84 Die einzelnen Wirtschaftszweige etc. weise von der Natur sehr beeinträchtigt durch eine ungünstige Beschaffenheit des Bodens oder zu große Steilheit der Böschungen, insbesondere aber durch die lange Dauer der Trockenzeit im größeren Teil des Gebietes und den zuweilen nach Menge oder Zeitdauer ungenügenden Regenfall in der Regenzeit, wodurch schwere Mißernten und. bedeutende Ver- luste im Viehbestand entstehen können. Schon in vorspanischer Zeit haben daher die Indianer sich in gefährdeten Gebieten durch Bewässerungsanlagen gegen die Ungunst des Witterungs- gangs zu schützen gesucht und die Spanier sind ihnen darin gefolgt. Wesentliche Fortschritte in der Ausdehnung und Ge- staltung der Bewässerungsanlagen hat man aber erst in neuester Zeit gemacht, seitdem die Regierung (1888) durch verschiedene Vergünstigungen derartige Anlagen erleichtert hat und seitdem die wissenschaftliche Untersuchung der unterirdischen Wasser- zirkulationsverhältnisse durch Geologen der geologischen Landesanstalt u. a. die Möglichkeiten der Wassergewinnung oder -vermehrung richtiger erkennen läßt. Freilich genügen die bisherigen Maßnahmen noch nicht, um dem Ackerbau die Ausdehnung zu geben, deren er späterhin einmal fähig sein wird: dazu bedarf es großartiger Staubecken, die das in der kurzen Regenzeit der betreffenden Regionen gefallene Wasser für eine zweckentsprechende Verwendung während der Trocken- zeit zurückhalten, vielleicht auch großer Pumpwerke und son- stiger Riesenanlagen. Während in den trockenen Gebieten des Landes Wasserarmut die rasche Entwicklung des Landbaues hemmt, hält in den regenreichen Gebieten der atlantischen und gewisser Teile der pazifischen Gebirgsabdachung die außer- ordentlich üppige Vegetation den Fortschritt auf, denn hier ist einmal die Rodung sehr erschwert, anderseits aber der viele Arbeitskräfte und Kosten erfordernde Kampf mit dem Unkraut eben wegen des energischen Pflanzenwachstums schwierig. In wieder anderen Gegenden ist der Boden zu sumpfig, der Auf- enthalt zu ungesund, als daß an intensive landwirtschaftliche Tätigkeit gedacht werden könnte. Aber auch andere Gründe standen und stehen der Ent- wicklung der Landwirtschaft im Wege, vor allem in sehr vielen