Klima. 
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beben freilich nichts, sofern sie nicht an steilen Berghängen 
liegen und durch die Erschütterung‘ ins Abrutschen geraten, 
aber Wohnhäuser und andere Gebilde der Menschenhand, wie 
Brücken, Zisternen, Bahnen, werden durch heftige Stöße gar 
nicht so selten zerstört und bringen durch ihren Einsturz auch 
manchmal Menschen und Tieren Tod oder Verwundung, soweit 
diese nicht durch bebensichere Holzbauten gegen die Wir- 
kungen der Stöße gesichert sind oder rechtzeitig das Freie zu 
erreichen vermochten. Die Rücksicht auf Beben hat schon früh- 
zeitig die Spanier bewogen, hohe Häuser zu vermeiden und 
durch dicke Mauern ihre Standfestigkeit zu erhöhen, so daß 
infolgedessen die Furcht vor Beben sich landschaftlich in der 
Bauweise der Häuser deutlich ausspricht. 
Der Siedler, der sich neu ansiedelt, tut gut, auf die Beben- 
gefahr in der Wahl der Bauweise und auch des Baugrundes 
gebührend Rücksicht zu nehmen! 
3. Klima. 
Das Klima eines Landes ist abhängig von seiner geographi- 
schen Lage, seiner Oberflächengestaltung und seinen Be- 
ziehungen zu der näheren und ferneren Umgegend. Am wenigsten 
macht sich innerhalb Mexicos die Breitendifferenz fühlbar: 
obgleich das Land von 14*/,° bis 32*%/,° nördlicher Breite sich 
ausdehnt und ungefähr zur Hälfte außerhalb der eigentlichen 
Tropenzone liegt, so zeigt es doch wenigstens im Jahresmittel 
im Tiefland allenthalben hohe Temperaturen. Die geringe jähr- 
liche Wärmeschwankung der Tropen macht sich aber allerdings 
nur in der Tropenzone wirklich typisch geltend, und auch sie 
erfährt eine wesentliche Einschränkung dadurch, daß relativ 
kalte nördliche Winde nicht selten während des Winterhalbjahrs 
über das Land dahinstreichen und damit die Mitteltemperatur 
der Wintermonate, namentlich aber der betroffenen Tage viel 
niedriger gestalten, als es sonst in Tropengegenden gleicher 
Breiten- und Höhenlage der Fall wäre. 
Unzeitige Frühfröste im September und Oktober oder 
Spätfröste im Frühjahr treten vielfach im Gefolge von Nortes