (1759) und dem Colima, (zuletzt 1912) gehen auch zuweilen ver- derbliche Glutwolken nieder, und wenn sie keine so furchtbaren Folgen gehabt haben wie der Ausbruch der Montagne Pelee 1902 (Untergang von St. Pierre!), so war daran nur der Mangel an Siedlungen in der Nachbarschaft dieser Feuerberge schuld. Immerhin ergibt sich aus dem Gesagten, daß der Siedler in der Nähe tätiger Vulkane mit erhöhtem Risiko für Leben und Eigentum rechnen muß — allerdings gemildert, durch die Seltenheit der Ausbrüche. Während aber die tätigen Vulkane nur in ihrer unmittel- baren Nachbarschaft eine gewisse Instabilität der Wirtschaft und eine persönliche Gefahr bedingen, bedeutet ein anderes geologisches Phänomen, das der Erdbeben, für weite Flächen des Landes, namentlich die pazifischen Gebiete und den süd- lichen Teil des Hochlandes, eine erhebliche wirtschaftliche und persönliche Gefährdung. Den Feldern und Wegen schaden Erd-