15 — gewinn über die Kosten erzeugt, woraus weiterhin folgt, „daß bei der Produktion überhaupt kein Wertüberschuß über die Kostengüter erzielt werden kann‘“!1). Da aber die Produktiv- mittel sämtlich auf irgendwelche Arbeits- und Bodenleistungen zurückzuführen sind, das gesamte Produkt also letzthin von diesen abhängt, so ist diesen der gesamte Produktwert, in den sie sich entsprechend ihrem Grenznutzen, entsprechend ihrem „produktiven Beitrag‘, wie sich v. Wieser ausdrückt, teilen, zuzurechnen?). Anscheinend ist daher für die Zinserscheinung kein Raum im statischen System. Das Monopolverhältnis, das man als Quasiproduktionsfaktor auffassen kann, liefert auch in der Statik ein Reineinkommen sui generis. „Allein solche Monopolverhältnisse bestehen nicht regelmäßig und zahlreich genug und vor allem gibt es auch Zins ohne sie“), Böhm-Bawerk nennt zwei Umstände, die bewirken sollen, daß die Gleichheit der Produkt- und Produktionsmittelwerte immer wieder gestört werde. Einmal sind es die sog. Reibungs- widerstände, die eine stete Quelle von Gewinnen und Verlusten bilden 9). Der zweite Umstand, den Böhm-Bawerk anführt, ist der Ablauf der Zeit, den jede Produktion: mit Ausnahme der Augenblicksproduktion der primitiven. Nahrungssuche mit sich bringt. Da man gegenwärtige Güter höher schätzt als künftige, so sind Arbeits- und Bodenleistungen nicht nur potentielle Genußgüter, sondern auch Zukunftsgüter, deren Wert den Produktwert nicht erschöpft®). Schumpeter wertet jedoch Böhm-Bawerks drei Gründe, die die Wertüberlegenheit gegenwärtiger Güter gegenüber künftigen plausibel machen sollen, als auch das Moment der Abstinenz oder des Wartens negativ, wenigstens für die Statik, zum großen Teil aber auch für die Dynamik, Böhm-Bawerks ‚erster Grund — die Verschiedenheit des Verhältnisses von Bedarf und Deckung in den verschiedenen Zeiträumen — existiert für Schumpeter in der Statik nicht. Wenigstens kann man hier nicht mit seiner Hilfe das große 1) Schumpeter, Entwicklung, S. 36. . ?) ebda.,.S. 33, 38/41. s) ebda., S. 253. 1) ebda., S. 41. %) ebda., S. 43/44.