Di jeutsche Qualität im Auslande viel fester zu begründen. — Die Güte deutscher Erzeugnisse muß das Leitmotiv sein. Ramschware sollte speziell bei den Verkäufen ans Ausland nicht geduldet werden. — Der Krieg gestaltet sich immer mehr zu einem Wirtschaftskampfe; Geschlossenheit gegenüber dem Auslande ist nötig. — Wir müssen unseren internationalen Ruf ganz neu aufbauen. — Sehr selten ist bei uns eine unparteiische, von Sonderinteressen unabhängige wirtschaftliche Beurteilung der Wirtschaftsfragen zu finden. . Es zibt außerdem sehr selten völlig unparteiische;, Sonderinteressen nicht dienende Sachverständige. — Wenn man sich jetzt, nach bald ’8 Jahren, diese Leitmotive meiner Auf(assungen zurückruft und daran zurückdenkt, welche Palliativmittel die deutsche Schwerindustrie mit der Annektierung des Briey-Bezirkes usw. als Kompensationen 1% Jahre vor dem Zusammenbruche propa- gandierte, wie man die amerikanische Industrie, Organisation und Ge- schlossenheit unterschätzte, wie wenig man an die weittragenden Folgen des Krieges auf Gesamteuropa dachte, muß man sich ebenso wundern. wie Blankenstein, als er sich über die Inflationszeit 1924 aus snrach 1 „Wo war die zünftige Nationalökonomie, als die deutsche Währung unter den Einflüssen der Kriegs- und Nachkriegsjahre dahinsiechte und schließ- lich einen Zusammenbruch erlebte, wie er in der Geschichte der Währungs- politik ohnegleichen ist? Auch nicht einen einzigen Vorschlag, der Aussicht auf Erfolg gehabt hätte, hat man aus den Kreisen der Wissenschaft gehört. Nicht einmal an das Problem der Sanierung des Reichshaushalts hat sich die Winanzwirtschaft herangewagt.“ ‚Die deutsche Industrie muß sich in erster Linie über die Gründe klar sein, warum sie in manchen Beziehungen nicht mehr auf dem Welimarkte konkurrenzfähig ist. Es wäre cin großer Fehler, alle Schuld auf dem verlorenen Krieg und die dadurch hervorgerufenen Steuer- und anderen Lasten abzuwälzen. England hat den Freihandel, zahlt sehr hohe. Steuern, trägt seine amerikanischen Schulden ab und ist trotz- dem auf vielen Gebieten international konkurrenzfähig. — Überall, wo ein rationeller.Fabrikbetrieb in Deutschland noch nicht durchgeführt ist, kann nicht der Zollschutz, sondern nur Reorganisation eine allmähliche Rentabilität ermöglichen. Ich bin häufig erstaunt, wie Fachleute über sewisse Rückständigkeiten in manchen Fabrikationszweigen (—- Aus nahmen bestätigen die Regel -—) urteilen. Die deutschen Lohnsätze sind vielfach niedriger als die ausländischen, aber 1.ist im allgemeinen die Betriebsoxganisation nicht auf der Höhe — 2. wird die Arbeitskraft häufig nicht gut und zweckentsprechend ausgenutzt — 3. ist die Arbeitszeit nach Schema F verkürzt — 4. fehlen vielfach gelernte Arbeiter: — 5. sind die Leistungen der ungelernten Arbeiter unbefriedigend, — 6 wird über ungenügende und schlechte Kalkulation geklagt, desgl. -— 7. über ungenügende rechnerische und statistische Betriehsbeobachtung — S, wird häufig die Proportionsberechnung von Rohstoff, Löhnen, Generalun- kosten usw. nicht genügend durchgeführt — 9. zeigen sich häufig noch Nach folgen der Inflations-Denkungsweise von 1923 (so fragt die Frankf. Ztg. ar Hand eines Beispieles (ein Fabrikant will einen kleinen Auftrag von 1200 Doll ausführen, wobei:;er durch Preisnachlaß und Zinsen auf. 123% Jahreszinser gekommen wäre): „haben ‚die deutschen Fabrikanten vollkommen das Kalku; tieren verlernt?) — 10. nrozentuale Gewinne sind oft zu hoch: Prinzip N {u \ Chem Ind vam 1317 Mai 19924