dank großer Übung und Vorsicht Trugschlüsse vermeiden, und in den meisten Fällen war man zur Sammlung eines allzu umfassenden Materials gezwungen, eines Materials, welches gleichzeitig auch zur Begründung mehrerer anderer Schlüsse hätte ausreichen können. Die Behandlung war somit jedenfalls nicht ökonomisch, und in dem Bestreben, ein möglichst reichhaltiges Material zu erhalten, lief man außerdem Gefahr, erhebliche Verschiedenheiten zu verschleiern; was man an Umfang des Stoffes gewann, verlor man an Gleichförmig- keit desselben. Die Frage, von welchem Umfange das zureichende Material sein muß, hat man gelegentlich durch Zerlegung desselben in zwei oder mehrere Gruppen zu beleuchten versucht; sobald die einzelnen Teile zleiche Resultate aufwiesen, nahm man dies als Beweis für die hin- längliche Größe des Gesamtmaterials. Selbst wenn ein solches Er- gebnis natürlich beruhigend wirken kann, so ist damit doch keines- wegs der Beweis für die Richtigkeit geliefert, schon aus dem ainfachen Grunde nicht, weil „Zufälligkeiten“ gar leicht haben mit- spielen können; jedenfalls ist es sehr gut möglich, daß eine andere Teilung ein anderes Resultat ergäbe. Wie in einem späteren Kapitel näher zu begründen sein wird, ist es außerdem denkbar, daß die Zahlen, ganz abgesehen von verschiedenen Resultaten der einzelnen Teile des zerlegten Materials, groß genug sind, um ein gewisses Ergebnis zu zeitigen. Das Kriterium ist somit weder ausreichend noch not- wendig. Die erwähnte Methode hat dann noch einen weiteren Mangel: Sie fordert naturgemäß ein Material, das zwei- oder drei- oder mehreremal größer ist als das für die Prüfung der Ergebnisse not- wendige. Wenn man mit großer Mühe erst das notwendige Material gesammelt hat, kann man nach obiger Regel Gefahr laufen, dieses um ein Mehrfaches vergrößern zu müssen, dann nämlich, wenn eine Teilung der Gruppen nicht das festgestellte Resultat bestätigt. Einer solchen Forderung kann man aber oft nur schwierig, oft überhaupt nicht Rechnung tragen. 10. Solange die Wirkungen der Individualursachen noch keiner gründlichen Untersuchung unterworfen waren, konnte keine Wissen- schaft statistischer Untersuchungen, deren Resultaten man übrigens ft mit Fug und Recht mißtraute, entstehen. Andererseits ist das Studium der Erscheinungen, bei welchen solche Ursachen auftreten, von großer Bedeutung geworden, auch außerhalb des Gebietes der Wirtschaftswissenschaften, z. B. für die