schwer. Und die, die am meisten dadurch gewannen, 
verloren auch am meisten, denn sie gewannen Be- 
förderungsleistungen, um sie unter dem Selbstkosten- 
preis ausführen zu müssen. Und doch, wenn sie sich 
zurückhielten, sich an dem Schacher nicht beteiligten, 
liefen ihre Züge leer — und sie verloren noch mehr. 
Von Logik war in diesem Geschäftsverfahren nichts 
zu spüren. Es war gar kein Geschäftsverfahren, es 
war ein Hahnenkampf. Die konservativen Zeitungen 
jener Tage wußten nicht, wie sie es nennen sollten. 
Endlich fanden sie ein Wort: „Verbrecherischer Wett- 
bewerb.” 
Die Leitungen der Gesellschaften waren kaum zu 
tadeln. Sie fanden die Lage vor und mußten sich dem- 
entsprechend verhalten, wenn sie nicht überhaupt sich 
selbst aufgeben wollten. Zu tadeln waren die Spe- 
kulanten, die mehr Bahnen bauten als das Land ver- 
tragen konnte, die nutzlose Parallellinien bauten oder 
das leicht erhaltene Geld in Strecken durch Gegenden 
anlegten, wo kein Verkehrsbedürfnis vorhanden und 
vielleicht auch niemals zu erwarten war, Sich selbst 
erwarben sie Vermögen durch den Bau und brachten 
es in Sicherheit. Die Probleme überließen sie anderen. 
Die Einzelheiten dieser Unternehmungen sind oben 
schon beschrieben worden. Hier sei nur nochmals 
festgestellt, daß ein Land, das Gewinn bringen konnte 
wie ein Goldbergwerk, ein Jahrzehnt lang in wahn- 
sinniger Weise ausgebeutet worden war. Und schon 
näherte sich die Krise von 1893 und warf ihre Schatten 
VOTraus. 
Morgans englische Geschäftsfreunde kamen zum 
Verständnis dieser Lage im Jahre 1889. 506 Millionen 
Dollar Eisenbahnwerte wurden auf der Londoner Börse 
notiert, aber nur eine einzige Gesellschaft zahlte Di- 
vidende auf die gewöhnlichen Aktien. und zwei oder 
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