— 13 — in Deutschland), Zinn (englisches - Monopol), Kautschuk und’ Gullapercha Kontrolle durch englische und holländische Pflanzer mit Unterstützung der Colonialregierungen), Chinin (holländischer Konzern), Quecksilber (spanische and ‚österr. Bergwerke), Kaffee (brasilianische Regierung) und Quebracho. Die Ver. Staaten führen jährlich für 1% Milliarden Doll. an solchen Rohstoffen ein, wobei es den ausländischen Konzernen in manchen Kallen gelungen ist, die Preise für diese um bis zu 300 % hinauf- zuschrauben, Da sie nicht in den Ver. Staaten ihren Sitz haben, ist jiesen Monopolen durch die amerikanischen Antitrustgesetze nicht hei- zukommen. Die - Amerikaner suchen dem Geschäftsleben eine moralische Grundlage lurch einen ethischen Kodex zu geben, ähnlich dem Ehrenkodex. Die ameri- zanıschen Handelskammern verbreiten diese Auffassungen: „Die Grundlage jes Geschältslebens ist Vertrauen, dieses beruht auf Integrität, fairen Handels- zewohnheiten, zuverlässiger Belieferung, und auf dem Prinzip, „Leben und Leben lassen“. — Kontrakte und Abmachungen, mündlich oder schriftlich, sind nicht nur dem Buchstaben, sondern dem ursprünglichen Sinne nach Jurchzuführen. Veränderte Situationen rechtfertigen nicht die Annullierung der Abmachungen ohne beiderseitige Zustimmung.“ — Dazu bemerken die 5hem. and Drug Markets: „Viele chemische Industrielle machen sogenannte Kontrakte zum Schaden der Gegenpartei und versuchen, gleichzeitig den Wettbewerbern zu schaden, indem sie die Käufer, die schon einen Kontrakt semacht haben, bei anderen unterbieten. Die Ethik und der kaufmännische \nstand sollten sowohl bei Lieferanten wie Käufern untereinander wie bei Verkäufen in Wettbewerb mit anderen nicht gänzlich vergessen werden.“ Als ich über „amerikanischen ldealismus‘” schrieb, wurde mir ıicht geglaubt. Die reichen Stiftungen an amerikanische Universitäten ınd Forschungsanstalten, die dazu beitragen, Europa zu überflügeln, „eweisen die Richtigkeit meiner damaligen Auffassung. Kürzlich ist in Buenos-Aires von einem argentinischen Juristen in einer der an- zesehendsten Gesellschaften über dieses Thema amerikanischer idea- listischer Auffassungsweise ein Vortrag gehalten worden. Zweifellos ist in weiten Kreisen der Ver. Staaten die Jagd nach dem Dollar stark ent- wickelt. Aber die Besitzer großer Vermögen geben außerordentlich zroße Summen für die Zwecke der Volksgemeinschalft aus; es sei nur an Carnegie, Rockefeller, George Eastman von der Kastman Kodak Co. (kürzliche Stiftung von 15 Mill. Doll. an Universitäten usw.) erinnert. Dadurch wird naturgemäß die geistige und ideelle Ent- wickelung stark gefördert; auf manchen Gebieten können die eur0- „aischen Forschungsinstitute kaum noch Schritt halten. Der geistige Arbeiter klagt drüben genau so wie in Europa über eine ungünstige Ent- lohnung. Geistig anregende Kräfte in Europa zu halten, ist daher eine wichtige Aufgabe. Denn, was immer man über die rapide Entwickelung les amerikanischen Kontinentes sagen mas: viele Ideen stammen aus Kuropa oder von europäischen Einwanderern der letzten. Jahrzehnte. Die geistige Kultur drüben ist erst im Anfangsstadium, wie nicht anders zu erwarten ist. Europa hat eine alte Kultur, die drüben be- ’ruchtend gewirkt hat und anderseits in Anpassung an die amerika- ısche Entwickelung sich neu ausgestalten kann, wenn neue geistige Jührer mit Weltkenntnis zur Verfügung stehen