Klima. 
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Wert zu verlieren beginnt. Ob man nun innerhalb der Tropen 
die Grenzen der Höhenregionen etwas höher oder tiefer an- 
setzt — immer bedeuten sie höchst wichtige wirtschaftsgeogra- 
phische Grenzen. Besonders angenehm sind die klimatischen 
Verhältnisse in den höheren Lagen des gemäßigten und den 
tieferen des kalten Landes; die oft gehörte Bezeichnung eines 
ewigen Frühlings ist aber auch für sie nicht ganz am Platz, da 
die Sommertemperaturen doch allzu hoch sind und anderseits 
in den Gebieten des kalten Landes, z. B. Mexico-Hauptstadt, 
während des Januars und Februars die Vegetation schon eine 
gewisse Ruhe verrät, auch die Temperaturen zuweilen für den 
Menschen empfindlich frisch werden. 
Während die jährliche Wärmeschwankung in den tropi- 
schen Teilen Mexicos allenthalben gering, in den außertropi- 
schen noch mäßig genannt werden kann, ist die tägliche Wärme- 
schwankung bei klarem Wetter fast im ganzen Lande beträcht- 
lich, was für Erhaltung der körperlichen und geistigen Spann- 
kraft der Bewohner von hohem Wert ist. Nur bei bedecktem 
Himmel oder regnerischem Wetter pflegen die Wärmeände- 
rungen während des Tages geringfügig zu sein; dann sind aber 
auch die Temperaturen verhältnismäßig kühl und so der Gesund- 
heit nicht abträglich. 
Der Regenfall ist außerordentlich verschieden über das 
weite Gebiet verteilt, aber ziemlich gleichförmig ist die z eit- 
liche Verteilung insofern, als mit Ausnahme des sommerdürren 
Nordwestens im ganzen Gebiet das tropische Regime einer 
gewitterreichen Sommerregenzeit herrscht, die in den 
trockeneren Gebieten kurz, in den feuchteren aber länger dauert: 
zumeist von Mai oder Juni bis Oktober oder November. Neben 
dieser dem ganzen Lande gemeinsamen Regenzeit erhalten die 
atlantischen Abdachungen Mexicos noch von den östlichen 
Passatwinden, die an den Gebirgshängen aufsteigen müssen 
und dadurch zur Abgabe ihrer Feuchtigkeit gezwungen werden, 
sowie von kalten, aus den Vereinigten Staaten herwehenden 
Nordwinden (Nortes), die in die wärmere feuchte Atmo- 
sphäre dieser Gebiete hereinbrechen, im Winterhalbjahr ansehn- 
liche Niederschläge (im Norden als Sprühregen), so daß diese