und Verwirrung anrichten. Denn man kann einem Mann nicht gut Beweggründe unterschieben, die er nie gehabt hat, und ebensowenig kann man ihm das Fehlen anderer Beweggründe vorwerfen. Morgans Lebensbeschreibung darf ihn nicht von zu tief unten sehen, sonst läuft sie Gefahr, ihn unrichtig zu erfassen. Dreizehntes Kapitel DER WELTBANKIER nter der Leitung Morgans sind die Vereinigten Ü Bieten als Gläubiger auf dem internationalen Finanzmarkt eingeführt worden, Der Prüfstein, ob ein Staat sich unter die großen Geldmächte der Welt zählen darf, ist es, wenn seine Bankiers Gläubiger eines anderen Staates werden. Wenn ein Bankier die Ausgabe einer nationalen Anleihe eines anderen Staates übernimmt, dann macht er dadurch den Staat, dessen Bürger er ist, zu einer Geldgroßmacht. Vor dem Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts waren die Vereinigten Staaten keine Geldgroßmacht, sie waren stets die Schuldner anderer Nationen gewesen. Aber die ungeheure Ansammlung von nach Betätigungs- feldern suchendem Kapital und die engen Beziehungen, die sich zwischen den amerikanischen und euro- päischen Bankiers herausbildeten, nicht zu vergessen auch der sich allmählich einstellende Glaube der Welt an die nun gesicherte Entwicklung des Landes, er- möglichten es amerikanischen Bankiers wie Morgan, ausländische Anleihen aufzulegen. Mit anderen Worten, die Vereinigten Staaten, die ein halbes Jahrhundert lang sich von fremden Nationen Geld erbitten mußten, um ihre eigene Industrie und ihre natürlichen Hilfs- quellen zu entwickeln, erreichten um die Jahrhundert- *NQ