73 Vetter Ch. Darwins, ‘behandelt worden, welcher am Mathematiker Karl Pearson einen tatkräftigen Mitarbeiter hatte. Pearson gründete in Verbindung mit Galton die Zeitschrift „Biometrika“, die 1901 als Sammelpunkt für Erörterungen über diese Art Fragen zum erstenmal erschien. 1884 hatte Galton ein anthropometrisches Laboratorium gegründet, später eine „Research Fellowship“ in „Natio- nal Eugenics“ zu London; und 1907 trat „The Francis Galton Eugenic Laboratory“ in Tätigkeit. Galtons testamentarische Dispositionen ermöglichten eine Erweiterung dieser Einrichtung. Pearson untersuchte unter verschiedenen Voraussetzungen ein- gehend die Formen für die Abweichung vom Mittelwert statistischer Beobachtungen und behandelte überhaupt mit unermüdlichem Eifer die mathematischen Probleme, welche die gesamten Untersuchungen mit sich führten. Von anderen Mathematikern, die sich um die Entwicklung der theoretischen Statistik in England verdient gemacht haben, können A. Bowley und G. Udny Yule erwähnt werden. Auf der Suche nach den Ursachenverbindungen zwischen ver- schiedenen Zahlenreihen kam man auf die von dem französischen Astronomen Bravais (1811—1863) im „Jahre 1846 aufgestellte Korrelationstheorie, die jetzt stark ausgebaut wurde und sich die Aufmerksamkeit einer Menge Mathematiker zuzog, teils in England und Nordamerika, teils aber auch allmählich in verschiedenen anderen Ländern. Hier können die Zeitschrift der nordamerikanischen Ge- sellschaft und verschiedene Zeitschriften in Europa, wie das 1920 von dem italienischen Statistiker Gini gestiftete „Metron“ er- wähnt werden. Viele der Untersuchungen, die nicht allein über das Erblichkeitsproblem, sondern auch über andere Fragen vorgenommen wurden, standen im Zeichen der Korrelationstheorie. Diese Theorie enthält in gewisser Beziehung keine anderen Prinzipien als die in älteren Zeiten auf der Wahrscheinlichkeitsrechnung fußenden Ver- gleichungsmethoden, ist aber dennoch als selbständiges Werkzeug im Dienste der Statistik betrachtet worden. Als ungünstiges Moment darf vielleicht angeführt werden, daß noch auf manchen Punkten die Zusammenarbeit versagt, so daß verschiedene Forscher in allzu hohem Grade isoliert arbeiten und somit die Ausbeute der intensiven Arbeit verkleinert wird; und ganz besonders darf man wohl sagen, daß bei vielen ein gewisser Mangel an Wirklichkeitssinn vorliegt. 51. Schließlich sei bemerkt, daß man nicht zum mindesten in Nordamerika in den letzten 20 Jahren sich stark auf das Studium der Wirtschaftsstatistik gelegt hat, die ebenso wie die Erb-